TC/TemperaturKontrolle/Temperatursteuerung

09.11.2016 17:34
#1 TC/TemperaturKontrolle/Temperatursteuerung
avatar

TC ist eine weitere Möglichkeit der Leistungsregulierung - normal stellt man am Akkuträger die gewünschte Leistung in Watt (VW) oder Volt (VV) ein und mit dieser Leistung wird der Heizdraht dann auch befeuert. Beim TC läuft das ein klein wenig anders - hier gibt der Nutzer eine Temperatur vor, mit der er gern dampfen möchte oder die er nicht überschreiten will und die Elektronik des Akkuträgers wählt dann die passende Leistung dafür selbstständig aus. Jetzt misst die Elektronik aber nicht die aktuelle Temperatur des Drahtes, sondern den momentanen Widerstand und erst daraus wird die Temperatur berechnet. Wie man sich jetzt denken kann, muss dafür auch eine Widerstandsänderung des Drahtes beim Dampfen eintreten - das funktioniert nicht, wenn der Widerstand bei Erwärmung/Abkühlung gleich bleibt. Kanthal und NiChrome sind solche Drähte die ihren Widerstand behalten, wenn sich die Temperatur ändert, daher funktioniert bei denen kein TC. Die am häufigsten verwendeten TC-Drähte sind Nickel, Titan und Edelstahl, es gibt aber noch ein paar mehr Drahtsorten wie NiFe-Drähte u.a...

TC-Akkuträger haben meisst mehrere TC-Modi: eben für die 3 bekanntesten Drahtsorten und oft auch zusätzliche Modi, die man selbst konfigurieren kann. Diese unterschiedlichen TC-Modi sind auch notwendig damit sich die Elektronik nicht verrechnet, weil jede Drahtsorte den Widerstand unterschiedlich ändert, wenn sie sich erwärmt oder abkühlt. Wie groß die Widerstandsänderung ausfällt sagt der Temperaturkoeffizient (TK) - je größer der TK, um so größer die Änderung: Nickel z.Bsp. hat einen TK von über 600, Edelstahl je nach genauer Sorte um 100 und Titan liegt irgendwo dazwischen. Diese TKs sind in der Elektronik des Akkuträgers hinterlegt und die nutzt die Elektronik, um aus dem Widerstand die Temperatur zu berechnen. Wenn man sich die Unterschiede ansieht, erklärt sich fast von selbst, das man beim TC-Dampfen unbedingt den zum verwendeten Draht passenden Modus einstellen muss, damit am Ende auch die korrekte Temperatur errechnet wird.

Möchte man Drähte verwenden, die nicht eingespeichert sind, kann man entweder den TK in den Akkuträger einspeichern - dafür sind die Plätze M1 - M3, sofern vorhanden - oder man wendet einen kleinen Trick an: man sucht sich den TK für den Draht und stellt einen Modus ein, bei dem der TK ähnlich dem ist den man verwenden möchte und stellt dann statt der normal gewohnten Temperatur weniger oder mehr ein - je nach dem ob der TK des nicht gepeicherten Drahtes unter oder über der des eingestellten Modus ist.
Mal ein Beispiel: ich will NiFe48 verbauen (der TK ist 400) und hab keine Extraspeicherplätze... Titan hat einen ähnlichen TK (350) - von daher kann ich jetzt den Titan-Modus nutzen, stell aber statt meiner gewohnten 220°C meinetwegen 240°C ein. Ich kann aber auch den Nickelmodus nehmen und stell statt 220°C nur 180°C ein.

TC kann man unterschiedlich nutzen:
Einmal um immer bei seiner bevorzugten Einstellung zu dampfen - wenn man jetzt z.Bsp. weiss, das das Lieblingsliquid bei 230°C am leckersten ist, muss man nicht bei jeder neuen Wicklung, bei neuen Drahtsorten oder jedem neuen Verdampferkopf die passende Watteinstellung suchen, sondern stellt schlicht die 230° und den passenden Modus ein und man hat den Geschmack, den man sich wünscht, egal ob man ne dicke Edelstahlwicklung hat oder ne dünne Nickelwicklung - nur die Dampfmenge fällt dann unterschiedlich aus.
Man kann TC aber auch als reinen Kokelschutz nutzen: mal als Beispiel - man nutzt immer die gleiche Wicklung bzw. den gleichen Kopf und man weiss bei XX Watt funktioniert das am bessten, dann probiert man aus, wie hoch die Temperatur dabei geht und stellt dann einfach die "Lieblingswatt" und ein paar mehr Grad ein als nötig. Das setzt allerdings voraus, das man am Akkuträger Temperatur und Leistung einstellen kann, was grad bei "älteren" Modellen nicht immer der Fall ist - auch die Watt einstellen zu können ist für den TC-Betrieb nämlich nicht wirklich notwendig, weil die Elektronik ja die Watt selbstständig aussucht, das die zu der eingestellten Temperatur passt und die vom Nutzer selbst eingestellte Leistung entscheidet nur darüber, ob überhaupt und wenn ja wie schnell diese Temperatur erreicht wird.
Beispiel:
eine Edelstahlwicklung aus 0,40er Draht mit 0,5 Ohm, so wie sie wahrscheinlich auch in Fertigköpfen zu finden sein wird, "braucht" um die 15 - 20 Watt damits gescheit dampft. Stell ich jetzt am Akkuträger 15 Watt als Leistung ein, dauerts ein wenig eh der Draht heiss genug ist und es kann auch passieren, das der die gewünschte Temperatur garnicht erreicht. Ich kann aber auch 40 Watt einstellen, was der Draht ohne TC nicht ohne Kokel vertragen würde, dann ist der superfix heiss und die Regelung greift ein und feuert automatisch nur noch mit soviel Watt wie nötig sind, das der Draht die eingestellte Temperatur hält. Möchte ich mit dieser Wicklung TC als Kokelschutz nutzen, stell ich meine bevorzugte Leistung von meinetwegen 18 Watt ein und geb auf meine 220°C noch 10°C drauf, dann bin ich sicher, das die Elekronik nicht mehr feuert wenn der Tank leer und die Watte zu trocken ist, dampf aber solang noch genug Liquid da ist mit meiner Lieblingseinstellung ohne Probleme...


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!
Auswahl Marktübersicht