Wicklung mit Edelstahl kokelt, schmeckt nicht so gut

06.11.2016 16:48
avatar  max91
#1
avatar

Hallo zusammen,

ich habe heute das zweite Mal selbst gewickelt, leider ist das Ergebnis nicht so gut wie beim ersten Mal.
Gerät ist ein iStick Pico mit Melo3.
Die erste Wicklung war mit dem Draht der bei der RBA inkl. war, ich vermute Kanthal. Das Ergebis war perfekt, Widerstand lag bei 1,0 Ohm und der Geschmack und Dampfentwicklung bei 26W perfekt.

Heute habe ich das erste Mal mit Edelstahldraht SS 316L gewickelt. Den Draht habe ich extra dünner gewählt, um einen etwas geringeren Widerstand zu bekommen.
Das hat auch soweit geklappt, habe nun 0,9Ohm.

Da ich natürlich mit dem Draht TC Dampfen möchte, habe ich in den TC-SS Mode gewechselt, und 200°C und 26W eingestellt. Der AT regelt auch einwandfrei runter, nach etwa 3sek kommt Temp. Protection, er pausiert kurz und verdampft dann weiter.
Allerdings schmeckt nach einigen Zügen die Wicklung schon leicht kokelig.

Die Watte sitzt schön in der Wicklung, die Enden habe ich etwas aufgezogen, damit das Liquid besser rein laufen kann.

Kann es sein, dass man bei Edelstahl Draht generell weniger Leistung drauf geben muss? Ich hatte vorher nochmal den original 0.3 Ohm Kanthal VD drin, bei 30W kam das so viel Dampf wie bei SS 0,9 Ohm und 26W.


 Antworten

 Beitrag melden
06.11.2016 17:10
avatar  Kaschi
#2
avatar

Beim TC dampfen ist es m.M.n. wichtig, dass sich die Drähte nicht berühren. Ist das der Fall?



Das Equipment: 3x KBox Mini Platinum, KBox Mini, Kbox Nano, Vamo V6, Cuboid 150, Hotcig DX75, Smok Alien, Aspire CF SubΩ, Zephyrus V1, Zephyrus V2, Subtank Mini, Subtank Nano, EMOW Mega, Emow, Cubis, Moradin 25, Squape X (dream), Twisted Messes, Smok TFV8 Baby
8L Bunkerbase

 Antworten

 Beitrag melden
06.11.2016 17:16
#3
avatar

OT:

Zitat
Den Draht habe ich extra dünner gewählt, um einen etwas geringeren Widerstand zu bekommen.


Dünnerer Draht besitzt einen höheren Widerstand, als dickerer Draht der gleichen Sorte.


 Antworten

 Beitrag melden
06.11.2016 17:29
#4
avatar

Dicker Draht lässt sich leichter wickeln und hat einen geringeren Widerstand, da ja mehr "Platz" für den Strom vorhanden ist. Er fließt also leichter, mit geringerem Widerstand, durch.

______________________________________________________________________________________________________
Nun sieh Dir an, was Du mich hast anrichten lassen.

 Antworten

 Beitrag melden
06.11.2016 17:51
#5
avatar

Dass der Widerstand etwas niedriger wurde liegt am Material. Kanthal hat einen deutlich höheren Widerstand als SS316.
Das es kokelig geschmeckt hat, liegt wahrscheinlich an Nachflussprobleme beim Liquid. Dazu kann es kommen, wenn man zu viel Watte durch die Wicklung zieht. Die Watte sollte sich einigermaßen leicht durch die Wicklung ziehen lassen. Guck mal in dies Video von Obi, ab Minute 15:
https://www.youtube.com/watch?v=UHMi6q1eVJQ

______________________________________________________________________________________________________
Nun sieh Dir an, was Du mich hast anrichten lassen.

 Antworten

 Beitrag melden
06.11.2016 18:22
#6
avatar

Zitat von max91 im Beitrag #1

Heute habe ich das erste Mal mit Edelstahldraht SS 316L gewickelt. Den Draht habe ich extra dünner gewählt, um einen etwas geringeren Widerstand zu bekommen.
Das hat auch soweit geklappt, habe nun 0,9Ohm.




Wobei die 0,9 Ohm nicht daraus resultieren, das du nen dünneren Draht gewählt hast, sondern eine komplett andere Drahtsorte - 0,30er KanthalA hat .Bsp. 19,7 Ohm je Meter, 0,30er V4A /(SS316L) hat nur 10,6 Ohm. Im Übrigen hat Vaporjack recht: um einen geringeren Widerstand zu erhalten verwendet man entweder weniger Draht der gleichen Sorte oder eben dickeren Draht. Bei Drähten ist es wie bei Wasserschläuchen - je dicker die sind, um so geringer ist der Widerstand.

Dann kommts auch darauf an, warum du einen geringeren Widerstand haben willst und da geh ich mal stark davon aus, das du der Meinung "Weniger Widerstand = mehr Dampf" blind und ohne zu hinterfragen warum das so ist, glaubst. Bei Fertigköpfen ist diese Verallgemeinerung durchaus zutreffend, weil hier für weniger Widerstand einfach meisst dickerer Draht verbaut wird (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel) und dickerer Draht hat eine größere Oberfläche und kann mehr Dampf produzieren.

Beim Selberwickeln ist das ein klein wenig anders, denn hier hast du meisst mehr Platz für deine Wicklung als in nem Fertigkopf - von daher: vergiss beim Selberwickeln mal die Ohm, wenn du nicht grad für nen mechanischen Akkuträger wickelst, sind die nämlich komplett Banane.
Entscheidend ist - wieviel Drahtoberfläche krieg ich mit meiner Wicklung zustande, denn das Liquid verdampft ja an der Drahtoberfläche und nicht am Drahtwiderstand
Willst du also mehr Dampf als mit deiner vorherigen Wicklung musst du die Drahtoberfläche vergrößern und das schaffst du indem du:

    mehr Windungen des gleichen Drahtes verbaust
    dickeren Draht verbaust
    Twisted-, Clapton- oder sonstige Drähte verwendest, die dadurch, das sie aus 2 oder mehr Drähten bestehen eine größere Oberfläche als ein vergleichbar dicker Einzeldraht haben

Umgekehrt gehts natürlich auch: für weniger Dampf weniger Windungen oder dünneren Draht benutzen...

Dann musst du nur noch die passende Leistung herausfinden, mit der deine Wicklung für dich am bessten schmeckt und nicht kokelt und da bist du dem nächsten Irrglauben aufgesessen: Du hast jetzt zwar mit deiner Edelstahlwicklung nen geringeren Widerstand als mit der alten Wicklung und weniger Widerstand braucht oft mehr Leistung - da du aber dünneren Draht verbaut hast, der nur nen geringeren Eigenwiderstand hat als der alte Kanthaldraht, hättest du die Leistung nach unten anpassen müssen, denn weniger Drahtmasse = weniger Leistung.
Nehmen wir nochmal den 0,30er Draht: bei KanthalA haben ca. 10cm 2 Ohm und sollten bei 15 - 20 Watt gut dampfen, baust du die gleiche Wicklung aus 0,30er V4A, kommst du auf etwa 1,1 Ohm bei gleichem Leistungsspektrum und gleicher Drahtmasse.
Und gleich noch ein Beispiel hinterher um dir deinen Irrtum zu verdeutlichen: nochmal Kantahldraht und weils so schön ist 1 Ohm Widerstand... die 1 Ohm erreichst du mit etwa 5cm 0,30er Draht, der um die 8 - 10 Watt verträgt, aber auch mit doppelt so dickem Draht (0,60er) von dem du aber 20cm verbauen musst und der etwa 60 - 80 Watt braucht.

So - das war jetzt mal etwas "Grundlagenwissen"
Aber das löst natürlich noch lang nicht dein Problem und das dürfte meiner Meinung nach eher die Watte sein - 200°C und 26 Watt sollten nicht zuviel bei TC sein... ich hab auch ne Edelstahlwicklung drin und dampf die bei 225°C mit 30 Watt Voreinstellung und da kokelt nix. Beim TC haben nämlich auch die Watt nicht soooo viel zu bedeuten, weil hier die Regelung über die Temperatur erfolgt und die Watt nur darüber entscheiden, wie schnell und ob überhaupt du deine voreingestellte Temperatur erreichst. Ich hab nen AT, bei dem kann ich bei TC keine Watt einstellen, der feuert mit seiner vollen Leistung von 75 Watt los, bis die eingestellte Temperatur erreicht ist und dann regelt die Elektronik erst runter.
Von daher - nimm mal etwas weniger Watte... je nach dem was du für welche hast, sollte die eher locker in der Wicklung sitzen. Meine Drogeriewatte ist relativ stabil, Muji fällt leicht zusammen, andere Sorten quellen leicht auf. Fakt ist - wenn du Watte durch die Wicklung ziehst, sollte diese komplett ausgefüllt sein und die Wicklung sollte sich beim Einziehen nicht mit verziehen.

Möglichkeit Nr.2 könnte dein Edelstahldraht sein: Der Pico hat zwar Edelstahl vorinstalliert, aber Edelstahl ist bei TC nicht gleich Edelstahl, da gibts ja verschiedene Sorten und jede Sorte reagiert bei Erwärmung mit unterschiedlicher Widerstandsänderung und darum hat jede Sorte TC-Draht auch einen eigenen TC-Koeffizienten - darum hast du auch die verschieden TC-Modi und die M1 - M3 Plätze.
TC funktioniert nämlich so, das die Elektronik den sich ändernden Widerstand misst und mit dem eingestellten Koeffizient berechnet wie heiss grad der Draht ist. Hast du jetzt nen falschen Koeffizienten, rechnet die Elektronik natürlich auch falsch.
Wenn ich mich nicht irre ist beim Pico im SS-Modus der Koeffizient 120 hinterlegt. Hast du jetzt aber V2A benutzt, passt der Koeffizient nicht, denn der hat 105, V4A (SS316L) ist bei zivipf auch mit nem Koeffizienten von 100 angegeben... daher wär es noch einen Versuch wert, zwei der "M-Modi"mit den Koeffizienten 100 und 105 zu programmieren und es mit diesen Modi zu versuchen, obs da noch kokelt.


 Antworten

 Beitrag melden
07.11.2016 17:28
avatar  max91
#7
avatar

Wow, erstmal vielen Dank für eure ausführlichen Tips :)

Die Watte sitzt gefühlt genauso wie bei meiner ersten Wicklung aus Kanthal, die Enden sind sogar noch etwas ausgefranzter. Therotisch müsste sie sogar etwas lockerer sitzen, weil der Streifen genauso breit war, ich aber einen dickeren Schraubenzieher zum Wickeln genommen habe.

Temperaturgeregelt habe ich das kokeln jetzt im Griff, ich habe den Koeffizient jetzt auf 105 angepasst, die Temperatur auf 220°C gestellt und gebe 19W drauf.
Die 220°C werden sehr schnell erreicht, der AT regelt dann die ganze Zeit mit Temp. Protection runter.
Das Aroma ist sehr gut und ausgewogen, mir fehlt allerdings der Kick, wie er bei Kanthal mit 1,0 Ohm und 26W war.

Ich habe jetzt mal versucht im Watt Modus zu dampfen. Mit 26W schmeckt es sofort kokelig. Theoretisch müsste/könnte ich ja bei weniger Widerstand (0,9 statt 1,0 Ohm) mehr Leistung drauf geben. Jetzt bin ich am überlegen, bei Edelstahl erhöht sich der Widerstand glaube beim erwärmen. Das würde ja heißen, dass der AT dann mehr Spannung drauf gibt und es dadurch schneller kokelt?


 Antworten

 Beitrag melden
07.11.2016 17:47
#8
avatar

Die Leistung hat bei geregelten Geräten nicht viel mit dem Widerstand zu tun. Insbesondere bei TC nicht. Du sagst ja selbst, dass er runter regelt. Mehr Leistung bedeutet dann nur noch, dass er früher anfängt zu regeln.

Wenn du bei Edelstahl auf 0,9 Ohm kommst, hast du auch schon eine Menge Draht im Coil. Versuch mal eine Umdrehung weniger und etwas mehr Abstand zwischen den Wicklungen, ich mache die Abstände meistens einen Drahtdurchmesser.

Persönlich würde ich wohl bei Kanthal bleiben, TC macht das alles komplizierter und wenn man ein funktionierendes Setup hat, dann hat man das :)

Ich war's nicht!

 Antworten

 Beitrag melden
08.11.2016 01:58
#9
avatar

Zitat von max91 im Beitrag #7
Theoretisch müsste/könnte ich ja bei weniger Widerstand (0,9 statt 1,0 Ohm) mehr Leistung drauf geben.


Theoretisch ja, praktisch auch - aber wie gesagt: das setzt zwingend voraus, das du für weniger Widerstand dickeren Draht als vorher verbaust, du hast aber dünneren genommen und die Widerstandsverringerung nur dadurch erreicht, das du einen anderen Draht mit einem geringeren Eigenwiderstand genommen hast und daher musst du in dem Fall mit der Leistung eigentlich auch runter
Wie gesagt - für den Leistungsbedarf ist nicht der Widerstand entscheidend sondern immer und grundsätzlich die Drahtmasse, denn einen bestimmten Widerstand kannst du aus unterschiedlich dicken Drähten ein und der selben Drahtsorte zusammenbasteln, nur haste dabei auch unterschiedlich viel Drahtmasse, die erhitzt werden muss und mehr Masse braucht mehr "Feuerkraft"...

Das ist wie beim Sonntagsbraten: eine Gänsekeule ist schneller gar als ne komplette Gans - egal wie fett die ist... du hast jetzt aber ein mageres (und kleineres noch dazu) Hähnchen genommen um Fett zu reduzieren und das in der irrigen Annahme das das Fett für die Garzeit verantwortlich ist ala "weniger Fett = mehr Garzeit" genau so lang bruzzeln lassen wie die dicke Gans... dabei entscheidet allein die schiere Fleisch- und Fettmenge über die Garzeit und die ist gleich, egal ob du ein Pfund Huhn oder ein Pfund Gans braten willst, die verlängert sich nur, wenn du statt dem Pfund Fleisch ein ganzes Kilo in die Pfanne haust.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!
Auswahl Marktübersicht