Die Sucht nach der Fluppe

23.07.2013 19:31 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2013 14:21)
#1
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Ich war so ca 14, denke ich, genau weiss ich es nicht mehr, als ich meine erste Fluppe geraucht habe.
Naja, geraucht ist übertrieben gepafft trifft es mehr.

Warum ich damit anfing? Alle taten es und es war cool.
Das war im Jahr 1990, in den Charts liefen Dr. Alban, Snap, UB40, Mahtias Reim und sowas...

Keiner wusste so genau, was es damit auf sich hatte, aber wir bekamen sie ja überall.
An der Bude, am Automaten, im Supermarkt, kaum einer, eigentlich niemand, fragte uns, wie alt wir sind.
Kippen waren also unser kleinstes Problem zu der Zeit.

Bier genau so kein Ding, gabs an jeder Ecke. Als 14-jährige waren wir oft besoffen, denn man kam schneller an Alk und Kippen als von A nach B.
Und ich muss sagen, dass ich durch das Kippen rauchen auch erst zu den Drogen kam.

Hasch und Gras war für mich bis zum 15. Lebensjahr vollkommen unbekannt.
Aber ein paar in der Clique kamen dann damit um die Ecke, und man ist ja neugierig darauf, wenn es was Neues gibt.
"BUMM", ab da wurde täglich gekifft, gequarzt und gesoffen.
Der Einstieg war da.


Bis ich 28 war habe ich täglich fast 2 Schachteln am Tag geraucht und fast jeden Tag gekifft.
Das Kiffen habe ich unter Kontrolle bekommen, bedingt durch Abbruch der Beziehungen und eisernen Willen.
Und ja, ab und an habe ich mir dann einen gesoffen.


Auch heute habe ich noch ab und an mal Verlangen nach nem Joint oder ner Bong, aber ich gehe dann lieber zu meiner Süßen und lade sie auf ein Eis im Cafe ein.
Das hilft Wunder.
Nun bei meinem Alkohol-Konsum hat es auch geklappt, ich habe von nun auf jetzt aufgehört.
Heutzutage geniesse ich lieber.
Einen leckeren mittlerweile 67 Jahre alten Singel Malt habe ich hier stehen, der ist der Hammer!
Natürlich auch mal nen Glühwein und gerne auch nen Schuss dazu.
Beim Fussball 1 oder auch 2 Bierchen dann muss aber auch gut sein...
Ich trinke auch gerne mal ein wenig mehr, wenn ich in Gesellschaft bin, aber auch da wird es keine Kiste mehr werden.
Dafür habe ich aber die Leidenschaft zu den Weinen entdeckt.
Der Nachteil daran ist aber, dass ich alles immer mit einer Fluppe genossen habe.
Selbst nachdem ich mittlerweile 6 mal versucht habe aufzuhören mit Rauchen, hat es nie sehr lange gehalten.
Und auf was für Ideen man kommt, um aufzuhören!


Ich habe den Tabak und die Kippen eine Etage höher hingelegt, um die Treppen hoch zu müssen, dann nach draussen zu müssen, um zu rauchen und danach wieder hoch- die Kippen weg bringen.
Hat alles nix geholfen, oder doch, ich habe 5 Kilo abgenommen.
Die Sucht war aber da - nach wie vor.


Ich habe die Zigaretten ins Klo gespült und bin 2 Stunden später zur Tanke gelaufen, um Neue zu kaufen, weil ich voll flippig war.
Es brachte einfach nix...


Mit 30 konnte ich kaum noch Hügelchen oder Treppen steigen.
Langes Laufen war furchtbare Atemnot vom Feinsten.
Sport war nix für mich, konnte noch nicht mal ne Runde ums Fussballfeld laufen, ohne Schweissausbrüche und Sauerstoffmaske.
Vom Spucken und Husten ganz zu schweigen.


Aber es gab mir den Schwung den ich brauchte, um mir endlich im Oktober 2012 eine Dampfe zu kaufen.
Am ersten Tag schon war die Kippe abgemeldet!
Es schmeckte besser und ich wollte aufhören.
"Hm".... dachte ich nach einer Woche ohne Kippe, "es scheint zu klappen".
Ich merkte das der Husten weniger wurde.
Auch habe ich morgens nicht mehr den Strassenbelag gespuckt.
Nach 1 Monat kam die Luft zurück. Ich dachte erst ich träume, ich ging hier nen Knapp hoch, ohne zu keuchen.


Alles in allem bin ich nun 9 Monate am Dampfen und es geht mir besser und besser...
Ich kann wieder Treppen laufen, Spazieren gehen und ich schaffe mittlerweile 3 Runden um den Fussballplatz.
Und ich habe keinerlei Verlangen mehr nach Fluppen oder Tabak.
Im Gegenteil: Die stinken und einfach nur "Bäh".
Ich rieche mittlerweile jeden Ascher in der Umgebung und wenn einer gequarzt hat auch, das ist echt übel.


Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe und von den Fluppen weg bin.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass ich durch die Dampfe neue Freunde und Bekannte gefunden habe.
Menschen die das gleiche Hobby haben.
Und was mich ganz besonders stolz macht ist, dass ich meinen besten Freund, den ich wie einen Bruder sehe, zum Dampfer gemacht habe.
Ihm geht es nun auch schon besser und er merkt auch die Vorzüge des Dampfens und die Nachteile des Rauchens.


Ohne die Dampfe und mit den Kippen würde ich gesundheitlich nicht so gut da stehen, wie ich nun da stehe.
Auch wenn noch viel vor mir liegt, ist es doch ein sehr leichter Schritt gewesen mit der Dampfe.



Pro Dampf

Thomas aka Fr3chD8chs


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