danke borsti.

Ich muss mal dazu sagen: Diese Arbeit hat mich in den letzten Wochen sehr in Anspruch genommen. Selbst in Aussagen wie "Fachanwältin für Medizinrecht Prütting" steckt Recherche - beginnend damit, dass Prütting und nicht Steffens den Erlass unterschrieben hat und mich fragte: Wer ist das eigentlich? Das hat mir wenig Zeit gelassen, mich im Dampfertreff zu beteiligen. Umso mehr freue ich mich, nun das Ergebnis meiner Arbeit in der mir persönlich kürzest möglichen Form präsentieren zu können.
Falls jemand zu Details Fragen hat, die ihm unklar sind, liefere ich auch gern noch zusätzliches Informationsmaterial nach.

derwodaso bringt damit den "Skandal im Skandal" auf den Punkt.

Dampfbären
Ja, die IG-ED ging beim Verfassen ihres Statements davon aus, dass hier ein Irrtum, ein "dummes Missverständnis" vorliegt, das man leicht beseitigen kann - wenn man das BfR-Dokument mal im Original lesen würde, ist es auch völlig offensichtlich; das BfR nimmt eine eindeutige Abgrenzung vor.
Da das BfR korrekt gearbeitet und formuliert hat, und das DKFZ das BfR und nicht eine etwaige zwischengeschaltete Institution als Quelle angibt, ist klar, dass das DKFZ dafür verantwortlich ist, dass das BfR nun vor E-Zigaretten warnt (allein das ist ja schon eine verzerrende Darstellung, das BfR rät zur Vorsicht im Umgang mit E-Zigaretten, was angesichts der Nikotinliquids durchaus Sinn ergibt, es warnt nicht vor ihrer Benutzung und es rät auch nicht vor der Benutzung ab).

Ich würde übrigens spekulieren, dass Pötschke-Langer durch die Art und Weise, wie das BfR-Dokument gestaltet ist, zu dem Produktvermischungstrick inspiriert wurde.

Wolke: Bitte, jeder darf und soll das gern verbreiten. Aber ich wiederhole mich: BITTE lest auch, was ich verlinkt habe. Macht euch euer eigenes Bild. Ich konnte das hier ja nur verkürzt darstellen, um eben nicht den Rahmen zu sprengen. Die wahren AHA-Erlebnisse offenbaren sich erst durch das Lesen der Originaltexte. Ganz besonders möchte ich euch allen den "Besucherbericht" vom LOQ ans Herz legen.

Bis zu Edward Bernays bin ich nicht vorgestoßen, aber ich hatte mir ziemlich am Anfang meiner Recherchen den Wikipedia Artikel zum Thema F.U.D. angesehen, da ich dieses Stichwort aus einem von Philgoods Videos kannte:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_and_Doubt

Man bedient sich dabei gezielter, aber dennoch subtiler und eher unterschwelliger Desinformation, zum Beispiel in Pressemeldungen. Häufig werden diese über scheinbar neutrale Quellen („Third-Party Strategy“) -> CHECK verbreitet, deren Verbindung zum eigentlichen Urheber nicht sofort ersichtlich ist. -> CHECK

Panikmache oder Fehlinformation zur Unterbindung bestimmter Handlungen gehört ebenfalls in den Bereich des FUD. -> CHECK
Hier ist der jeweilige Konkurrent das Opfer, der Informationsempfänger nur Mittel zum Zweck. -> CHECK

Das Ziel ist es, beim Informationsempfänger (zum Beispiel Kunden, Wähler) jene Furcht, Ungewissheit und Zweifel gegenüber einem Konkurrenten oder dessen Produkten hervorzurufen (Propaganda). Hierbei wird ausgenutzt, dass Angstgefühle beim Menschen irrational begründet sind und selbst nachweislich falsche Informationen zu Unsicherheiten führen können -> CHECK

Weitere Merkmale fand ich unter dem Stichwort "Hetz- oder Schmutzkampagne"
http://de.wikipedia.org/wiki/Hetzkampagne

Als Schmutzkampagne werden gezielte Maßnahmen bezeichnet, die den Ruf einer Person, einer Gruppe oder Institution beschädigen sollen. (CHECK) Dazu wird die öffentliche Meinung durch die Lancierung falscher oder verfälschter Informationen sowie entsprechender Meinungen manipuliert (CHECK). Im Extremfall kann aus der Schmutzkampagne eine Hetzkampagne werden, die die Zielperson(en) durch bewusste Mobilisierung von Hass und Aufrufen zur Gewalt an Leib und Leben bedroht (CHECK!). Dies geschah etwa im Vorfeld des Völkermords in Ruanda.

Als Werkzeug solcher Kampagnen werden meist Massenmedien eingesetzt (CHECK). Dabei kann der Urheber der Kampagne entweder der Eigentümer des Mediums sein oder sich dessen bedienen (letzteres). Wird eine Kampagne geschickt geführt, ist der Urheber kaum auszumachen, und die angegriffene Person oder Gruppe kann wenig gegen die Beschädigung ihres Ansehens unternehmen.

[...]
Schmutz- und Hetzkampagnen werden mit Methoden der Desinformation und der Propaganda geführt. In abgeschwächter Form kann auch tendenziöse Berichterstattung der Medien dazu gezählt werden, etwa indem bestimmte negativ besetzte Begriffe eingesetzt werden (z.B. Sozialschmarotzer) (CHECK Hier: Reizgas, Frostschutzmittel)

Sachliche Argumente spielen, dem Zweck entsprechend, eine untergeordnete Rolle. Vorwürfe basieren häufig auf Gerüchten oder Vermutungen und werden nicht bewiesen (CHECK), Fakten werden selektiv ausgewählt oder verfälscht dargestellt (CHECK)

Charakteristisch für solche Kampagnen ist:

- die Ausrichtung auf die Öffentlichkeit oder eine bestimmte Zielgruppe, meist in der Form, dass den Medien gezielt bestimmte Informationen oder Fehlinformationen zugänglich gemacht werden (CHECK). Dies geschieht häufig in einer abgestimmten zeitlichen Reihenfolge, so dass beispielsweise eine Person oder Personengruppe längere Zeit nicht aus den Schlagzeilen verschwindet. (CHECK!)

- die Unverhältnismäßigkeit (zuweilen auch Unsachlichkeit) der Argumente und angewandten Mittel, deren Ziel weniger die Aufklärung eines Sachverhaltes als vielmehr die Diffamierung des Opfers ist (CHECK). Oft werden auch sachliche Argumente mit rein emotionalen und diffamierenden Gesichtspunkten vermengt. (CHECK - besonders häufig werden in der Debatte um E-Zigaretten die Kinder der Konsumenten instrumentalisiert, die explodierte E-Zigarette ist ein weiteres Beispiel. Auch die sehr häufig in Verbindung mit E-Zigarettenartikeln gewählten Bilder von völlig verrotteten Rauchermündern und ähnliches kennzeichnen den Versuch, das Thema zu emotionalisieren.)

Der Beitrag der ZEIT, den Dirch verlinkt hat, brachte auch mich erst auf die heiße Spur. Als ich das las, dachte ich mir: Und wenn die das bei E-Zigaretten genauso gemacht hat? Entsprechend begann ich, die DKFZ-Unterlagen auf solche Manipulationen hin abzusuchen.

Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang das Dokument http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/dow...mpfehlungen.pdf
Es erklärt Schritt für Schritt den Plan, eine rauchfreie Welt zu erschaffen. Jeder kann darin nachvollziehen, wie die WHO vorgegangen ist, um das Rauchen aus der Gesellschaft zu verdrängen, und auch, wohin die Reise noch gehen wird. Das sogenannte "Endgame" scheint für Zigarettengegner wie den allseits bekannten Herrn S. vom Forum Hirnfrei bereits in greifbare Nähe gerückt, wie er in diesem brandaktuellen Bericht freudestrahlend verkündet:
http://www.forum-rauchfrei.de/files/welt...in_singapur.pdf

Trotzdem kann man die Frage, ob Pötschke-Langer eine Fanatikerin oder eine Pharmalobbyistin ist, nicht eindeutig beantworten. Es gibt Verbindungen zwischen DKFZ und Pharma, das ist richtig. Aber zu welchem Zweck man eine Allianz eingegangen ist...kann ich nicht sagen.

PS: Hermel, danke, aber - too late^^