Puh, das sind aber eine Menge Fragen aus vielen Unterthemen.

Auch, wenn ich aus dampferhistorischer Sicht nicht der Beste für manche Themen bin, versuche ich mal auf bestimmte Fragen Schritt für Schritt einzugehen, in der Hoffnung, das sich jemand rechtzeitig erbarmt, und mich korrigiert, bevor ich allzu großen Blödsinn dahinklatsche.

Was soll man wickeln?

Na, Draht um Faser... Einfach, oder? Ist es nicht. Das wickeln stammt aus einer Zeit, als ichbines und Raidy sich im e-rauchen-forum etwas genauer mit den VR4 Einwegwegverdampfern befasst hatten, und feststellten, das es sich dabei "nur" um ein eingesetztes Wattedepot handelte, an der ein Strang Glasfaser das Liquid zu einer Wendel aus Draht führten.
Sie experimentierten so lange herum, bis daraus irgendwann aus eigenen Formteilen mit einer Crimptechnik ein nachfüllbarer Eigenbau entstanden ist, der fortlaufend als VR-Plug bekannt ist.

Cetin war dann schlussendlich der Erste, der dieses Format mit seiner Drehbank erneut aufnahm, und daraus den Vedampfertyp A1 mit Schraubkontakten, anstelle von gecrimpten Übergängen, erbaute. Einzig die Ausdrücke "VR-4 Anschluß", wenn man den Hohlstecker meint, und "VR4-Depot", wenn man von dem Depoteinsatz beim A1 spricht, sind noch geblieben.

Faser und Draht müssen eine gewisse Beschaffenheit aufweisen, damit sie für diesen Zweck eingesetzt werden können.
Als Draht verwendet man Kanthal (auch Konstantan genannt) - Ein Draht, der auf einer bestimmten Länge einen festen Widerstand aufweist, der sich auch bei Erwärmung nicht ändert, und zudem glüht, wenn man ihn unter Strom setzt.
Als Faser eignet sich prinzipiell jede Faser, die Lebensmittelverträglich ist - Sie darf also keine Stoffe an eine Flüssigkeit abgeben, mit der sie in Berührung kommt. Darüberhinaus wäre es ein Bonus, wenn die Faser noch hitzebeständig ist.

Gut, das der Draht, aufgrund seiner Glüheigenschaften, die Aufgabe hat, das Liquid zu verdampfen, sollte klar sein. Ein ähnlicher, wenn nicht sogar derselbe, Draht wird ja auch in den Fertigverdampfern eingesetzt. Warum aber ausgerechnet (Glas-)faser zum Liquidtransport?
Es muss nicht Glasfaser sein. Raidys und ichbines's Experimente haben gezeigt, das man beispielsweise auch ein Edelstahlsieb zum Liquidtransport einsetzen kann. Eigentlich geht es bei der Geschichte nur um den Kapillareffekt, der gegeben sein muss. Und da bietet sich Glasfaser halt geradezu, aufgrund seiner dünnfaserigen Beschaffenheit und seiner nahezu vorhandenen Unzerstörbarkeit, an. Sie nimmt keinen Schmutz an - sollte sie einmal bräunlich verfärbt sein, dann bekommt man das mit einer Dusche unter fließend Wasser schnell wieder hin. Der entscheidende Vorteil für die Faser gegenüber dem Sieb ist, das sie prinzipiell ohne weitere Vorarbeiten direkt verwendet werden kann. Da Edelstahl in der Regel Strom leitet, muss es vorher durch Oxidation bearbeitet werden, damit es seine Leiteigenschaft verliert. Ohne diesen Schritt wäre ein Kurzschluß und ein Akkutod die Folge.

Warum wickelt man?

Dazu kann ich keine direkte Antwort geben. Jeder hat seine eigenen Gründe, weshalb er wickelt. Ich wickel, weil ich unter anderem mit den Fertigverdampfern unzufrieden war. Die Chinesische Qualitätssicherung hatte mich einst schwer getroffen, und es sind mir an einem Wochenende gleich drei Verdampfer in Folge ausgefallen. Daneben störte es mich, das ich mehrfach am Tag diese kleinen friemeligen Wattedepots nachfüllen musste, und mit ganz viel Pech hatte ich es dann auch noch geschafft, so viel Liquid in den Verdampfer zu pressen, das er abgesoffen ist.
Ansonsten möchte ich mich Pragers Meinung aus einem anderen Thread anschließen, das ich es einfach genieße, von jetzt auf gleich mir eine neue Wicklung zu verpassen, wenn es mir gerade passt.

Andere schwärmen über die Individualität, die sie durch ihre universellen Wicklungen erhalten... Wiederum andere schauen auf ihr Portemonnaie und freuen sich, wenn sie irgendwann meinen, das sie ihre Anschaffungskosten für Gerät und Zubehör durch die Drahtwicklungen herausgeholt haben.
Sicher: Selbst wickeln ist billiger, aber, liebe Freunde, vergesst nicht, das eure Anschaffungskosten ebenfalls nicht so ohne sind! Da gehen einige Fertigverdampfer drauf, bevor man von Ammortisierung reden kann. Erst recht, wenn man seine Fertigverdampder pflegt, und sie mindestens ein halbes Jahr am Leben erhalten kann.

Gewickelt wird aus einem ganz einfachen Grund:

Greenworld kam mit Faserverdampfern auf den Markt, wobei der Verdampfer als Einwegverdampfer ausgelegt war. Diese Verdampfer waren relativ teuer - 6 Stück für die G120 gut über 20 EUR und waren auch noch aus Plastik.
Foris kamen dann auf die Idee des Selberwickelns und der Plastikverbannung. So entstanden Plugs in verschiedenen Formen. Bulli-Smoker hat diese Technik dann professionell als A1 auf den Markt gebracht.

Die Gründe waren also:
- kostengünstiges Neuwickeln im Cent-Bereich
- kein Plastik im Verdampferraum
- Erhaltung der Vorteile des Faserverdampfers

Die Ausführungen von Cee stimmen so im Moment für die "breite Masse".
Die Technik selbst ist inzwischen weiter. Neben den Faserverdampfern gibt es Verdampfer nach dem Genisis-Prinzip. Für Akkuträger wurde eine mikroprozessorgesteuerte, vom Anwender programmierbare Elektronik entwickelt.
Damit stellt man sich seinen Verdampfer ein wie man will. Auch kleine Fehler beim Wickeln lassen sich so korregieren.
Mit der Elektronik der eGo´s ist diese Elektronik nicht vergleichbar sondern ist da eine Klasse für sich.

Allerdings sind das im Moment Projekte und die Ergebnisse nicht jedem zugänglich.
Ich bin mir aber sicher, dass kurzfristig auch kommerzielle Geräte in den Handel kommen.

Genesis und dein DigiSens-Einsatz blieb mir nicht verschlossen. Ich wollte nur noch nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, damit es noch Anfängergerecht bleibt. Über Mikroprozessorgesteuerte Akkuträger, sowie Akkuträger mit Step-Down / Step-Up Konverter sollte man außerdem eher in anderen Foren berichten, da es nicht direkt etwas mit "Selbstwickler" zu tun hat. Das sie sich dafür selbstredend geradezu wunderbarstens eignen, jedoch trotz allem Geschmackssache sind, bleibt ebenso unbestritten.

Aber die gehören zwangsläufig dazu. Erst dann kommt der Verdampfer richtig auf Leistung.
Das ist so als wenn Du beim Auto die Einspritzung nicht beschreibst.

Der DigisSens ist nicht meine Entwicklung sondern wurde federführend von Raidy entwicklet und von anderen Foris erweitert.

Huhu Karin

also Chris hat das super geschrieben. Sehe ich ganz genauso.

Zitat von CeeBee

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Ich wollte nur noch nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, damit es noch Anfängergerecht bleibt. .

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Da muss selbst ich als Wickel-Hexe passen wenn das so sehr in die Tiefe geht.

Das schöne beim Wickeln ist für mich z.B. auch folgendes:

Ich kann jederzeit selber bestimmen wie ich dampfen möchte. Viel Flash oder weniger. Bei ner
Erkältung z.B möchte ich weniger Flash.

Ich kann die Wicklung den Liquids anpassen, intensive Liquids bekommen ne Faser weniger,
laschere dann wieder eine mehr.

Du kannst das alles selber bestimmen und vor allem wenn nicht mehr gut dampft einfach Wicklung wechseln und gut ist.

soweit ich weiss war auch cetin der erste der Verdampfer (801) im März 2009 neu gewickelt hat,
Omar Scherdel hat in Anlehnung dazu im ERF mitte märz 2009, also auch noch vor meiner Zeit ein Topic gemacht und bildlich erklärt wie man einen defekten VR4 wieder mit Heizwendel und Faser ( die berühmte Ofenschnur) bestückt.
Damals wurde noch nicht gesteckt/geschraubt sondern verlötet.
Spekuliert und nach Materialien gesucht wurde schon vorher.

Zitat

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lieber Tai pan
Die Ausführungen von Cee stimmen so im Moment für die "breite Masse".

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Nichts anderes habe ich geschrieben, denn das war schon immer so mit der verfügbaren Technik.
Aber in der heutigenh Zeit sind technische Entwicklungen sehr kurzlebig und werden von neuen Entwicklungen abgelöst.

Du fährst doch Auto? Kennst Du da genau die Funktionen des Motors und der Steuerelektronik?
Bestimmt nicht. So verhält es sich auch mit der Elektronik der neuen Akkuträger.

Die derzeitigen Akkuträger sind veraltete Technik.
Der eGo war eine Neuheit nicht nur wegen des Designs sondern auch oder gerade wegen der Elektronik.
Nicht anders ist es bei den neuen Akkuträgern. Man sollte sich auch als Anfänger schon damit beschäftigen.

Noch in diesem Jahr werden sie Stand der Technik sein. An kommerziellen Lösungen wird schon gearbeitet (nicht von mir).