Vaptio Ascension S150 ATC Kit


Heute möchte ich ein Kit vorstellen, dass mit einer A(ccurate) T(emperature) C(ontrol), also einer genauen Temperaturkontrolle beworben wird. Es gibt von Vaptio schon andere Tanks und Mods mit dieser Technik, ich muss aber zugeben, dass diese mir bis jetzt nicht ins Auge gefallen sind. Also wollen wir doch mal schauen, ob sich da wirklich eine revolutionäre neue Technik hinter verbirgt, oder ob dies wieder mal nur ein Werbegag ist...

Hier der Link zur Herstellerseite:
http://vaptio.com/ascension-s150-2//
Mein Gerät kommt von hier:
http://www.heavengifts.com/Vaptio-S150-ATC-Kit.html

Verpackung
Das Vaptio Set kommt in einer Pappschachtel, ein markierter Punkt gibt die Farbe (Schwarz oder Weiß) an, auf der Rückseite befindet sich zusätzlich noch der obligatorische Scratch-Code.



In Schaumstoff gebettet kommen hier der Akkuträger (zusätzlich noch mit einer Schutzfolie und einem Displayschutzfilm versehen) und der Verdampfer zum Vorschein.



Darunter befindet sich das weitere Zubehör:



Lieferumfang
1 x AT Vaptio S150
1 x Vaptio Tank
1 x USB-Kabel
1 x Bedienungsanleitung
1 x ATC Coil 0,4 Ohm (Vorinstalliert)
1 x Kanthal Coil 0,4 Ohm
1 x Garantiekarte

Technische Daten Vaptio S150
Höhe: 95mm
Maximale Breite: 23mm
Tiefe: 52 mm
Gewicht ohne Akku: ca. 153g
Gewicht mit Akkus: ca. 245g
Gewicht mit Akkus und Verdampfer: ca. 310g
Output Watt 1 - 150W
Max. Ausgangsspannung: 7,6V
Max. Ausgangsstrom: 25A
Betriebsarten: ATC, VW, Temp Ni, Temp Ti, Temp SS316L
Temperaturbereich: 200 - 600°F/100-315°C
Widerstand TC Modus: 0.05Ω - 2.0Ω
Widerstand VW/ATC Modus: 0.1Ω - 4.0Ω
Empfohlene Akkus laut Hersteller: 35A Entladestrom
USB Ladestrom: 2A
Farben: Schwarz, Weiß

Technische Daten Verdampfer
Höhe ohne DT: 45,9mm
Höhe mit DT: 62,2mm
Durchmesser: 22mm
Füllvolumen: 3ml

Schutzmechanismen
Akkuspannung < 3,4Volt
Überhitzungsschutz Platine
10 Sekunden Zugzeitbegrenzung
Kurzschlussschutz

Bedienung
5x Klicken An-/Ausschalten
Feuerknopf + Minustaste: Celsius/Fahrenheit wechseln
Feuerknopf + Plustaste: Modus Wechseln (VW/Ni/Ti/Ss/ATC)
Plustaste (rechts): Leistung erhöhen im VW Modus, Temperatur erhöhen im TC/ATC Modus
Minustaste (links): Leistung verringern im VW Modus, Temperatur verringern im TC/ATC Modus

Aufbau
Der Akkuträger ist in schwarz gehalten, im Sonnenlicht hat er einen leichten Metallic-Effekt, auch die Umrandungen sind Rot-Metallic, was sich auf den Bildern nur schwer erahnen lässt - am ehesten noch auf dem Titelbild im Sonnenlicht; jedenfalls macht er einen viel wertigeren und optisch ansprechenderen Eindruck, als ich auf den Fotos festhalten kann. Allein die ROHS, CE und "designed by..." Textpassagen hätte man auch ruhig auf den Boden verbannen können.



Die Unterseite wird vom Akkudeckel dominiert, der durch leichtes nach hinten Schieben entriegelt und dann zurück geklappt werden kann. Auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennen sind die Markierungen für die Polung der Akkus: zum Scharnier hin gehört der Akku mit dem Pluspol in Richtung Verdampfer, auf der runden Seite des AT gehört der Akku mit dem Pluspol in Richtung Akkudeckel.



Der Verdampfer Anschluss verfügt über einen gefederten Pluspol, der im Inneren einen weiteren Pin für die Funktion des ATC Modus beherbergt.



Die Frontseite ist komplett von einer "Scheibe" bedeckt, auch der USB-Anschluss, der die Akkus laut Hersteller mit einem 2A Ladestrom versorgen kann, befindet sich hier. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt, sind aber nicht gedämpft und Klicken hörbar - wenn man den AT schüttelt, ist von diesen ein leichtes Klappern zu vernehmen.
Das Display ist hell und gut lesbar und beherbergt alle für den jeweiligen Modus relevanten Informationen.



Das war die Rundreise um den AT und dem geneigten Betrachter der Bilder werden vielleicht zwei Punkte aufgefallen sein:
1. Der AT hat keine Entgasungslöcher, und wenn nicht irgendwo eine verborgene Sollbruchstelle existiert, finde ich das schon etwas fahrlässig, und kann nur empfehlen keine Experimente mit den verwendeten Akkus zu riskieren.
2. Die 510'er Basis ist nicht rund, sondern oval und überträgt die AT Breite nicht bis in die Mitte der Rundung - tatsächlich beträgt der Radius an dieser Stelle weniger als 11mm, so dass sogar der dazugehörige Verdampfer nicht bündig abschließt.



Ein 23mm Verdampfer, der von der Breite des S150 her gut passen würde, steht somit leider unnötig über:



Kommen wir zum Verdampfer. Auf der Unterseite sieht man den geteilten Pluspol umrandet vom Branding. In der Innenseite der Basis gibt es außer dem zweiteiligen Pol auch nicht viel zu sehen, die Luft kommt von außen durch zwei Schlitze (auf einem späteren Bild zu sehen), die entweder auf 2,5x5mm oder 2,5x9mm Löchern gerastet, oder einfach auf einen Zwischenwert gestellt werden können.



Im Boden des ATC Coil findet sich der zusätzliche Pin für den Sensor, im normalen Coil fehlt dieser.



Der Tank selbst besteht nur aus wenigen Teilen, sodass man eigentlich nur das Glas und die Tankdichtungen abnehmen kann.



In der Top Cap befindet sich ein einfacher aber effektiver Schwingdeckel mit der Befüll-Öffnung und einem Druckausgleichsloch.



Den Abschluss bildet ein Hybrid Drip Tip mit Metallkörper und Delrin-Basis, in der sich ebenfalls eine kleine AFC befindet.



Inbetriebnahme und Funktion
Nach 5 maligem Betätigen des Feuerknopfes meldet sich das Display mit "VAPTIO" gefolgt von "SOAR 150" und nach ca. 2 Sekunden kann dann auch schon losgefeurt werden. Das Befüllen des Tanks geht dank des einfachen Top Fill Systems leicht und schnell. Der AT erkennt den ATC Coil und lässt sich durch keinen meiner Manipulationsversuche aus dem Konzept bringen: egal ob heiß gedampft und erneut aufgeschraubt, oder nach 15 Minuten im TK Fach bei -19°C arbeitet die ATC unbeirrt und mit gleichbleibendem Dampfergebnis (nachdem das Liquid wieder aufgetaut ist^^).



Leider arbeitet der S150 im Temperaturmodus nach dem Prinzip: Wähl Du die Temperatur, das mit der Leistung regle ich dann schon allein. Das hat mich schon beim iStick 40 TC nicht sonderlich begeistert und führt dazu, dass sich die TC bei einem Spektrum von 150 Watt beim Mund zu Lunge dampfen mit dem 0,4 Ohm Coil eher tot regelt und nicht viel Dampf hergibt.
Im DZL Betrieb hingegen arbeitet die ATC sehr gut und produziert einen gleichbleibend gut schmeckenden Dampf. Nur leider hat der ATC Coil ungefähr den gleichen Zugwiderstand wie ein Subtank Mini mit der AFC auf kleinster Stufe - was für mich persönlich nicht sehr befriedigend ist.
Der Zweite Coil lässt sich im VW Modus hingegen gut bei 40-50 Watt nutzen, und bietet einen weitaus angenehmeren Luftzug.

Und wie sieht es mit den anderen TC Modi aus?
Schraubt man einen 'normalen' TC-Verdampfer mit einteiligem Pluspol auf und drückst den Feuertaster, quittiert der AT dies mit der Meldung "No ATC" und springt in den VW-Modus. Das im Vaptio VW Coil kein Messfühler steckt, erkennt der AT zwar nicht, macht aber auch keinen großen Blödsinn und regelt lediglich direkt die Leistung gen Null.
Sobald ein 510'er mit normalem Plus-Pin den AT berührt, kommt die "new coil/same coil" Abfrage, und nachdem man den Verdampfer aufgeschraubt hat und diesen per "new coil" einliest, erhält man eine etwas zu niedrige Widerstandsanzeige. Nach Betätigen des Feuertasters wird die Temperatur fast in Echtzeit auf dem Display aktualisiert, was dazu führt, dass man dank des Zahlen-Gewusels überhaupt nichts erkennen kann. Lässt man den Feuertaster los, bleibt der letzte gemessene Widerstand angezeigt bis man den Feuerknopf erneut drückt. Damit lässt sich also schon mal gar nichts anfangen. Leider scheint nicht nur die Anzeige im TC Modus zu spinnen: Um den Serpent mit einem Titan Coil auf Arbeitstemperatur zu bekommen, muss ich den AT auf 295°C einstellen, der Billow V3 mit Dual V2A Coils ist am Temp.-Limit des S150 bei 315°C gerade so dampfbar, den EZ, den Conqueror und den Bachelor mit V4A DC bzw. SC Claptons muss ich im Titan-Modus um die 250°C betreiben.
Da bleibt nur zu hoffen, dass ich das berühmte Montagsmodell erwischt habe, denn der Vaptio wird am PC nicht erkannt und so vermute ich mal, dass es schlecht mit Firmware-Updates aussieht.

Obduktion des ATC Coils
Da mich interessiert hat, wie die ATC genau funktioniert, habe ich den ATC Coil mal obduziert - eigentlich sollte es eine Vivisektion werden, aber ich habe nicht registriert, dass ein Draht auch am Gitter befestigt war, und die aufgequollene Watte hat den Einsatz von roher Gewalt gefordert. Und so habe ich leider den Sensor nicht in einem Stück herausbekommen.
Hier kann man schon mal sehen, was den höheren Zugwiderstand des ATC Coils beeinflusst. Zum einen führt die Isolierte Sensorleitung direkt durch den Coil - allein die Tatsache, dass irgendeine Kabelisolierung direkt am Heizdraht vorbeigeführt wird, ist mir schon nicht ganz geheuer - zum anderen hat der ATC Coil ein engmaschiges Gitter, das dem normalen Kopf fehlt.



Und nochmal etwas Näher dran:



Das Herzstück scheint in der Verbindung zwischen Gitter, Coil und den Sensordrähten zu stecken - leider bekomme ich mit meiner 16MP Kamera kein besseres Bild hin:



Ob sich da nun tatsächlich ein Temperatursensor versteckt, oder die Messung vielleicht nur über einen Spannungsteiler realisiert ist, bleibt zumindest mir vorerst verschlossen...

Fazit
Die ATC scheint tatsächlich sehr gut zu funktionieren, und wer mit einem hohen Zugwiderstand zurechtkommt, oder die Box nur im VW Modus nutzen möchte, der mag darüber nachdenken, ob er sich das Kit zulegt. Zumindest kann man als Anfänger im ATC Modus nichts falsch machen und bleibt von den Problemen, die andere Dampfer mit ihren ersten TC Boxen erfahren, verschont.
Für mich hat das Gesamtbild aber eher die Qualität eines Prototyps.
Wenn es nochmal ans Reißbrett gehen sollte, würde ich ein paar Entgasungslöcher anbringen. Den Radius der runden Seite des AT auf 11,5mm zu bringen, damit auch 23mm Verdampfer gut aussehen, und die Texte und Zertifizierungs-Zeichen von der Seite auf den Boden wandern zu lassen, würde die für mich recht ansprechende Optik noch um einiges verbessern.
Die Software ist Abseits des ATC (und VW) Modus für mich eher ein Griff ins Klo und bedarf dringend einer grundlegenden Überarbeitung.
Einstellbare Leistung im Temp-Modus (und damit die Möglichkeit das Ramp Up selbst zu beeinflussen), und eine funktionierende TC für die Standard-TC-Drähte sind für mich das Minimum; ein manuelles Locken des Widerstandes, wie es die Voidray, Balrog und Solo Mini schon integriert haben, wäre noch eine nette Zugabe, und könnte die Probleme, die das automatische Einlesen des Widerstandes mit sich bringt, kompensieren. Ansonsten gibt es genug funktionierende Geräte am Markt, an denen man sich orientieren könnte.