Ich habe hier schon das Balrog 7.0 Kit vorgestellt - jetzt gibt es den Akkuträger einzeln mit überarbeiteter Software und in zwei zusätzlichen Farben

Das Gerät wurde mir direkt vom Hersteller Youde zur Verfügung gestellt.
http://www.yourcig.com/product/balrog-70w-tc-mod.html

Lieferumfang
1 x 70W Balrog TC Mod
1 x USB-Kabel
1 x Trageschnur
3 x Reserve Wattering für Kondensatring
1 x Bedienungsanleitung in diversen Sprachen, u.a. Deutsch und Englisch



Technische Daten Balrog TC Mod
Höhe: 78 mm
Breite: 23 mm
Tiefe: 38 mm
Gewicht ohne Akku: ca. 126g
Gericht mit Akku(HG2): ca. 170g
Output Watt 5 - 75W
Betriebsarten: VW Watt, Temp Ni, Temp Ti, Temp SS316L, 5 Custom TCR Modes
Temperaturbereich: 200 - 600°F/95-315°C
Widerstand TC Modus (Titan und Nickel): 0.1 Ω - 1.0 Ω
Widerstand TC Modus (SS316L): 0.2 Ω - 3.0 Ω
Widerstand VW Modus (Angegeben für FeCrAlCo): 0.15 Ω - 3.0 Ω
Farben: Weiß, Schwarz, Rot

Warnmeldungen und Bedeutung
LOW BATTERY: Akkuspannung < 3,3Volt
POWER TO WEAK: Die Akkuspannung bricht unter der gewählten Leistung zu stark ein
SHORTED: Kurzschluss im Verdampfer
LOCKED: Bedienknöpfe sind gesperrt (Auch Feuerknopf)
TOO HOT: Platine überhitzt
NO LIQUID: Zu wenig Liquid in der Wicklung
OVER TIME: 10 Sekunden Zugzeitbegrenzung

Bedienung
5x Klicken An-/Ausschalten
Im Eingeschalteten Zustand:
Feuerknopf + Minustaste: Tastensperre ein-/ausschalten
Feuerknopf + Plustaste: Temperatur Schellwahlmenü
3x Feuerknopf: Hauptmenü - Plus-/Minustaste Menüpunkte wechseln, Feuertaste zum Bestätigen
Plus- und Minustaste: Gespeicherten Widerstand zurücksetzen

Menüdiagramm:



Und so hat meine Balrog Flotte eine neues Mitglied bekommen:



Rein Äußerlich hat sich außer der Farbe und dem silbernen Kondensat- Auffangring nichts getan.



Deshalb werde ich hier nur auf die Neuerungen eingehen, um den Post nicht unnötig aufzublähen und alles doppelt zu erzählen. Alle anderen Informationen sind bereits hier zu finden.


Neue Funktionen
Dem Balrog wurde ein neuer Menüzweig spendiert, um die Temperatur schneller wechseln zu können. Hält man die Plustaste und den Feuerknopf zusammen gedrückt, so kommt man direkt zur Temperatureinstellung, hat man diese geändert, kann man direkt losfeuern - will man auch noch den TC Modus ändern, drückt man den Feuerknopf nur kurz und gelangt dann in ein weiteres Auswahlmenü, in dem der Temp Modus gewechselt werden kann. Ein Druck auf den Feuerknopf und man kann weiterdampfen.
Ein weiterer Menüzweig ist im 'SYSTEM' Menü dazugekommen - dieser nennt sich 'TEMP COMP' und ist zum Einstellen eines Offset Wertes für die "Eichtemperatur" von 20°C gedacht. Das dürfte vor allem diejenigen interessieren, die auch an kalten Tagen viel im Freien unterwegs sind. Mit diesem Wert informiert man den AT, dass man die Kalibrierung des Drahtes irgendwo zwischen 20°C(≙ TEMP COMP 1) und -20°C(≙ TEMP COMP 99) durchgeführt hat(10°C ≙ 25, 0°C ≙ 50, -10°C ≙ 75, etc.).
Und dann gibt es noch die Möglichkeit fünf eigene Temperaturkoeffizienten zu programmieren:



Mal eben die 105 auf den ersten Speicherplatz packen, damit ich meine SS304 Drähte bei korrekter Temperatur dampfen kann, habe ich mir so gedacht - aber wieso will der Balrog einen Wert für 200°F? Hat ein paar Momente gedauert, bis der Groschen gefallen ist: Der TCR Modus arbeitet nicht mit einem linearen TK, sondern mit einer Kurve, wie die DNA200 Boards! Diese wird beim Balrog anhand von drei Steigungswerten bei 200°F, 400°F und 600°F berechnet.



Die folgende Grafik habe ich nur zusammengeschustert, damit man einen Eindruck kriegt, wozu diese Werte überhaupt gut sind. Die Kurve hier ist frei erfunden. Jedenfalls wird so deutlich, dass ich die Möglichkeit habe anhand von drei Koordinaten eine Kurve abzubilden, welche dem Temperatur-Widerstands-Verhältnis des gewählten Drahtmaterials bestenfalls sehr nahe kommt und so eine präzisere Regelung ermöglicht.



Und wo kriege ich diese Werte her? Der einfachste Weg ist wohl über den Wire Wizard von Steam Engine. Diesen erreicht man direkt über die Website, oder kann sich auch die App aufs Smartphone ziehen.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Lars Simonsen, der mir den rechten Weg gewiesen hat(manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht *g*) und der mir auch die Erlaubnis erteilt hat hier Screenshots von seiner Seite zu veröffentlichen.
Auf dem folgenden Bild sieht man den bereits für eine 304'er Clapton ausgefüllten Wire Wizard. Für die Bestimmung der benötigten Faktoren sind nur die durch die roten Pfeile markierten Punkte relevant. Die Einstellungen (1), (2) und (3) bringen auch nur signifikante Änderungen, wenn verschiedene TC Drähte kombiniert werden, oder z.B. etwas wie ein Clapton mit Kanthal Seele und Nickel Mantel verwendet wird. Ob ich eine SS304 MC oder eine SS304 Clapton eingebe, ändert nichts an der Temperaturkurve.
Ok - weiter im Text. Habe ich meine Drahtwerte eingegeben wähle ich unter (4) den 'Equivalents' Tab, stelle unter (5) nacheinander die benötigten 200, 400 und 600 ein, und kann unter (6) die jeweils für den Balrog benötigten Werte ablesen (auf zwei Nachkommastellen auf-/abrunden).
Das war es auch schon.



Wenn der TCR Modus genutzt wird, sollte auch mit den richtigen Werten gearbeitet werden - der Balrog dankt es mit einer sehr geschmeidigen Temperaturregelung. Eine Kurve, die viel zu flach, oder zu steil ist, oder auch Verdampfer mit nicht sehr stabilen "statischen" Widerständen werden vom Balrog über kurz oder lang wieder in den Power Modus befördert. Kann ich die Faktoren für meinen Draht nicht genau bestimmen, oder wird ein für TC nicht unbedingt geeigneter Verdampfer genutzt, empfiehlt es sich einen der drei festen TC Modi zu nutzen und die Temperatur entsprechend anzupassen - diese Modi sind nicht so empfindlich, wenn es der Nutzer nicht so genau nimmt *g*

Der GEM mit modifizierter Schraube und 1,4 Ohm SS304 SC (hatte ich erwähnt, dass der Balrog TC mit Edelstahl bis 3 Ohm kann?),



läuft auf dem Balrog genauso rund wie die SS304 Clapton im Bachelor:



Noch einmal der Hinweis zur 'Sensitivity' Einstellung: Diese dient zum Justieren der Boost Funktion und ist vor allem bei sehr trägen Wicklungen, wie z.B. Clapton Coils sinnvoll. Mit einem hohen Wert erreiche ich, dass die Wicklung schnell 'anspringt' und ich nicht bis drei zählen muss, bevor ich ziehen kann. Wenn ich aber z.B. bei einer Wicklung, die vielleicht gerade mal 20 Watt verträgt, die Sensitivity auf 20 stelle und die Leistung am AT auf 70 Watt, kann die TC die Wicklung auch nicht mehr retten. Das ist dann in etwa so, als würde ich mit 280 auf der linken Spur der Autobahn fahren und 10 Meter vor mir schert ein LKW aus - da kann ich mich dann auch nur noch bei Petrus am Himmelstor beschweren, dass der Notbrems-Assistent nicht funktioniert hat.


Fazit
Als der Balrog in der ersten Testversion TC nur mit Nickel und Titan umgehen konnte, gehörte er schon allein auf Grund seiner Größe und der Handlichkeit zu meinen liebsten Akkuträgern. Die finale Version kam dann inklusive SS316 Modus, und die neue Generation mit dem Feintuning für sämtliche TC Drahtgeflechte, die sonst nur die DNA200 Besitzer genießen können, schiebt sich ganz oben auf meine Liste. Zwei neue Farben gibt es auch noch obendrein. Was will man mehr…