Steam Tube

wie sooft im Leben entstehen völlig sinnfreie Ideen aus innerer Entspanntheit heraus. In diesem Falle sorgte eine akute Bierlaune zum Griff von gleich 2 Evod Verdampfern. Nummer 1 mit Kaffearoma versehen. Die andere mit Vanille bestückt. Stereovaping!

Tja und genau das gefiel dem Dampfer. Warum also nicht eine Dampfmaschine mit mehreren Tanks konstruieren?

Einzeln sollte jedes Liquid über eine Pumpe präzise dosiert werden können. In der Dampfkammer tropft unsere Flüssigkeit dann auf den darunter liegenden Wattedocht.

Eine Lösung mit 3 Tanks war dabei mein Ziel.

Dazu passend 3 Microcoils aus 0,50 Kanthaldraht. Sub Ohm mit gerade mal 0,2!
Über ein Feingewinde wird der Dampfstoff mit Hilfe eines Gummistößels, aus dem Bereich der Pneumatik, nach Oben in die Dampfkammer befördert.
Selbstverständlich lassen sich die einzelnen Geschmacksrichtungen herrlich miteinander mischen!

Am unteren Ende sitzt der mechanische Akkuträger.
Eine 26650 Lipozelle liefert die nötige Energie.
Da hier hohe Ströme fließen wurde auf jegliche Lötverbindung konsequent verzichtet!
Der Taster ist natürlich auch Eigenbau und verbindet einfach die auf der selben Achse liegende unterbrochene Plusleitung des Akkus.
Freie Sicht auf die Mechanik wird durch das aus Acrylglas gefertigte Gehäuse möglich.

Rändelschrauben erlauben eine werkzeuglose Demontage der Pump und Dampfeinheit.
Alle Teile wurden mit O-Ringen abgedichtet.

Befüllt werden die Tanks durch die Dampfkammer.
Die Füllbohrung ist mit einer Rändelschraube dicht verschlossen.
Nach lösen dieser kann Liquid mittels einer Nadelflasche eingefüllt werden.

In die Rändelschrauben wurden 3 Neodymmagnete integriert. Darüber, im Deckel der Dampfkammer, sitzen 3 Flachsenkungen.
Der Deckel rastet so immer gradgenau ein und sitzt nur durch Magnetismus sicher und fest. Sprich die Lufteinlassöffnungen stehen immer direkt vor der Heizwendel.
Durch drehen des Ringes an der Dampfkammer ist eine Luftmengenregelung jederzeit möglich.

Bauzeit knapp 8 Monate.
Die Kosten für Werkzeuge und Material betrugen genau 872 €.

Alle Teile sind in meiner Werkstatt auf manuellen Dreh und Fräßmaschinen entstanden.
Verarbeitet wurden folgende Werkstoffe. Edelstahl, Acrylglass, Federstahl und Messing.

So geht Schwachsinn!




Genau 64 handgefertigte Einzelteile stecken in der Steam Tube.



Hier die Dampfkammer. Gut sichtbar sind die 3 Dosiernadeln. Die Fertigung dieser war eine echte Herausforderung. Eine 0,6mm Bohrung in V2A ist fast unmöglich!



Probelauf ohne Wattedocht.



Hier kurz vor der Vollendung.

Stimmt genau, deshalb wurde das Teil auch konstruiert.
Wird aber ein Einzelstück bleiben.
Zu viele Einzelteile würden eine Serienfertigung sündhaft teuer machen.

Also meine Wenigkeit dampft seit gut 10 Monaten.
Den Anfang machte die Evod2. Mit der Nautilus ging es dann weiter.
Nach erfolgter Recherche im Netz waren es die Selbstwickelverdampfer die neugierig machten.

Also fix die Kruser One2 bestellt und endlos mit diversen Materialien herumexperimentiert.
Bald war die Kruser ausgereizt.

Die Cerberus Triplecoil war die Vorstufe für den Eigenbau.

Der dampft nun richtig gut, doch wo Licht ist gesellt sich ja bekanntlich auch Schatten dazu.
Geschmacklich bin ich noch nicht ganz zufrieden.
Morgen werde ich mal eine neue Wicklung probieren. Dieses mal mit nur 5 Windungen pro Coil.

Video folgt!

Die Dosierung funktioniert so:

In der Gewindehülse gleitet ein Messingbolzen auf und ab.

Dieser Bolzen greift mittels eines 2mm Wälzlagerstiftes in eine Nut des Verstellringes.
Deshalb befindet sich auch auf der Rückseite der Gewindehülse ein 2,1mm Langloch durch welche dieser Wälzlagerstift herausragen kann.
Ein Dreh am Verstellring bewegt daher den Messingbolzen in axialer Richtung.

Selbstverständlich ist hier ein Höchstmaß an Genauigkeit nötig.
Auch der Messingbolzen darf nicht zu kurz sein da dieser sonst in der, innen auf 0,002mm genau gehonten Gewindehülse, verkantet.
Hier die Einzelteile:



Im Einzelteilfoto zu Beginn dieses Threads sind die Gewindehülsen montiert abgebildet. Ich hatte einfach keine Lust die Dinger wieder auseinander zu fummeln.

Hier mal ein kurzes Video zur SteamTube.

Noch mal SteamTube.

Die SteamTube 2 befindet sich gerade im Bau.
Es gilt die Pumpe, welche momentan einfach noch zu viel Platz in Anspruch nimmt, zu optimieren.
Sollte alles klappen ließe sich das Tankvolumen auf 15ml pro Tank erhöhen.
Ziel ist dabei auch die Reduktion der vielen Einzelteile. Mehr als 40 sollten es am Ende nicht mehr sein.
Wird viele Monate dauern.

Ab sofort mit richtig großem Driptip für verbesserten Zug.

So, komme gerade aus der Werkstatt.
Ein neues Driptip wurde gedreht.
Der untere Teil ist aus Aluminium, der besseren Wärmeleitfähigkeit wegen.
Das Mundstück wurde aus Edelstahl gefertigt und beide Teile miteinander verpresst.

Ergebnis= kühlerer Dampf.



Rechts im Bild das Original Driptip.