Hallo Freunde der Evolutionstheorie,
klobig und schwer, nicht sonderlich flexibel und sauteuer. Keine guten Karten, um in der schnell voranschreitenden Evolution der Dampfgeräte mithalten zu können. Und dennoch steht "The Darwin" von Evolv imho an der Spitze der Nahrungskette. Ein Erklärungsversuch.

Rückblick:
Das amerikanische Unternehmen Evolv entwickelt im Jahr 2000 ein neues Gerät, das im Vergleich zu allen anderen Produkten auf diesem Markt, eine einzigartige Eigenschaft hatte und kurioserweise auch nach fast zwei Jahren immer noch hat. "The Darwin" ist ein Gerät, das es seinem Nutzer erlaubt, den Heizdraht seines Verdampfers konstant mit der gleichen Leistung zu versorgen. Bestimmen lässt sich die Leistung im Bereich von 4,2 bis 12,7 Watt (in 0,1er-Schritten).

Aufbau:
"The Darwin", ein regelbarer Akkuträger mit 510er-Anschluss, einem eigenwilligen An/Aus-Mechanismus, einem Display und einem fest verbauten 1800mAh-Akku, der sich über eine USB-Schnittstelle aufladen lässt. Regeln lässt sich "The Darwin" über ein kleines Rädchen, das neben dem Feuerknopf angebracht ist. Das Gehäuse besteht aus anodisiertem Aluminium, wird durch fünf Schrauben zusammengehalten. "The Darwin" ist 14,2 cm lang, 2,9 cm breit und 1,5 cm tief. Das Gewicht ist vergleichbar mit dem ProVari.

Bedienung:
Der Verdampferanschluss am Darwin ist drehbar und hat vier Arretierungen. In der ersten Position ist das Gerät ausgeschaltet. Der aufgeschraubte Verdampfer liegt dann eng am Gehäuse. In allen anderen Positionen ist der Darwin angeschaltet. Die Leistung leist sich über ein kleines Rädchen in 0,1er-Schritten regulieren. Das Rädchen ist in der Nähe des Feuerknopfes angebracht.

Erfahrungsbericht:
Die Freude war groß, als ich den Zuschlag bekam. Ein Holländer im englischen Forum UKVapors hatte zwei nagelneue Darwins erstanden und verkaufte mir einen der beiden ungenutzten Geräte. 240 Euro wechselten den Besitzer, drei Tage später hatte ich das Gerät in der Hand. Mein erster Eindruck war nicht gerade positiv. Chic ist wirklich anders! Aber wegen seines Aussehens hatte ich ihn ja auch schließlich nicht gekauft.

306er von Cisco drauf, ein paar Tropfen Liquid dazu und erster Test bei 9 Watt. Was soll ich sagen? Ich mache diese Erfahrung seit dem immer wieder und ich möchte nicht lügen: Eine derartige Fülle an Aroma hatte ich bis dahin nicht erlebt. Keine Ahnung, wie es genau funktioniert. Aber dieses Gerät ist der absolute Hammer für Dampfer, bei denen nicht die Suchtbefriedigung, sondern der Genuss im Vordergrund steht.

Die Bedienung ist äußerst simpel. Regulieren lässt sich die Watt-Zahl einfach über ein kleines Rädchen. Der Feuerknopf ist leichtgängig und zuverlässig. Er hat einen deutlich spürbaren Druckpunkt.

Was die Regulierbarkeit des Darwin angeht, wäre ein Vergleich mit dem ProVari oder einer Lavatube unangebracht. Denn die 0,1-Volt-Schritte der VV-Mods entsprechen qualitativ in keiner Weise den 0,1-Watt-Schritten beim Darwin. Das zeigt ein kleines Beispiel, bei dem ein Dual-Coil-Atomizer mit 1.5 Ohm die Hauptrolle spiet: Auf dem Darwin sind 82 Einstellungs-Schritte möglich (4,2 bis 12,7 Watt), beim ProVari nur 6 und zwar zwischen 3,3 und 3,8 Volt. Bei 3,9 Volt schaltet der ProVari ab, weil nun mehr als 2,5 Ampere fließen. Der Darwin dagegen heizt dem 1.5 Ohm-Verdampfer auch mit 4,6 Volt, 2,9 Ampere und 12,7 Watt ein. Das Beispiel verdeutlicht zwei Aspekte: a) der Darwin lässt sich deutlich feinfühliger regulieren. b) der Darwin pfeifft darauf, ob Einstellungen Sinn machen, denn bei 4,6 Volt dürfte ein 1.5 Ohm-Verdampfer ziemlich schnell abrauchen. Schmecken dürfte das auch weniger.

In den ersten Wochen realisiere ich sehr schnell, dass mein Sweetspot unabhängig vom verwendeten Atomizer zwischen 9 und 10,5 Watt liegt. Beeindruckend ist die Konstanz, mit der ein "Darwin" seine Arbeit verrichtet. Beeindruckend ist ebenfalls der Vergleich mit dem ProVari. Denn den entscheidet der Darwin klar für sich. VV (variable volt) ist schon fantastisch, weil es die Möglichkeit eines gleichbleibenden Dampferlebnisses bietet, VW (variable wattage) ist dagegen noch einmal eine deutliche Steigerung. Ich kann es physikalisch nicht erklären, aber das produzierte Aroma ist aus meiner Sicht absolute Referenz. Ich habe versucht, der ProVari ein vergleichbares Ergebnis zu entlocken: Keine Chance!

Was nach mehrwöchigem Gebrauch verwundert, ist die Frage, warum Evolv sein System nicht längst in einen anderen Formfaktor gepackt hat. Denn die bauliche Form des Darwin hat viele Nachteile. Größte Schwachstelle ist meiner Meinung nach der 510er-Anschluss. Der dient ja wie geschildert auch als An/Aus-Schalter. Einen Odysseus anzuschließen ist kein Problem, man kann auch viele Tanks anschließen. Allerdings lässt sich der Darwin dann nicht mehr abschalten. Das ist wirklich ärgerlich. Viele behelfen sich mit einem Gooseneck, einer flexiblem Anschlussverlängerung. Ärgerlich ist auch, dass Liquid durch die Aussparung für das Watt-Rädchen ins Gehäuse-Innere laufen könnte. Das ist mir zwar noch nicht passiert, aber allein schon die Möglichkeit verursacht Unbehagen.

Dass der Akku fest verbaut ist, hat mich bislang noch nicht gestört, zumal er mit einer Kapazität von 1800mAh ordentlich dimensioniert ist. Außerdem lässt sich der Darwin auch als Pass-Through nutzen. Sprich: man kann ihn gleichzeitig nutzen und aufladen.

Pros:
- Unglaubliche Leistung (bis 12,7 Watt)
- Konstante Dampfleistung
- regulierbare Leistung
- sehr ordentliche Verarbeitungsqualität

Contras:
- mangelhafte Flexibilität (Akku/Verdampfer)
- fest verbauter Akku
- schlechte Verfügbarkeit

Preis: 249 $

Quellen: evolvvapor.com / nhaler.com

Fazit:
Mein Lieblingsgerät, dessen Macken ich bei diesen Ergebnissen gerne in Kauf nehme. Für Dripper die Referenz, für alle, denen es auch unterwegs und in allen Lebenslagen auf Suchtbefriedigung ankommt, das beste denkbare Zweitgerät für ruhige Stunden zuhause.

thx Beavis. Man muss zuschlagen, wenn sich einem die Chance eröffnet. Über das ECF ist das einiges möglich. Ist aber umständlich. Und dann noch Zoll. Und dann noch fehlendes CF-Kennzeichen. Ich sag ja: man muss Glück haben! ;o)

@tekiela: Das tut mir natürlich leid! ;o)

Ich werde den Teufel tun und an meinem geliebten Darwin rumschrauben. Basilray hat das auch mal gemacht und ihn nicht wieder zusammen bekommen. Das lass ich lieber. Sollte wirklich mal der Akku in die Knie gehen, schicke ich Brandon das Teil. Der Service von Evolv soll äußerst kulant und vorbildlich sein.

@Evil_Samurai: So hatte ich mir das auch erklärt. Der Darwin regelt tatsächlich nach. Nahezu sekündlich. Im übrigen bin ich der Meinung, dass 0.1-Voltschritte schon erhebliche Differenzen darstellen. Das wäre so, als müsste man die Länge eines Fußballfeldes mit einer Maßeinheit zwischen 0 und 500 Metern angeben. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.

Gruß Fippes