Welche Temperaturen entstehen im Watt Modus?

24.07.2017 16:01
avatar  Kusie
#1
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Hallo,

ich nutze eigentlich nur Kantahl A1 Draht und der ist bekanntlich nicht fürs TC Dampfen geeignet. Ich nutze also den Watt Modus.
Zwei Fragen:
1. wird beim TV Dampfen eigentlich die Temperatur der Coil oder des DAmpfes eingestellt?
2. Ich frage mich wie man rauskriegt (oder errechnen kann) welche Temperaturen im WATTMODUS an der Coil entstehen wenn ich dampfe?
Sagen wir ich habe eine 1,5 Ohm Microcoil mit 2,5 mm Durchmesser und gebe dort 14 Watt drauf - welche Temperatur hat dann die Coil bzw. der Dampf ?

Danke für´s Erhellen!
K.


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24.07.2017 16:27
#2
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bei TC wird die Temperatur der Wicklung(en) eingestellt - 200 - 250°C wären für Dampf arg viel Ausserdem misst ja der AT nicht die Temperatur, wüsste also garnicht wie heiß der Dampf ist.

TC funktioniert so: du hast nen Draht, der bei Temperaturänderung signifikant und messbar den Widerstand ändert... das "messbar" ist wichtig, weil auch Kanthal so reagiert, allerdings ändert sich da der Widerstand soo gringfügig, das ein AT das nicht gut genug messen kann. Hast du ne neue Wicklung/Verdampferkopf, liest du den aktuellen Widerstand bei Zimmertemperatur ein und den merkt sich die Elektronik. Gibts du Strom auf die Wicklung erhöht sich der Widerstand und auch das registriert die Elektronik... die geht jetzt hin und errechnet mit Hilfe der hinterlegten Temperaturkoeffizienten aus der Differenz zum Kaltwiderstand die aktuell anliegende Temperatur. Darum ist es auch wichtig, den zum verwendeten Draht passenden Modus einzustellen, weil jeder TC-Draht unterschiedlich stark den Widerstand ändert.

Wie heiß deine Coil im Wattmodus ist, kann man schlecht berechnen - eben weil Kanthal den Widerstand sooo gering ändert, das es kaum messbar ist. Könntest du die Widerstandsänderung messen und würdest du den Koeffizienten von Kanthal kennen, dann könntest du genau wie die Elektronik im AT die Temperatur berechnen.


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24.07.2017 18:07
#3
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Informationen gesucht? Hier gibts das Lexikon: Dampfer Lexikon! Da gibts Informationen, z.b.
Welchen Akku für geregelten Akkuträger?


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24.07.2017 23:06
avatar  Ralf24
#4
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Der Siedepunkt von PG liegt bei 190 Grad Celsius, der von VG bei 290 Grad. Diese Temperaturen müssen also zumindest kurzfristig im Liquid direkt an der Coil entstehen, damit es dampft. Natürlich kühlt sich das schnell wieder ab und der Dampf kondensiert unter Tröpfchenbildung. Keine Ahnung, was die meinetwegen 220 Grad sein sollen, die man bei TC einstellen kann.


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24.07.2017 23:18
#5
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Wenn ich mich richtig erinnere (ist das wirklich schon über 40 Jahre her?), dann verringert sich der Siedepunkt bei Stoffgemischen.

Ich war's nicht!

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25.07.2017 07:44 (zuletzt bearbeitet: 25.07.2017 07:45)
avatar  Andi
#6
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Man kann es im Realbetrieb messen, allerdings aus besagten Gründen nicht mit Kanthal-Draht.

Wenn man aber mit geeignetem Draht den TC-Modus einstellt, korrekt gemessener/eingestellter Kaltwiderstand und Temperaturkoeffitient vorausgesetzt, und wenn man die avisierte Leistung, z.B. 13 Watt einstellen und die Temperatur auf Maximum, z.B. 315°C einstellt, kann man beim Dampfen beobachten, wie sich die Temperatur entwickelt. Dazu muss man natürlich während des Dampfens das Display beobachten können. Bei vielen Geräten wird auch nach dem Zug noch für kurze Zeit die letzte Temperatur angezeigt.

Man erhält übrigens falsche Werte, wenn man feuert ohne zu ziehen, um bequemer auf das Display schauen zu können. Dann wird der Coil nämlich nicht vom Luftzug gekühlt.

Sehr bequem geht das ganze, wenn man eine Firmware + Software hat, die sämtliche Parameter in Echtzeit darstellen kann, z.B. ArcticFox oder die DNA-Software.

Wenn ich das so mache, und die Leistung so eingestellt habe, dass es mir für den verwendeten Verdampfer optimal passt, komme ich immer auf eine Temperatur von 220 +/- 5°C. Egal ob ich den Verdampfer für 10 oder für 80 Watt ausgelegt habe und dementsprechend einstelle, komme ich auf das gleiche Ergebnis. Was mich erstaunt hat: Wenn der Nachfluss stimmt, bleibt die Temperatur auch bei längeren Zügen recht konstant, ohne dass die Temperaturregelung eingreift.

Die 220°C sind natürlich individuell und Geschmackssache. Aber ich denke für die meisten Menschen liegt der Sweetspot irgendwo zwischen 190 und 240°C. Und das gilt dann sicherlich auch für Kanthal, auch wenn es praktisch unmöglich ist, das zu messen.


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25.07.2017 12:08
avatar  Kusie
#7
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Danke für Eure Antworten! Warum ich wissen will wie hoch die Temperatur beim Watt Dampfen wird? Es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen der Temperatur und der Entstehung von Karzinogenen beim Dampfen, ab 240 Grad Celsius werden diese wohl vermehrt produziert (http://journals.plos.org/plosone/article...al.pone.0169811) , und da ich beim Watt Dampfen nicht weiß wie hoch die Temperaturen eigentlich werden bei bestimmten Wattzahlen suche ich nach einer Möglichkeit das zu errechnen.

Gruß,
K.


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25.07.2017 15:09
avatar  Ralf24
#8
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Zitat von Kusie im Beitrag #7
Entstehung von Karzinogenen beim Dampfen

Na, das ist nun furchtbar einfach. es entstehen schlicht keine beim Dampfen. Entstehen können welche, wenn man Liquid oder Watte *verbrennt*, aber das inhalieren bestenfalls Rauchrobotter, aber keine Menschen, weil es dann schlicht nur obereklig schmeckt. Verbrannter Toast oder verbrannte Steaks sind auch karzinogen, aber auch die sind meines Wissens eher unbeliebt! ;-) ist so die gleiche Kiste.


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25.07.2017 15:17 (zuletzt bearbeitet: 25.07.2017 15:21)
#9
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Der Vergleich kann vielleicht weiter helfen.

Ein TC geeigneter Draht mit Kanthal vergleichen. Beide sollten die gleichen Draht-Durchmesser haben, wie auch die Coil identisch sein muss.

Bei gleicher Leistung (Watt) entsteht eine sehr ähnliche Hitzeentwicklung in der Coil. Die Leistung wird in Wärme umgewandelt.
Beim TC Draht ändert sich der Widerstand, das muss ein AT ausgleichen können, um einen direkten Vergleich machen zu können.

Wenn die Leistung des TC Drahtes und die Temperatur ermittelt wurden, so kann diese Leistung auch für den Kanthal-Draht übernommen werden, also welche Leistung welche Temperatur ergibt.

Bei allem ist eines wichtig, es sollte nicht kokelig schmecken. oder deutlich verändert. Alles im grünen Bereich, wenn das vermieden wird.


Nachtrag
http://www.steam-engine.org/coil.asp

noch eine Seite, welche die Wärmeenergie und Temperatur annähernd berechnen kann. Aber das sind theoretische Werte. Die Geschmacksempfindung ist der allerbeste Indikator.


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25.07.2017 16:13
avatar  Andi
#10
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Zitat von Michigan im Beitrag #9
... Ein TC geeigneter Draht mit Kanthal vergleichen. Beide sollten die gleichen Draht-Durchmesser haben, wie auch die Coil identisch sein muss. ...


Gute Ergänzung zu meinem Beitrag #6. Danke Michigan!

Nur um es nochmal zu betonen: es kommt darauf an, dass beide Coils die gleiche Geometrie (Drahtstärke, Coil-Innendurchmesser, Anzahl der Windungen) haben und bei gleicher Leistung (Watt) betrieben werden. Es ist dagegen völlig irrelevant, welchen Widerstand die Coils haben! (Nur falls die Frage aufkommen sollte).


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25.07.2017 17:32
#11
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Und was machst dann mit den unterschiedlichen Leitwerten der Materialien? Bei Wärmeleitfähigkeit liegt z.b. Eisen bei 80,2 , hochlegierter Stahl bei 15, kanthal siehe http://www.restrade.ch/assets/Dokumente/...andbuch-GER.pdf . Vergleiche werden denk ich sehr ungenau werden. Ich denke, da kannst du doch besser den Rechner von Steamengine nehmen.

Informationen gesucht? Hier gibts das Lexikon: Dampfer Lexikon! Da gibts Informationen, z.b.
Welchen Akku für geregelten Akkuträger?


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25.07.2017 19:02
#12
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Genau ist das so nicht, eine Annäherung. Und je nach Drahtsorte mehr oder weniger genau.

Auch unterscheiden sich identische Drahtsorten, da die Mischung nicht 100% identisch ist.
Auch die Coilform spielt eine Rolle, der Durchmesser, die Menge der Watte, wie feucht ist die Watte, der Luftstrom und Menge und und und.

Es wird nur durch eine Messung ermittelbar werden, welche Leistung welche Temperatur erzeugt. Wer darauf wert legt, dem bleibt nur TC nutzen.

Nach den vielen verschiedenen Systemen, die ich bislang genutzt habe, so ist die Erfahrung eine Recht zuverlässige Methode. Wenn der Dampf zu warm oder kühl wird, zu viel oder zu wenig Dampf entsteht, und der Geschmack


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25.07.2017 21:51
avatar  Andi
#13
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Zitat von hansklein im Beitrag #11
Und was machst dann mit den unterschiedlichen Leitwerten der Materialien? ...

Eigentlich gar nichts. Die infrage kommenden Materialien sind alle Legierungen, deren Wärmeleitfähigkeit relativ dicht bei einander liegt. Reines Eisen als unlegiertes Material hat natürlich eine wesentlich höhere Wärmeleitfähigkeit als z.B. Edelstahl, steht aber nicht zur Debatte.

Die Abweichungen, die durch geringe Unterschiede in der Wärmeleitfähigkeit zustande kommen, dürften etwa in der selben Größenordnung liegen, wie die Ungenauigkeiten beim Messen und Einstellen des (kalten) Widerstandes sowie des Temperaturkoeffizienten und der Ungenauigkeit des Messystems (Akkuträger).

Genau ist sicherlich anders. Aber um eine Vorstellung davon zu bekommen, bei welchen Temperaturen man sich bewegt, dürfte es ausreichen.


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