Aroma Experiment

07.02.2024 20:46
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#1
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Hab mich mal an die Herstellung meines eigenen Kaffeearomas gewagt. Im Grunde kein großes Ding, also meinen Lieblingskaffee ganz fein gemahlen, in entsprechende Fläschchen gefüllt, mit PG aufgefüllt und mit mehrmaligen Schütteln eine Zeit reifen lassen. Insgesamt wurden es 4x 100ml Flaschen.

Dies sah dann erstmal so aus:



Eigentlich wollte ich es etwas länger reifen lassen, aber weil ich eine Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollte und ich ja genügend Experimentiermasse zur Verfügung habe, habe ich eben eine Flasche dafür opfern wollen. Damit schon mal das Kaffeemehl von der Flüssigkeit weitgehend getrennt wird, bot sich natürlich ein Kaffeefilter (Papier) an. Dauerte gefühlt eine halbe Ewigkeit bis es da durchgelaufen ist. Nach 24 Stunden hatte sich aber genügend Aroma abscheiden lassen:



Die Ausbeute hab ich dann gleichmäßig in zwei gleichartige Fläschchen aufgeteilt, um sie dann maschinell in einer Zentrifuge weiter bearbeiten zu können. Hierbei handelte es sich um eine medizinische Zentrifuge die eigentlich für die Fraktionierung von Blutserum verwendet wird. Mein Gedanke dahinter war, was mit Blut funktioniert, wird doch vielleicht auch mit Aroma funktionieren. Im besten Fall hab ich zwei oder sogar mehr Fraktionen erwartet, die ich mit einer Spritze abgesaugt hätte. Auf der einen Seite wollte ich dadurch die dunklen Bestandteile reduzieren und auf der anderen Seite, hätte mich interessiert, wie welche Fraktion schmeckt.

Hier die Fläschchen vor der Zentrifuge:




Hier die Fläschchen in der Zentrifuge:




Hier die Zentrifuge bei der Arbeit:




Und das Ergebnis nach insgesamt 30 Minuten zentrifugieren:




Nüscht! EINFACH NIX!


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08.02.2024 13:07 (zuletzt bearbeitet: 08.02.2024 13:12)
#2
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Weshalb schleuderst du den überhaupt? Harze und Wachse wie bei Tabak sind im Kaffe ja nicht enthalten, allenfalls geringfügige Mengen von Fetten. Wie macht sich das Aroma in puncto Laufzeit auf der Watte?

Habe gerade Nescafe Bio im Haus und wollte schon lange mal ein eigenes Aroma davon.

11g Pulver in 100ml Wodka



Danach wie üblich bis sich ein Bodensatz bildet stehen lasse, dekantieren und durch einen Trichter klarfiltern, der im Ablauf stramm mit Watte gefült ist. Etwaige Schmierstoffe bleiben in der Watte hängen.



Die Tinktur in eine flache Schüssel giessen und einige Tage abwarten, ob sich überhaupt ein Feinextrakt am Boden niederschlägt, was dann gelöst werden könnte.

Mein erster Versuch mit dem schwarzen Gold, mal sehen. Tabak, Kräuter und Tees gehen so wunderbar.


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08.02.2024 14:22
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#3
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Also, ich habe es nur zur eigenen Erkenntnis gemacht. Hab halt die Gelegenheit genutzt um bisschen Blödsinn zu machen. Wäre halt zu schön gewesen, wenn dabei auch was rausgekommen wäre. Hab auch der Zentrifuge etwas nachgelesen... also die kann 3.400 Umdrehungen die Minute und erreicht bei maximaler Auslenkung eine Zentrifugalkraft von 2.000G !!! In meinem ersten Experiment hab ich 25g + Flasche (2x) rein... heißt, dass aus den 25g mal kurz 50kg wurden. (Die Vorstellung ist total abartig!). Die Zentrifuge kann übrigens maximal 50ml pro Flasche. Heißt, dass ich da für die Anwendungsdauer viel zu viel Flüssigkeit drin hatte. Also werde ich nochmal einen zweiten Versuch mit 5-10ml starten müssen und dabei mal die Zeit erhöhen. Also für Blutserum reichen übrigens 5 Minuten.

Hab übrigens daraufhin, aus Interesse, mal (homogenisierte) Milch in zwei Röhrchen und diese zentrifugiert. Auch hier wurde ich in meiner Erwartungshaltung enttäuscht. Hier fraktionierte sich nur ein ganz kleiner Schleier vom Milchfett, aber es bildeten sich nicht so deutlich irgendwelche Fraktionen ab. Hab eigentlich damit gerechnet, dass man "Butter", "Rahm" und "Buttermilch" erkennt. Soweit ich nachlesen konnte, werden hierfür Umdrehungszahlen von um die 9.000 Umdrehungen/Minute in der Industrie verwendet. Aber das Konzept der Zentrifuge ist auch etwas anders.

Zur Frage der Laufzeit... also nachdem die "Schlacke", die wirklich ziemlich zäh durch die feine Mahlung war, über den Papier-Filter entfernt wurde, fließt das PG wie erwartet. Also durch 3x Wattepads ist die gesamte Menge in vielleicht einer Minute durchgeflossen.


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08.02.2024 19:03 (zuletzt bearbeitet: 08.02.2024 19:13)
#4
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Wollte eigentlich wissen wie es verdampft? Kleistert es die Watte schnell dicht?

Hab kurz nachgeschaut was die 24 AH kann und kostet... Huii. 😆 Für Mazerate in PG ideal, das Schleudern dauert aber 4 Stunden. Die Proberöhrchen sollten dafür auch über einen konischen Boden verfügen.

Mein Nescafe war mit 100ml bei 11g etwas zu dickflüssig, weshalb ich mit 100ml Wodka zusätzlich verdünnte. Bin noch nicht ganz durch, aber so sollte das Filtrat dann aussehen:





Soweit ich das am Bodensatz im Krug des Bodum ausmachen konnte, sondert sich bei einem Gemisch aus Kaffe, Alkohol und Wasser tatsächlich ein gelbes Extrakt ab. Die Sache könnte also klappen, in einer Woche weiss ich aber mehr.


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08.02.2024 19:36 (zuletzt bearbeitet: 08.02.2024 19:36)
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#5
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Leider bin ich noch nicht dazugekommen es mal anzudampfen. Frage mich, wieviel von dem Aroma ich den auf 100ml kippen muss.

@Wattewichtel
Gibt es da einen Erfahrungswert oder muss man einfach probieren?


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08.02.2024 20:33
#6
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Misch zur Probe doch lieber 9ml plus 1ml Aroma, also 10%. Jedes Material liefert unterschiedlich starke Aromen.


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14.02.2024 13:35 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2024 13:39)
#7
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Während der Filterung der frischen Tinktur vor kurzem machte der Filter dicht, die 11g waren selbst mit 200ml Wodka noch zu viel; weshalb ich das klargefilterte Extrakt in eine kleinere Schüssel zur Verdunstung umfüllte und diese bis heute stehen liess.

Das Gemisch ausgiessen und die Schale zum Abtropfen einige Zeit senkrecht hinstellen.



Die schwerlöslichen Aromen schlagen sich am Grund nieder und haften am Glas.



Den Extrakt löste ich mit 20ml Ethanol und Rührwerk.





Das Aroma stand bei voller Leistung für 6 Stunden im Eisfach, bevor es darin in einem Rahmen (mit entferntem Teesieb) durch einen Trichter aus Melita gefiltert wurde.



Das fertige Aroma schmeckt wunderbar, das hätte ich schon längst einmal machen sollen. (Auf den Instant mit Moca bin ich mal gespannt.)



Die Testmischung mit 5ml Liquid und 0,05ml (1%) Aroma ist grossartig, mit Abstand natürlicher als die von FA. Der Vape gleitet angenehm trocken und ohne Schmalz über den Gaumen hinab bis in die Lungen.

Der Filter lässt sich zur weiteren Verwendung leicht ausspülen, in Wasser einlegen und wieder trocknen.



Also Kaffe geht auch problemlos, 2,5g Pulver auf 100ml Wodka wären aber leichter zu filtern. Mit frisch gemahlenen Bohnen ginge das genauso gut, wie viel davon in 100ml tun weiss ich jedoch nicht. Würde es wider mit 10g auf 100ml versuchen, es ist ja nicht derart konzentriert wie das Instantpulver.


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14.02.2024 16:14
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#8
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Also ich hab gerade auch mein Liquid nach nun ca. 4 Tagen Reifezeit in eine Dampfe gefüllt und bin von dem Geschmack mehr als positiv überrascht. Der Geschmack ist außerordentlich "natürlich" und einfach "rund". Anders als erwartet, ist es dabei sehr "mild". Also der 10%er ist mir gerade recht. Muss aber dazu sagen, dass ich deutlich mehr Kaffeemehl verwendet habe und PG als Träger. Jedenfalls werde ich die anderen Flaschen einfach mal stehen lassen um prüfen zu können, was sich noch so mit der Zeit verändert. Ein Versuch mit Alkohol steht bei mir jedenfalls noch aus, werde dies aber definitiv auch ausprobieren.

Und ja verdammt... gerade ärgert es mich, dass ich dies nicht schon viel früher gemacht habe. Mit genau dem Kaffee in meiner Tasse, könnte dies durchaus meine Morgenroutine verändern.


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14.02.2024 18:05
#9
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Wicklung nach 5ml


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04.04.2024 14:41
#10
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Ich versuche jetzt mal gefriergetrocknete Erdbeeren von KoRo in 96er Ethanol.

Mit ordentlich Pulver vom Boden des Sacks...

Das Gemisch lasse ich für einige Tage ziehen.


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04.04.2024 19:48
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#11
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Da bin ich tatsächlich auf deinen Bericht gespannt, ob es was wird!


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28.05.2024 12:08
#12
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Das Aroma stand lange nur rum, heute dampfe ich mal probe.


Etwas Rauchig aber angenehm mit organischer Erdbeere. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die Beeren gefriergetrocknet wurden. Der Geschmack ist praktisch 1:1 als wenn ich sie trocken essen würde.

Der nächste Versuch wird mit frisch pürierten Erdbeeren, evtl. Zucker und Ethanol durchgeführt.


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28.05.2024 13:10
#13
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Um auch die letzte Fructose noch abzufiltern bzw. zu verdicken, reduziere ich die 45ml auf ein absolutes Minimum zu Sirup, damit das Aroma mit frischem Ethanol ein letztes mal im Eisfach gefiltert werden kann.


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