Erster Hersteller bereits insolvent: Deutsche Shisha-Branche steht enorm unter Druck

27.11.2023 19:21
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#1
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Ich bin da über einen "artfremden" Artikel gestolpert, über die Shisha-Branche, die mitunter hart von den Regelungen der Tabaksteuer getroffen wurde. Hier scheint es nun "auch" zu den ersten Insolvenzen kommen. Sehr bemerkenswert finde ich den hier angegebenen Steuerausfall.

Zitat von chip.de
Statt der erwarteten 155 Millionen Euro Mehreinnahmen wurden bisher nur rund 39 Millionen Euro als steuerliche Gesamteinnahmen bei Wasserpfeifentabak erzielt.



Ein sehr bitterer Eigengeschmack, wie ich finde. Die Konsequenz wird in einem anderen Artikel, lapidar in einem Satz erwähnt:

Zitat von tagblatt.de
Dem Verband zufolge boomt seither der Schwarzmarkt.



Es lebe hoch der Jugendschutz, der Gutes will, aber Böses schafft.

Quellen:
- https://www.chip.de/news/Erster-Herstell..._185047168.html
- https://www.zeit.de/news/2023-11/26/shis...sackt-weiter-ab
- https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Shis...-ab-611125.html


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28.11.2023 17:04 (zuletzt bearbeitet: 28.11.2023 17:13)
#2
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"Artfremd" ist der Artikel durchaus nicht - Shishas sind eher unsere "Art-Verwandten"

Wo gibt es Übereinstimmungen?
Einige Beispiele....
-viele verschiedene süße Aromen werden inhaliert (gesetzlich erlaubt!)
-lt. renommierter Expertin enthalten sie für Nutzer (zahlenmäßig) weniger Schadstoffe, als aktiv inhalierte Emissionen zugelassener Tabakzigaretten
-Nutzer (vor allem junge Menschen) bezeichnen sich überwiegend als "Nichtraucher"
-Nutzer inhalieren mit Shishatabak überwiegend Nikotin.
-die Nutzer werden mit immer mehr Vorschriften vom Gesetzgeber drangsaliert, welche am Ende eher den grossen Tabak-Konzernen helfen und kleinere Konkurrenz ausschalten
-durchschnittlich informierte Bürger sind in Sachen "Shisha/Wasserpfeife" überwiegend desinformiert

Zwei Punkt dürften sich allerdings signifikant unterscheiden:

-Shisha/Wasserpfeife sind seit Jahren DAS Trendprodukt bei Kindern/Jugendlichen....im Gegensatz zu elektrischen Zigaretten
(trotzdem war dem Gesetzgeber nur wichtig, kleinere Verpackungen vorzuschreiben.......aha....)
-für sog. "Passivraucher" sind die Emissionen von Shishas am Gefährlichsten (Stichwort: Kohlenmonoxid-Vergiftungen in schlecht gelüfteten Räumen).
Trotzdem sind sie weiter auch im öffentlichen Gebäuden (Shishabars) zulässig - selbst in Bundesländern mit absolutem Rauchverbot (z.B. Bayern).

Damit können wir arbeiten.....das liefert uns mit dem Vergleich "Shisha/elektrische Zigaretten" gute neue Argumente in Bezug auf "Verhältnismäßigkeit".
Der Gesetzgeber kann schliesslich nicht machen, was er will:
Er hat sich weiterhin an die Verhältnismäßigkeit zu halten (siehe "Subsidiaritäts-Prinzip").

Vor allem beim drohenden (zukünftigen) Aromen-Verbot liefern uns weiterhin zugelassene süße Aromen
in Shisha-Tabak wertvolle Argumentations-Hilfe.
Übrigens auch bei den weiterhin erlaubten süßen Aromen in Alkoholprodukten...selbst schädliches Bier darf inzwischen süße Aromen enthalten - und wird anders/günstiger besteuert, als Spirituosen etc.

Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern
André Malraux

Im Zeiten universeller Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zu einem revolutionären Akt
George Orwell

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28.11.2023 18:45 (zuletzt bearbeitet: 28.11.2023 18:48)
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#3
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So viele Gemeinsamkeiten die es da geben mag, so viele Unterschiede gibt es, über die man leider nicht hinwegsehen kann. Abseits der E-Shisha, kann ich mich schwerlich mit der Shisha-Branche solidarisieren. Es gibt auch in diesem Bereich seit Jahrzehnten Konzepte die eine umfangreiche Harmreduction-Strategie verfolgen, aber weitgehend (vielleicht aus Kostengründen) abgelehnt wurden. Wir als Dampfer wurden von der politischen Gegenseite in dieses Boot gesetzt und davon nehme ich sehr weit Abstand. Im Gegenteil, der Schatten dieser Branche hat sich schon oft nachteilig über die E-User gelegt. Und nur weil wir einen gemeinsamen Feind haben, heißt dies noch lange nicht, dass wir Freunde werden!

Hier ging es mir ausschließlich darum, das politische Versagen an den gegebenen Zahlen deutlich zu machen.


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28.11.2023 22:13 (zuletzt bearbeitet: 28.11.2023 22:22)
#4
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"Divide et impera (lateinisch für „teile und herrsche“) ist eine Redewendung.
Sie empfiehlt, eine zu besiegende oder zu beherrschende Gruppe in Untergruppen mit einander widerstrebenden Interessen aufzuspalten."
(wiki)

Das Volk spalten haben die drauf - lassen wir das nicht mehr zu.
Das war einer der grössten Fehler der letzten Jahre:
Elektrische Zigaretten sind für alle Tabakzigaretten- und Shishanutzer da - sie auszugrenzen, war und ist nicht sehr zielführend.

Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern
André Malraux

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