Ich möchte Euch weiterhin herzlich danken!!!!!!!

Ja, es ist ruhig geworden hier im Thread - weil wir einige Aktion gerade erleben mit Peter, der es im vollkommen wachen Zustand gar nicht so witzig findet, dass er schon ca. 8 Wochen an Schläuchen im Bett liegen muss fast die ganze Zeit. Er ist momentan psychisch ein Wrack - möchte das nicht im Detail hier alles schreiben - aber er wollte sich schon mehrmals den Beatmungsschlauch ziehen und Ihr wisst sicherlich - bzw. könnt Euch vorstellen, was dies bedeutet.

Ich bitte Euch deshalb weiterhin inständig - haltet bitte die Daumen gedrückt. Nicht, dass er sich nach dieser ganzen gelungenen Kämpferei jetzt alles selbst kaputt macht. Es ist für ihn ein riesiger Geduldsakt - eine enorme Belastung und ich habe hin und her überlegt, ob ich das jetzt, was im Moment ist, auch hier ausbreite.

Aber eigentlich bin ich Euch das auch schuldig. Morgen werde ich wieder mit Heidi gemeinsam zu ihm gehen. Alleine mag ich derzeit doch nicht so gerne. Er weiss im Moment nicht einmal, dass er derzeit noch keine Möglichkeit hat, selbst zu schlucken. Meine Schwägerin kriecht auch bald auf dem Zahnfleisch. 10-14 Tage wird er noch mind. auf der Intensivstation verbringen müssen - solange das Loch im Hals noch nicht verschlossen ist, schwebt er also noch in höchster Lebensgefahr - weil er sich selbst im Moment nicht im Griff hat. Menschlich nachvollziehbar - aber unheimlich gefährlich.

Mein anderer Bruder weiss davon noch gar nichts - aber wir müssen ihm das auch in Kürze mal sagen, was derzeit abgeht. Ich kann Peter so gut verstehen - ich glaube, ich wäre noch eher ausgeflippt - nur wie macht man ihm das jetzt verständlich, dass das der verkehrte Weg ist?

Wir sind auf jeden Fall auch mal wieder fix und alle............nur, ich versuche mich jetzt abzulenken irgendwie - ich kann und darf mich da jetzt nicht wieder so reinsteigern, weil ich selbst gemerkt habe, dass mir
das gesundheitlich auch nicht sonderlich gut tut. Solange ich nicht wieder selbst etwas zur Ruhe komme, werde ich auch die Rückkehr zum Dampfen kaum schaffen. Was ich derzeit qualme geht auf keine Kuhhaut. Normal ist anders.

Geht es Peter besser - geht es mir auch besser. Geht es ihm schlecht - macht man sich berechtigte Sorgen - dann fühlt man körperlich und psychisch alles mit. Heidi ist am meisten mitten im Geschehen - ihr geht es gesundheitlich auch richtig besch.

So, also ich berichte eigentlich lieber schönere Sachen - aber wie gesagt - die Pause war nicht so ohne Begründung. Momentan ist alles richtig richtig schwierig geworden - nur ich merke aber auch, dass ich vom Kopf
her dennoch mich jetzt mit Situationen eher zurecht finden kann als zu Beginn. Da kam ich ja gar nicht mehr klar - habe fast meinen Job geschmissen - bzw. beide Jobs, weil ich kaum Konzentration üben konnte.

Man wächst in sowas rein - zwar ungern - aber man tut das automatisch, weil man keine andere Wahl hat und irgendwie hätte ich mir diese ungewohnte Stärke gar nicht zugetraut.

GLG Sabine

Dankeschön Melody!!!

Na, ob ich Peter zu Blümchen führe;-) Er fragt immer nach seinem heißgeliebten Auto - wie es dem geht. Und nach seinem Hasen-:( Wir müssen noch lügen - er darf gar nicht erfahren, dass Puschel tot ist-:( Wenn dann kommt auch immer eins zusammen mit dem anderen. Ich wusste nicht, ob ich mehr um das Häschen weine oder wegen der Tatsache, dass er damit auch noch fertig werden muss irgendwann.

Heute war er schon bedeutend ruhiger als gestern, wovon mir Heidi entsetzt berichtete. Ein Arzt hat heute mit uns gesprochen und uns gesagt, dass er es Hammer findet, wie weit er heute schon ist und dass sein Verhalten vollkommen normal ist und die das oft erleben. Die nennen das Intensiv-KH-Koller. Er sagt auch, dass gerade so Menschen wie Peter, die ungeduldig sind und am liebsten sofort nachhause wollen, meistens die seien, die schneller wieder fit werden. Alles besser als Menschen, die sich innerlich aufgeben, resignieren und im Bett dahin vegetieren.

Okay, dass ist der Arzt, der vorige Woche schon meinte so lapidar - es würde Zeit, dass er über ALLES aufgeklärt wird. Also dafür hat er auch einen Einlauf vom Professor bekommen. Ich sah ihn heute das erste Mal und ich empfand ihn nett und Heidi verriet mir auch wieso er jetzt sich so gewandelt hätte. Also gestern muss ganz furchtbar gewesen sein - Peter selbst kann sich nur an ein gewisses Pallaver erinnern. Teilweise sind Stückchen seiner Erlebnisse weg - kommt wohl von den Medikamenten. Er hat aber hirnmässig keinerlei Schäden erlitten - wie gut, dass das i. O. ist. Aber auch gut, dass er so unangenehme Dinge gar nicht so wahrnimmt wie wir es tun. Das würde ihn zusätzlich stark belasten.

Heidi sagte heute zu mir, sie sei froh gewesen, dass ich heute mit war. Sie hatte nach gestern ganz arge Probleme ins KH zu gehen. Heute waren wir auch nicht lange da gewesen. Peter hat seine Hände frei und heute hat er auch nicht so einen Mist damit angestellt. Hoffe mal, es bleibt so und es werden jetzt die Tage rückwärts gezählt bis er in ein normales Krankenzimmer kommt.

Natürlich wird auch bald eine Psychologin eingesetzt. Habe dem Doc gesagt, dass diese sich bitte nicht als Psychologin zu erkennen gibt - denn das wäre nix für unseren Peter. Er hält nicht viel davon - das weiss ich. Da ist er ähnlich drauf wie ich es bin;-)

LG Sabine

@SirHuckleberry - ja Psychologen sind ein Reizthema bei uns........aaaber in seinem Fall ist es schon wichtig, weil Suizid-Gefahr bestehen KÖNNTE...........vor allen Dingen haben wir Sorge, er könnte auf einem normalen Krankenzimmer einfach die Jacke anziehen und abhauen. Peter ist manchmal ein süsser Hitzkopf - aber das kann lebensgefährlich sein und er muss stark gemacht werden - für sich selbst.

@Xantana: Meine Güte - das ist ja auch ganz furchtbar mit Deinem Ex-Schwager - meine Güte. Wie kommt denn eigentlich eine derartige Konstellation zustande? Ich meine, wenn jemand z. B. Hodenkrebs hat - wieso wird ihm dann zusätzlich auch noch ein Bein abgenommen? Der ist ja auch ein ganz armer Kerl - finde ich. Ich hoffe, es geht ihm trotz der besch. Umstände heute wieder besser und er kommt damit klar?!

Also wir sind alle froh, wenn er nicht mehr auf dieser Station liegen muss. Gegenüber ist wieder ein neuer Patient - da ist nur so eine Ziehharmonika-Türe dazwischen - da hat Heidi heute einen anderen etwas älteren Mann davon abgehalten aufzustehen. Der ist ähnlich verkabelt wie Peter und wollte sich mal eben verdünnisieren. Wenn Heidi das nicht mitbekommen hätte, dann wäre wer weiss was da passiert. Also ich sage mal so: Ein unbeobachteter Moment und die Leute können sich sämtliche Verbindungen, die lebensnotwendig sind aus ihrem Körper reissen. Eine Medi-Kanüle hat Peter sich vorige Tage schon rausgerissen - und sogar extra.

Also diese Intensiv-Station können wir mittlerweile schon nicht mehr ertragen - wie muss es ihm selbst denn da jetzt ergehen?-:(

@Xantana: Wieso "verfault"? Ist die Wunde von der Amputation nicht richtig verheilt? Das ist ja vollkommen grausam - ich möchte nicht hoffen, dass Peter irgendwann so leiden muss. Sowas macht mir total Angst-:(