Ich habe mir ein paar Minuten Zeit genommen, um die meiner Meinung nach essentiellen Fragen bezüglich der Joyetech Ego-T zu beantworten und zwei nützliche „Mods“, die mir hier im Forum aufgefallen sind/die ich mir ausgedacht habe zu sammeln.
Es gibt eigentlich tausende Threads zu den jeweiligen Themen nur wird spätestens nach zwei Tagen wieder die gleiche Frage gestellt: „Wie reinige ich meine Ego-T“. Daher widme ich dem Thema ein paar mehr Zeilen.
Sinn und Zweck des Threads ist es nicht sonderlich neue Erkenntnisse zu präsentieren, sondern viel mehr eine Sammlung von meinen persönlichen, subjektiven Erfahrungen nach knapp sechs Wochen Dampfen.

Vorab. Ich besitze in Summe 5 Verdampfer von denen vier vollfunktionsfähig sind. Einen habe ich durch Spielerei mit Wasser+Schraubenzieher an der Heizwendel zerstört :-). Die anderen machen dank der regelmäßigen Kukident-Reinigung nie Probleme. Meine beiden ältesten haben bislang sechs Wochen auf dem Buckel und halten hoffentlich noch ein paar Wochen/Monate.

Die ersten 1-2 Male wird einem das Reinigen ziemlich aufwendig vorkommen. Im Endeffekt sind es aber nur effektiv ein paar Minuten, die mir 10€ Ersparnis für einen neuen Verdampfer wert sind.

Der Thread gliedert sich wie folgt:

1. Reinigung / Wartung / Umgang mit der Ego-T
2. Entgraten des Dorns (Sinn ist es die Tanks am Siffen zu hindern)
3. Zusätzliche Luftlöcher am Luftzug des Tankes


1. Reinigung/Wartung/Umgang mit der Ego-T

1.1 Inbetriebnahme/Zugtechnik/richtiges Dampfverhalten:


Als erstes für die absoluten Neulinge hier zwei Videos zur richtigen Zugtechnik.

Von Philgood eines seiner vielen sehr informativen Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=7idsyIpVOTM

Vom Steamo-Shop zur Inbetriebnahme der Ego:

https://www.youtube.com/watch?v=inKjJ-GugXs


Mit der Zeit werdet ihr den richtigen Dreh selbst raus haben. Aber schon beim falschen Ziehen fangen die Probleme an. Was ihr zu beachten habt (Kurzfassung):

nicht hastig ziehen. Damit flutet ihr den Verdampfer und die Ego fängt an zu siffen. Wenn ihr langsam und sachte zieht habt ihr außerdem eine viel bessere Dampfentwicklung.
nicht zu heiß dampfen (spürt ihr am Gehäuse des Verdampfers) das verlängert die Lebenszeit der Heizwendel
Den Tank nie komplett befüllen (immer ca. 1mm bis unter den Deckel)
Den Tank nie komplett leer dampfen. Dann vermeidet ihr ein trocken dampfen des Dochtes und somit einen kokeligen Geschmack

1.2 Reinigen/Wartung der Ego-T

Vor diesem Problem wird wohl irgendwann jeder Ego-Besitzer stehen. Leider ist das Produkt nicht vollkommen ausgereift und die Verdampfer geben nach wenigen Tagen/Wochen/Monaten ihren Geist auf. Es sei denn man geht mit ihnen pfleglich um und wartet sie gelegentlich. Ich selbst reinige meine Verdampfer ca. alle 7-10 Tage.

Hier im Forum findet man diverse Vorschläge, wie die Ego-T zu reinigen ist:

1. Möglichkeit: in Vodka einlegen:

Einfach einen Vodka seiner Wahl kaufen, in eine Schüssel füllen und Verdampfer hineinlegen. Zusätzlich solltet ihr Vodka durch den Verdampfer laufen lassen. Sprich einfach ein bisschen anheben im Vodkabad und den Vodka durchlaufen lassen.
Ihr könnt den Verdampfer ruhig 1-12h in dem Vodkabad liegen lassen. Am besten demontiert (Dornplatte entfernt).
Nachteil ist meiner Meinung nach die ziemlich empfindliche Farbe des Gehäuses (ribbelt sich etwas ab) und der Vodka Geschmack im Verdampfer :).
Vorteil: Der Verdampfer ist sehr schnell wieder trocken.

Dryburn/Auseinandernehmen empfiehlt sich grundsätzlich. Näheres unter „6. Möglichkeit“.

2. Möglichkeit: Ultraschallgerät

Ich habe es selber noch nicht ausprobiert. Der Effekt soll aber bei guten Ultraschallgeräten grpß sein. Das führt uns aber schon zum größten Problem. Die Teile kosten 'ne Menge Geld. Ein weiteres Problem soll auch hier die empfindliche Farbe des Gehäuses sein.

Dryburn/Auseinandernehmen empfiehlt sich grundsätzlich. Näheres unter „6. Möglichkeit“.

3. Möglichkeit: Dampfreinigen

Wer ein Dampfreiniger/Kaffeevollautomaten zu Hause hat kann den Verdampfer auch mit Dampf reinigen. Diese Methode soll besonders effektiv sein. Da ich aber keines der beiden Geräte zu Hause habe und auch hier die Anschaffungspreise meiner Meinung nach nicht in Relation zum Nutzen stehen werde ich mir des Wegen auch keinen zulegen.
Aber wer bereits eines der beiden Geräte hat soll es einfach ausprobieren.
Einfach den Dampfreiniger auf den Verdampfer setzen und den Knopf drücken. Über die Suchfunktion findet ihr näheres.

Dryburn/Auseinandernehmen/Auspusten empfiehlt sich grundsätzlich. Näheres unter „6. Möglichkeit“.

4. Möglichkeit: Abkochen:

Wohl eine der einfachsten Reinigungsmöglichkeiten. Topf mit Wasser auf dem Herd erhitzen und den Verdampfer ca. 5-10 Minuten schwimmen lassen (zusammengebaut/zerlegt).
Ich persönlich war von dem Ergebnis nicht sonderlich begeistert. Zumindestens nicht im Zusammengebauten Zustand. Auch hier wieder das Problem mit der Farbe am Gehäuse, die sich ablöst.

Dryburn/Auseinandernehmen/Auspusten empfiehlt sich grundsätzlich. Näheres unter „6. Möglichkeit“.

5. Möglichkeit: Die einfachste: Ausspülen

Den Verdampfer einfach für ein paar Minuten lang unter warmes fließendes Wasser halten (von der Akkuseite her) und durchspülen.
Für die kurze Reinigung zwischen durch mehr als ausreichend. Um richtig hartnäckigen Kokelgeschmack zu entfernen reicht es bei mir leider nicht aus.

Dryburn/Auseinandernehmen/Auspusten empfiehlt sich grundsätzlich. Näheres unter „6. Möglichkeit“.

6. Möglichkeit: Die Kukident-Methode. Meine Lieblingsmethode :)

Als erstes die Dornplatte aus dem Verdampfer entfernen. Dafür nehmt ihr ein Werkzeug eurer Wahl. Ich mache das ganze entweder mit einem Leatherman/Schraube/Nagel/Schraubenzieher/Zange.
Einfach den Schraubenzieher (oder anderes Werkzeug eurer Wahl) auf der „längeren“ Dornseite ansetzen und hebeln (siehe Bild). Geht beim ersten Mal verdammt schwer. Mit der Zeit hat man den Dreh raus und die Dornplatte lässt sich leichter lösen. Am einfachsten fällt es mir mit der gekrümmten Seite meines Leathermans (von der Pfeile) unter die Dornplatte zu gehen und zu ziehen. Falls ihr ein ähnliches Gerät habt wird das wohl die beste Wahl sein (siehe Foto).





Philgood zeigt in einem seiner Videos eine etwas ruppigere Variante mit einer Spitzzange. Den Dorn mit der Spitzzange greifen und ziehen. Mit viel Pech und zu viel Kraft könnt ihr den Dorn dabei beschädigen.

Nach dem ihr den Verdampfer auseinander genommen habt solltet ihr ihn von der Akkuseite her Kräftig mit dem Mund auspusten. Ruhig solange bis ihr Sterne seht, bzw. kein Liquid mehr rauskommt. Danach den Verdampfer wieder auf den Akku schrauben und einen Dryburn machen. Heißt einfach vorsichtig die Wendel intervallweise zum glühen bringen und zwischen den Abkühlphasen reinpusten. Wenn die Wendel wieder halbwegs glüht reicht es fürs erste.
Bilder zum Dryburn unter: www.dampfzeichen.de oder Suchfunktion im Forum.

Nun kippt ihr kochendes Wasser in eine Tasse mit einer Kukident-Tablette (für 3. Zähne). Verdampfer+Dornplatte hineinwerfen und 1h-24h (je nach Zustand des Dortes) einwirken lassen. Wenn der Docht richtig schwarz ist braucht er die vollen 24h. Wenn ihr einfach nur eine routine Reinigung ohne Kokelgeschmack macht reicht eine Stunde.

Nach dem Herausholen der Einzelteile beide unter dem Wasserhahn gründlich ausspülen.
Als nächstes rollt ihr etwas Klopapier/Zewa/Taschentuch zu einer Rolle und trocknet damit dem Verdampfer von innen. Danach zwei neue Rollen machen und von beiden Seiten in den Verdampfer stecken und diesen ein paar Stunden trocknen lassen.
Die Dornplatte legt ihr ebenfalls mit dem Docht nach unten auf ein Stück Klopapier. Das Klopapier saugt dann die restliche Flüssigkeit aus dem Docht heraus. Siehe Fotos.
Falls ihr trotz mehrfachem Einlegen immer noch schwarze Stellen am Docht habt, könnt ihr diese auch vorsichtig mit dem Fingernagel abkratzen (Aufpassen: Dabei könnt ihr unabsichtlich andere Dochthaare aus der Platte herausziehen).





Wenn der Verdampfer ein paar Stunden getrocknet ist einfach wieder einen Dryburn vollziehen.
Lasst ihm zum trocknen wirklich ein paar Stunden zeit. Wenn er noch klitsch nass ist zerstört ihr die Wendel (ist mir passiert). Diesmal solltet ihr die Wendel möglichst komplett wieder zum Glühen bringen. Aber seid vorsichtig mit den Intervallen. Wenn ihr die Wendel viel zu lange Glühen lasst ist sie irgendwann dahin (ein paar Sekunden am Stück hält sie aus).

Jetzt geht es wieder ans Zusammenbauen. Als erstes den Docht von unten (die fransige Seite) mit Liquid beträufeln und anschließend von oben (Dornseite) etwas Liquid reintröpfeln. Dadurch vermeidet ihr trockenes Dampfen, was direkt wieder zum Kokeln führt.
Nun könnt ihr die Dornplatte wieder in den Verdampfer stecken. Ich lasse sie vorsichtig reinrutschen und drücke sie dann mit einem Schraubenzieher fest (erfordert Kraft). Wenn ihr erfolgreich seid hört ihr meistens einen Klick.
Alternativ habe ich irgendwo gelesen, könnte man die Dornplatte auch auf einen leeren Tank setzen und dann feste reindrücken. Ich selber komme damit leider nicht zurecht.

Als letztes einen befüllten Tank auf den Verdampfer stecken und Pumpen. D.h. den Tank ein paar mal rausziehen und wieder reinstecken, bis keine Luftblasen mehr hochsteigen. Jetzt die komplette Ego auf den Akku stellen und 10-30 Minuten warten. Die ersten 3-20 Züge werden noch etwas eigenartig schmecken. Danach ist der Dampfer wieder wie neu :-)

2. Entgraten des Dorns:

Vor ein paar Tagen bin ich hier im Forum auf eine sehr interessante Idee gestoßen von „Thomas-L“. Hier der direkte Link:

Meine Erfahrung mit der ego-t

Er schlägt vor direkt nach dem Erhalt (meiner Meinung nach auch beim ersten Reinigen ausreichend) den Dorn zu entgraten. Der Sinn ist ganz einfach. Durch die scharfen Kanten des Dorns reibt sich das Loch im Tank bei jedem reinstecken/drehen ein Stück größer, wodurch natürlich das Liquid ab einer gewissen Lochgröße seitlich am Dorn vorbeiläuft und dadurch die Ego-T anfängt zu siffen.

Die Lösung ist relativ einfach. Ihr schleift mit einer Pfeile die scharfen Kanten etwas Rund. Danach solltet ihr die Dornplatte natürlich mit Wasser reinigen, um die Metallspäne zu entfernen. Neue Tanks solltet ihr jetzt am besten mit einem handelsüblichen Holzspieß oder mit einem Schraubenzieher durchstechen.



3. Zusätzliche Luftlöcher am Luftzug des Tankes:

Ich weiß nicht, ob schon andere Dampfer auf die Idee gekommen sind / die Idee schon hier gepostet haben. Bislang bin ich noch nicht darauf gestoßen.

Der Grund für die zusätzlichen Löcher war für mich ein besserer Geschmack/leichterer Zug und subjektiv etwas mehr Flash. Vielleicht bilde ich mir das ganze auch nur ein aber irgendwie scheint es bei mir erfolgsversprechend zu sein und bei einem 1€-Produkt kann man ja nicht viel falsch machen...
Der Effekt wird meiner Meinung nach darauf beruhgen, dass man leichter auf Lunge ziehen kann.

Vorab ich teste das ganze jetzt noch nicht solange. Aber ich konnte kein Siffen oder ähnliche Nachteile feststellen. Einfach ein kleines Loch an der unteren Seite des Mundstückes mit einer Nadel hineinstechen und ein weiteres auf in die innere Platte des Mundstückes. Die Platten könnt ihr ganz einfach mit einer Büroklammer herausnehmen. Testet es am besten einmal selbst. Hier sind Bilder:









So ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen helfen :)

Ne das ist ein normaler Typ-A Tank. Hab bislang noch keinen Watteverdampfer benutzt :) Ich persönlich finde das Dampffeeling irgendwie angenehmer mit etwas mehr Luft. Alternativ gibt es auch noch die Möglichkeit die originalen Luftschlitze an der Akkuseite vom Verdampfer zu vergrößern. Werd ich demnächst mal ausprobieren...

Erstmal danke für die positive Resonanz.

Die hintere Platte komplett zu entfernen habe ich auch schon überlegt. Nur habe ich im Moment bei meinen älteren Tanks etwas Probleme mit dem Siffen. Bin dabei eine "möglichst perfekte" Methode für Sifffreiheit zu finden :D. Bei den neuen Tanks sieht es aber bedingt durch die Entgratung und Befüllung der Tanks mit Spritze schon deutlich besser aus...

Habt ihr durch das Entfernen der hinteren Platte Siffprobleme bekommen? Ansich ist die "Spaßbremse" ja ein Schutz dagegen.

@Thomas-L

Mein nächstes Projekt wird wohl das Ausprobieren der verschiedenen Verdampferersätze sein. Habe mir jetzt eine 510-T für unterwegs gekauft und spiele damit rum und bin ebenfalls schwer begeistert. Der nächste Einkauf wird auf jedenfall aus giantomizers usw. bestehen. Habe nur noch das Problem, dass ich notorisch immer Liquids dazu kaufe und im Moment eigentlich mehr als bedient bin was das angeht ^^ Also erstmal meinen Hamstervorrat wegdampfen

Ich habe das ganze jetzt auch mal an 510er Verdampfern ausprobiert. Funktioniert dort genauso gut, wie bei der Ego-T A. Allerdings ist es etwas fummiliger aufgrund der Größe...