Dreitagebart berichtet

09.06.2014 12:01
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#1 Dreitagebart berichtet
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Hallo !

Mein Nickname ist "Dreitagebart", ich bin männlich, 47 Jahre alt, aus und in Berlin.

Ich habe im Alter v. 15 Jahren angefangen zu rauchen.
Der Grund ? Dazugehören wollen ! Ich hatte nichts Besonderes zu bieten und das Rauchen war eine "Eintrittskarte" für eine Gruppenzugehörigkeit. Übrigens in vollem Wissen über die Schädlichkeit des Rauchens, dass auch Anfang der Achtziger kein Geheimnis mehr war. Vernunft und Intellekt spielen da dann allerdings keine Rolle - die meisten Gefühle & soziale Bedürfnisse eines Menschen sind stärker als jede Vernunft.
Aus dem anfänglichen Rauchen in Gesellschaft u.i.d. Öffentlichkeit ( Dazugehören zeigen ) wurde im Verlauf von nur 2-3 Wochen dann die Rauchsucht; ich rauchte auch alleine, hatte sehr schnell auch ohne jegliche Gesellschaft Anderer das Verlangen zu rauchen.
CUT/
Das lief dann so bis November/Dezember 2010 - ich habe dem Rauchen v. Zigaretten also summa sumarum 28 Jahre gefröhnt bei einem durchschnittlichen Verbrauch v. 45 Kippen/24 h .
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Im Nov./Dez. 2010 war eines Tages auf dem Heimweg v. einem Arztbesuch - nach einer mehrwöchigen Bronchitis & Lungenentzündung und heilfroh endlich wieder richtig rauchen zu können.
An einem Imbiss sah ich dann etwas Merkwürdiges; dort standen zwei Handwerker bei ihrer Pause und Einer bließ mächtige Wolken aus. Diese Wolken animierten mich zum Griff nach meiner Schachtel aber ich hielt inne, weil diese Wolken so gar nicht nach Pyro rochen. Ich sah also genau hin - ja - ich bin extrem neugierig. Was dieser Wolkenpuster in der Hand hielt sah so gar nicht nach Zigarette aus.
Der Dreitagebart also hin " Sry - ick hab`ma `ne Frage ! Was ist das was Sie da machen ? "

Nun, das war ein "Dampfer" und ein sehr freundlicher noch dazu. Kurz - ich erhielt einen "crashkurs" zum Thema Dampfen. Da ich vor "Technik" keine Berührungsängste habe, sondern sie mich anzieht war ich sofort "Feuer u. Flamme" - heute müsste man sagen "Akku u. Liquid" oder so.
Ich habe das, was ich gesehen habe und was mir erklärt wurde, sofort als die ultimative Lösung für eines meiner Ärgernisse gesehen. Aus gesundheitlichen Gründen war ich zu diesem Zeitpunkt gerade frisch in die Dauerarbeitslosigkeit eingetreten mit der Folge : wenig Geld aber dafür umso mehr Zeit. Hobbies die Geld kosteten waren Stück für Stück nicht mehr machbar. Eine Internetflat blieb als einziges "Hobby" bezahlbar was dann auch aus Beschäftigunggründen von mir intensiv genutzt wurde.
Ich saß ergo viel vor`m Monitor. Worüber ich mich schon ewig lange geärgert hatte, war der ganze mit dem Rauchen einhergehende Dreck. Überall um und in der Tastatur herumfliegende Tabakkrümel und wer schon einmal rauchend am PC aus Versehen geniesst hat, während der Ascher danebensteht...... . Mich hat ausserdem gestört, ständig die Fensterscheiben und Rahmen von dem schmierig-braunen Teer zu befreien und und und.
Dampfen aber produziert sowas alles nicht - das war mir klar und weggehen von der Onlinesession ( ich geh mal kurz auf`n Balkon ) würde damit auch nicht nötig sein.

Solch große Auswahl an "Dampfkram" wie heute gab es Ende 2010 nocht nicht - nach kurzer Recherche im Netz landete ich bei exakt dem Gerät, welches der Dampfer beim Imbiss mir vorgeführt hatte.
Ich suchte dann nach einem Ladengeschäft und fand sogar Eines, dass nicht all zu weit weg war. Ich hatte mich gerade frisch mit Tabak und Hülsen eingedeckt für den Monat - das war Monatsanfang immer - wegen der gesunkenen finanziellen Möglichkeiten - meine erste Handlung - bloß dafür sorgen, dass genug zum Rauchen da ist.
Ich habe zwei Stunden lang vor dem PC gesessen und mitmir gehadert - das Geld, was mir noch quasi für Essen & Trinken bleibt dafür lassen oder es für zwei Verdampfer, 2 Akkus und etwas Liquid ausgeben ?

Ich hab mir gedacht "was soll`s, mehr als schiefgehen kann`s nich und Übergewicht haste eh - also her mit dem Dampfzeug ".

Es wurde dann also ein "Einsteigerset" bestehend aus ( geclonten ) 2 eGo-T Typ A Tankverdampfern + 2 eGo-Akkus 650mAh, Ladegerät, und viermal 10ml Liquid - zack - weg waren meine letzten 100 €.
Ab nach Hause und losgelegt. Es funktionierte im Grunde Alles so, wie der Dampfer vom Imbiss es mir geschildert und vorgemacht hatte. Geschmacklich war es erstmal etwas komisch - ich stellte auch fest, dass weder das Liquid namens "Norway King" nach "Prince Denmark" noch das Liquid namens "Wüstenschiff" nach "Camel" schmeckte.
Einzig "Vanilla" & "Strawberry" schmeckten nach dem was draufstand.
Es lief alles glatt - keine Probleme; ich saß vor dem PC, trieb mich in foren herum oder zockte onlinegames; dabei dampfte ich fröhlich vor mich hin. Man bemerke : Ich hatte nicht vor, mit dem Rauchen aufzuhören, ich wollte weniger Dreck ( aus Faulheit also ) und ich wollte nicht im 15-Minuten-Abstand vom PC weg.

Am dritten Tage meines Dampfdaseins ist mir dann am Abend aufgefallen, dass meine Maxidose Tabak, die ich vor vier Tagen gekauft hatte, immernoch ungeöffnet dastand und erst da kam die Erleuchtung, dass ich in einer Zeit, in welcher ich "normalerweise" schon locker 200 kippen verbrannt hätte, keine Einzige geraucht hatte. Diese Erleuchtung führte dazu, dass ich gesagt habe zu mir selbst : " Aus Versehen aufgehört Tabak-Zigaretten zu rauchen - dann kannste auch dabei bleiben ".

Und so ist es dann bist jetzt dabei geblieben.

Über gesundheitliche Aspekte habe ich mir am Anfang überhaupt keinen Kopf gemacht; mir ist nur nach so etwa 3-4 Wochen aufgefallen, dass sich mein Geschmacksempfinden stark verändert hat. Sämtliche Speisen die ich mir zubereitet hatte, habe ich plötzlich überwürzt und versalzen - jedenfall kam es mir so vor. Dabei habe ich nichts überwürzt, sondern nichts anders gemacht als sonst auch.
Meine Tees die ich gerne trinke hatten plötzlich Aromanuanchen, die ich zuvor nicht wahrgenommen hatte, Alles schmeckte anders - besser.
5./6./7. Woche - mir fällt auf, dass ich trotz meiner Erkrankung plötzlich wieder besser Treppensteigen kann - "Atempausen" wegen 4 Etagen ? - Nichtmehr nötig.
9.-12. Woche - Ich wache nachts nichtmehr auf mit dem Verlangen eine zu Rauchen oder zu dampfen, ebenso am Morgen - kein Hustenanfall mehr noch vor dem "Morgenpipi".

12./13. Woche - ich bin seit über 6 Jahren in dauerhafter Behandlung u.A. wegen einer schweren Schlafapnoe. Nach einer ärztlichen Kontrolle, die ich regelmäßig einmal im Monat absolviere, spricht mich mein Lungenfacharzt an und fragt mich was passiert ist, da meine Sauerstoffsättigung steigt, sich mein Atemvolumen erhöht hat und keine Atemgeräusche mehr zu hören sind.
Stand jetzt : Innerhalb von vier Jahren ist mein Lungenvolumen von 4600ml auf 5700ml gestiegen. Weshalb ich überhaupt ein so hohes Lungenvolumen habe, werde ich auf Nachfrage gerne erklären.

Fazit : Der Rest Lebensqualität, den ich noch habe, ist seit Dampfbeginn drastisch in der Qualität gestiegen. Ich habe völlig unbeabsichtigt das enorm schädliche Genussmittel Tabakzigarette ganz aufgegeben und gegen das weniger schädliche "Dampfen" getauscht.

LG

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