"Musterschreiben" an EU Abgeordnete

16.01.2013 14:35
avatar  noalk68
#1
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Moin @all,

folgendes Schreiben habe ich soeben an alle 10 EU-Abgeordneten meines Bundeslandes per Mail geschickt. Wer mag, kann dieses gerne kopieren (natürlich noch die entsprechenden Namen einfügen!) und benutzen. Es wäre wünschenswert, wenn viiiiiele User/Dampfer direkt Ihren Abgeordneten schreiben!


Sehr geehrte ........,


ich möchte mich Ihnen zunächst einmal ganz kurz vorstellen. Mein Name ist ........., ich bin im Jahre ....... geboren und wohnhaft in ......... in Niedersachsen. Und ich bin Dampfer, sprich Nutzer der e-Zigarette. Ich wende mich an Sie als meinen, bezüglich des Bundeslandes, zuständigen Abgeordneten des EU-Parlamentes in Straßburg und Brüssel.

Wie aus der Betreffzeile zu entnehmen ist, geht es um die Vorschläge bezüglich der neuen Tabakrichtlinien, welche durch Herrn Tonio Borg am 19.12.2012 öffentlich gemacht wurden. Bitte sehen Sie es mir mir nach, wenn dieses Datum nicht exakt stimmt. In diesen Vorschlägen wird als Anhang auch die e-Zigarette mit einbezogen. Es wird vorgeschlagen den Nikotingehalt der sogenannten Liquids, den Flüssigkeiten, welche in den e-Zigaretten verdampft werden, auf 4 mg zu begrenzen. Und das auf eine Verpackungseinheit von 0,5 ml. Zumindest im frei verkäuflichen Segment. Konzentrationen, welche darüber hinaus gehen, sollen den Vorschlägen zufolge dann künftig nicht mehr frei verkäuflich, sondern nur noch in Apotheken als Arzneimittel vertrieben werden.

Das sind die Fakten. Zunächst einmal sei zu sagen, dass die e-Zigarette und das "dampfen" in keinster Weise etwas mit Tabak, Tabakgenuss, Tabakmissbrauch oder dergleichen zu tun hat. Somit ist es sehr verwunderlich, dass sie bei den Vorschlägen zu den neuen Tabakrichtlinien mit einbezogen wurde. Es ist vielmehr, auch durch unabhängige Gutachten, erwiesen, dass der Genuß der e-Zigarette und der damit verbundenen Liquide bei weitem nicht so gesundheitsschädigend ist wie Tabakkonsum. Die e-Zigarette mit Ihren Eigenschaften ist kein Tabakprodukt und hat mit solchen absolut nichts zu tun. Von daher ist es vollkommen unverständlich, was sie in den Tabakrichtlinien zu suchen hat.

Es ist ein Anliegen vieler Tabakraucher mit Hilfe der e-Zigarette von dem schädlichen Tabakkonsum weg zu kommen. Dies war auch meine Motivation vor gut einem Jahr. Und es war überaus erfolgreich. Seit ich "dampfe", habe ich keine Tabakzigarette mehr angerührt und durch das in meinen Liquids enthaltene Nikotin auch keinerlei Verlangen danach. Somit möchte ich auf den nächsten Punkt der Vorschläge zu den künftigen Tabakrichtlinien innerhalb der EU eingehen. Durch die Beschränkung der frei verkäuflichen Liquids auf 4 mg wäre ein Umstieg von Tabakrauchern auf das bei weitem nicht so schädliche "dampfen" nicht mehr möglich. Diese Nikotinmenge ist viel zu gering, um einen Umstieg zu schaffen. Es ist unmöglich dies in dieser Form zu vollziehen. Desweiteren würden unzählige "Dampfer" zurück zum Tabakkonsum getrieben werden.
Liquids mit höheren Nikotinkonzentrationen sollen den Vorschlägen zufolge künftig als "Arzneimittel" in Apotheken erhältlich sein. Dazu sei zu sagen...die e-Zigarette, bzw. das Liquids ist kein Arzneimittel. Sie kann die Nikotinsucht in keinster Weise heilen. Die e-Zigarette ist ein reines Genußmittel und soll auch entsprechend behandelt werden. Es kommt hinzu, dass eine Konzentration von 4 mg frei verkäuflich sein soll und das Liquid ab einer Konzentration von 5 mg als Arzneimittel zu sehen sein soll. Völlig unverständlich. Welches Arzneimittel hat eine von der Konzentration abhängige heilende Wirkung? Entweder hat etwas eine heilende Wirkung oder nicht! Wobei, wie gesagt, die e-Zigarette als reines Genußmittel zu sehen ist und in keinster Weise als Arzneimittel! Auch die Beschränkug von 4 mg auf eine Verpackungseinheit von 0,5 ml entzieht sich vollkommen meines Verständnisses und ich kann keinerlei Sinn darin entdecken. Es ist zudem vollkommen logisch, dass eine Nikotinbeschränkung im frei verkäufliches Sektor unweigerlich die Entstehung eines "Schwarzmarktes" nach sich ziehen würde. Ein Umstand, welcher in keinster Weise wünschenswert wäre.

Als Fazit aufgrund all dieser Fakten und der Vorschläge drängt sich vielmehr der mehr als unschöne Verdacht auf, dass hier ein Kuchen verteilt werden soll, der mit viel Geld zusammen hängt. Der normale Liquidhersteller hat keinerlei Möglichkeiten sein Produkt als Arzneimittel zugelassen zu bekommen. Diese Möglichkeiten liegen, auch finanziell, nur seitens der Pharmalobby und auch der Tabaklobby.

Es drängt sich also der Verdacht auf, dass die Vorschläge zu den künftigen Tabakrichtlinien innerhalb der EU in keinster Weise etwas mit den gesundheitlichen Aspekten der EU Bürger zu tun haben, sondern vielmehr mit der Verteilung von Geld, Profit und lobbyistischen Interessen.

Da ich dieses als mündiger und freier EU Bürger in keinster Weise hinnehmen möchte, habe ich mich mit dieser Mail an Sie gewandt und bitte sie sich im Rahmen Ihrer Tätigkeit als EU Abgeordneter mit dieser Thematik zu beschäftigen und die Interessen aller freier und mündiger Bürger gegen Lobbyismus zu vertreten und zu unterstützen.

Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Bemühungen und verbleibe...

mit freundlichen Grüßen


@mods....falls ich bei offtopics falsch bin, bitte verschieben.


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16.01.2013 20:35
#2
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Akku-Sommelier

Das Schreiben finde ich gelungen!


Allerdings halte ich es für wichtig, daß solche Schreiben nicht 1:1 kopiert werden.

Am Besten ist, wenn jedes Schreiben eine persönliche Note hat. Also man nimmt sich ein Musterschreiben wie deins zur Vorlage und lässt noch eigene Gedanken und Formulierungen mit einfließen.


Ich denke das hat eine größere Wirkung als wenn die Adressaten den gleichen Text mehrfach von verschiedenen Absendern kriegen :).


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17.01.2013 08:12
avatar  noalk68
#3
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Guter Gedanke


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17.01.2013 08:21
avatar  yslair
#4
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..gut geschrieben - Vielen Dank für die Anregung!!!

Gruß Bodo

Noli timere Messorem


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17.01.2013 08:24
avatar  ochnee
#5
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gut geschrieben, wenn jeder von uns so Einsatz zeigen würde besteht Hoffnung.
Was Sabbel schreibt stimmt, jeder sollte sich Gedanken machen und einen eigenen Brief an die Politiker schreiben.


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17.01.2013 08:29
avatar  noalk68
#6
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Das war mein Gedanke.....in solch einem grossen Forum möglichst viele anzustupsen und zu motivieren es mir gleich zu tun. Es ist wirklich 5 vor zwölf!


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17.01.2013 08:38
#7
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Zitat von noalk68 im Beitrag #1

Zunächst einmal sei zu sagen, dass die e-Zigarette und das "dampfen" in keinster Weise etwas mit Tabak, Tabakgenuss, Tabakmissbrauch oder dergleichen zu tun hat. Somit ist es sehr verwunderlich, dass sie bei den Vorschlägen zu den neuen Tabakrichtlinien mit einbezogen wurde.

frei verkäufliches Sektor unweigerlich die Entstehung eines "Schwarzmarktes" nach sich ziehen würde. Ein Umstand, welcher in keinster Weise wünschenswert wäre.



Hallo Noalk,

wollen wir das wirklich- uns von den Rauchern distanzieren? Tabakmissbrauch? Wir sind genauso abhängig wie Raucher, die Art der Sucht hat sich nur verlagert.

Zum zweiten Teil: Den Schwarzmarkt gibt es auch bei Zigaretten, einfach wegen der hohen Steuerquote in Deutschland. Viele haben schon mit dieser Art von Steuerhinterziehung ihre Gesundheit ruiniert. Solche Leute rauchen lieber pures Gift statt den höheren Preis zu akzeptieren oder das Rauchen ganz zu lassen.

Es ist nunmal so dass Politiker immer auf der Suche nach neuen Einnahmequellen sind und so wird es auch die Dampfer treffen. Die EU-Kommission hat ihre Vorschläge vorgelegt, die Parteien werden das wohlwollend aufgreifen und das schädliche Nikotin wird, wo auch immer, nur zu höheren Preisen erhältlich sein.


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17.01.2013 08:59
#8
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Hallo.



"Hallo Noalk,

wollen wir das wirklich- uns von den Rauchern distanzieren? Tabakmissbrauch? Wir sind genauso abhängig wie Raucher, die Art der Sucht hat sich nur verlagert."

Dadurch das wir Dampfen, distanzieren wir uns doch schon Automatisch ( Ich Rauche auch noch ). Natürlich ist es nur eine Verlagerung. Aber auch der Größte Dickkopf sollte einsehen, das es die Bessere Alternative ist. Und in den Tabakrichtlinien hat das Dampfen nun wirklich nix zu suchen mangels Tabak.


"Es ist nunmal so dass Politiker immer auf der Suche nach neuen Einnahmequellen sind und so wird es auch die Dampfer treffen."


Das wäre für mich doch voll in Ordnung, wenn man sich auf eine Nicotinsteuer je nach enthaltener Menge in den Jeweiligen Liquid´s und Basen verständigen würde. Denn was da geplant wird ist eine Farce hoch Fünf!! Mfg

Ich habe keine E- Zigarretten.......... aber Dampfgeräte!

Selberwickelmischer und Selbermischwickler....


Wer nie einen Fehler macht, der macht Überhaupt nix.

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17.01.2013 09:07
#9
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Wir sind genauso abhängig wie Raucher, die Art der Sucht hat sich nur verlagert.

HALLO?

Ob Abhängig oder nicht...
Wir reden von einem genussmittel das in der abgabe beschränkt werden soll.

Was würde passieren wen Bier nur noch in 0,1l Dosen verkauft werden duerfte - alles andere gibts in der apotheke?
oder Wein nur noch bis 2% Alkoholgehalt?

und genau darauf hab ich 'meine' abgeordneten hingeweisen...


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17.01.2013 09:12
#10
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Vielleicht sollte man vorschlagen das Pro kopf und Tag nur noch 10 Zigaretten ausgegeben werden dürfen. In der Stärke Ultra leicht. Was glaubt Ihr, was da Los wäre??

Ich habe keine E- Zigarretten.......... aber Dampfgeräte!

Selberwickelmischer und Selbermischwickler....


Wer nie einen Fehler macht, der macht Überhaupt nix.

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17.01.2013 09:20
#11
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Zitat von Binford63 im Beitrag #9

Was würde passieren wen Bier nur noch in 0,1l Dosen verkauft werden duerfte - alles andere gibts in der apotheke?
oder Wein nur noch bis 2% Alkoholgehalt?



Wird denn Alkohol, Tabak und Benzin beschränkt verkauft? Keineswegs- nur halt höher besteuert.


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17.01.2013 09:21
avatar  Yuna
#12
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Das ist ein sehr gutes Schreiben. Was mich betrifft, weiß ich leider immer noch nicht, wohin oder an wen ich schreiben soll. Irgendwer hatte mal einen Link zu einer Liste, aber die hab ich mir leider nicht gespeichert.

LG
Yuna
-----


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17.01.2013 09:34
avatar  Yuna
#13
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Edit: Habe die Liste gefunden. Aber an welchen schreibe ich denn da nun? Das sind immerhin 10 Stück. Picke ich mir da einfach irgendeinen raus?

LG
Yuna
-----


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17.01.2013 09:57
#14
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Du scheinst ein Fan von "in keinster Weise" zu sein. Habe den Text ein wenig umformuliert und an die Abgeordneten des Landes Bayern geschickt.


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17.01.2013 11:07
avatar  zwinkl
#15
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Zitat von Yuna im Beitrag #13
Edit: Habe die Liste gefunden. Aber an welchen schreibe ich denn da nun? Das sind immerhin 10 Stück. Picke ich mir da einfach irgendeinen raus?

Am besten an alle zehn....

Den vorformulierten text finde ich ok, weil es auch leute gibt, die solche zeilen nicht so einfach hinbekommen.
Weiter sind viele einfach auch zu träge und faul dazu....mit c & p steigt die wahrscheinlichkeit der teilnahme an solchen aktionen.
Wichtig ist mE, daß überhaupt geschrieben wird.
Und wenn es nur der einzeiler... " Herr abgeordneter, ich finds schei**e, daß das dampfen erschwert/verhindert werden soll." ist.
Immer noch besser als garnix tippen...

--><--


Lass mich ! Ich kann das..........ohhh, kaputt !
Schon Petition gezeichnet ? => Bitte mitzeichnen ! Selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA !!! (5)


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17.01.2013 11:10
avatar  Theop
#16
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ch habe mir auch vor Weihnachten aus einigen Schreiben Passagen rauskopiert und meine eigene Argumentation mit reingeschrieben.
Der Brief muss nicht perfekt sein. Wir sind nicht perfekt und das sollen die Herren und Damen auch sehen, das sowas von uns kommt und nicht so, als hätte es ein Anwalt geschrieben. Kommt besser.
Ich habe die fünf Politiker der Parteien in meiner Nähe angeschrieben (EU Politiker). Eine Antwort gab es schon. Anderer tread.

Bzgl. der mg Grenze, die einige erwähnen. ich halte es für Schwachsinn, das das liquid bis zu einer mg Grenze frei ist und dann als Arzneimittel deklariert werden soll. Entschuldigt die Ausdrucksweise, aber entweder ganz oder gar nicht. Und liquids ohne Nikotin sind dann kein Arzneimittel und können in allen Grössen gekauft werden?

Gruss

Theo



Vier Podsysteme, der Rest ging weg.

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17.01.2013 11:12
#17
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Habe auch gerade eine Antwort bekommen (Bayern)


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17.01.2013 12:39
#18
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Zitat von DaWeylen im Beitrag #17
Habe auch gerade eine Antwort bekommen (Bayern)


und?...


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17.01.2013 14:34
avatar  noalk68
#19
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Zitat von Yuna im Beitrag #13
Edit: Habe die Liste gefunden. Aber an welchen schreibe ich denn da nun? Das sind immerhin 10 Stück. Picke ich mir da einfach irgendeinen raus?



An alle zehn.....habe ich auch gemacht


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17.01.2013 14:48
avatar  DaDe-
#20
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Auch wir haben alle Abgeordnete angeschrieben.

Wäre gut wenn das möglichst viele von uns in der gleichen Art und Weise machen würden.


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24.01.2013 20:02
avatar  noalk68
#21
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Die erste Antwort eines SPD - Abgeordneten ist eingetroffen:



Sehr geehrter Herr Klingenberg,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail. Noch ist nichts entschieden. Der Richtlinienvorschlag kommt in das Gesetzgebungsverfahren, das noch ganz am Anfang steht. Das Europäische Parlament wird sich erstmals am 25. Februar 2013 im Rahmen einer Expertenanhörung im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit damit befassen.
Ich werde Ihre Anregungen in die Beratungen einfließen lassen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch hier:

http://www.europarl.europa.eu/committees...F6D9FEE05.node2

http://europarltv.europa.eu/en/player.as...67-a14000fccd54

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Lange

--
BERND LANGE
Mitglied des Europäischen Parlaments

EUROPABÜRO, Odeonstraße 15/16, D-30159 Hannover
Tel: +49 (0) 511 1674-265, Fax: +49 (0) 511 1674-262
mail@bernd-lange.de

EUROPÄISCHES PARLAMENT, ASP 12 G 265, Rue Wiertz, B-1047 Bruxelles
Telefon +32 (0) 2 28 47 555, Fax +32 (0) 2 28 49 555
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www.bernd-lange.de


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30.01.2013 19:59
avatar  talib
#22
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ich hab auch eine etwas ausführlichere Antwort eines CDU Abgeordneten:

Sehr geehrter Herr xxx,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 16. Januar 2013, in der Sie sich besorgt über den Anwendungsbereich der geplanten Tabak-Richtlinie (KOM(2012)0788) äußern.

Die EU-Kommission hat den Vorschlag am 19. Dezember 2012 veröffentlicht. Aufgrund der Weihnachtspause hat die Arbeit an dem Dossier noch nicht begonnen. Sobald dies geschieht wird sich der Ausschuß für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit, dessen Mitglied ich nicht bin, mit dem Dossier beschäftigen. Gleichwohl habe ich die Problematik der sog. E-Zigarette in der öffentlichen Debatte aufmerksam verfolgt und mich anläßlich Ihrer Nachricht über den aktuellen Sachstand informiert.

Ganz allgemein ist zum Thema festzuhalten, dass sich die EVP-Fraktion - und auch ich persönlich - zu der Richtlinie noch keine abschließende Meinung gebildet hat. Das Europäische Parlament wird in diesen Tag den Berichterstatter ernennen und im kommenden Februar eine große, öffentliche Expertenanhörung durchführen, bei der mit Sicherheit auch das Thema "E-Zigarette" zur Sprache kommen wird.

Den Bedarf zur Überarbeitung der bestehenden Gesetzgebung kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Die Kommission begründet ihre Revisionsentscheidung damit, dass die bestehende Richtlinie von 2001 stammt und seitdem zum einen viele neue Produkte auf den Markt gekommen und zum anderen neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen worden sind, die in die EU-Gesetzgebung einfließen müssen. Darüber hinaus sind die EU-Staaten als Unterzeichner der EU-Rahmenkonvention zur Kontrolle von Tabakprodukten gesetzlich verpflichtet, entsprechende Regelungen zu implementieren.

Es ist aber auch richtig, dass es zur Zeit keine ausreichende Anzahl an unabhängigen wissenschaftlichen Studien gibt, die die Schädlichkeit von E-Zigaretten belegen. Ich unterstütze daher die Position meines EVP-Kollegen Karl-Heinz Florenz, der sich bereits mit dem Richtlinien-Entwurf befasst hat, zuerst festzustellen, welche gesundheitlichen Auswirkungen das elektronische Rauchen hat. Danach kann die E-Zigarette entweder als Genußmittel, als Tabakprodukt oder als Medizinprodukt eindeutig eingeordnet werden.

Ich halte den Schutz der bürgerlichen Freiheiten auch und gerade im Alltag für ein hohes Gut. Deswegen bin ich grundsätzlich der Auffassung, dass jeder Raucher selber wissen muss, ob und inwieweit er eine Schädigung seiner eigenen Gesundheit für vertretbar hält. Dabei möchte ich Ihnen aber auch zwei Bedenken, die ich gegen die E-Zigarette habe, nicht verschweigen: zum einen könnte die E-Zigarette aufgrund der verschiedenen angebotenen fruchtigen Geschmacksrichtungen auf Kinder und Jugendliche anziehend wirken, zum anderen könnte die Gefahr bestehen, dass Kleinkinder die Kartuschen verschlucken und sich so eine möglicherweise tödliche Nikotin-Vergiftung zuziehen.

Auch diese Gefahren müssen näher untersucht, bewertet und diskutiert werden.

Ich hoffe, Ihnen hiermit geholfen zu haben.

Mit freundlichem Gruß

Axel Voss

Axel Voss, MdEP
Europäisches Parlament
ASP 15 E 150
Rue Wiertz
B-1047 Brüssel

Tel.:+32-2-28 47302
Fax:+32-2-28 49302
Email:axel.voss@europarl.europa.eu


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13.02.2013 02:36
avatar  noalk68
#23
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...eine weitere Antwort:


Sehr geehrter Herr Klingenberg,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Der Entwurf einer Tabakrichtlinie, der am 19. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, liegt nun dem Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vor, der einen Bericht über den Vorschlag verfassen wird, über den anschließend das gesamte Parlament abstimmen wird.

Ich bin genauso überrascht wie Sie über den Vorschlag der Kommission, E-Zigaretten, die einen höheren Nikotingehalt von 4mg/ ml haben, nur noch als medizinisches Produkt zu verkaufen und nur noch nikotinhaltige Produkte unter diesem Niveau weiterhin als Konsumprodukt zu werden.

Der Nikotingehalt in E-Zigaretten liegt zwischen 0- 24 mg, wobei der durchschnittliche E-Zigaretten-Nutzer 12mg braucht. Starke Raucher, die auf E-Zigaretten umsteigen wollen, benötigen durchschnittlich mehr als 18mg. Daher kommt der Vorschlag der Europäischen Kommission nahezu einem Verbot der E-Zigarette gleich.

Die Kommission begründet den Vorschlag mit dem Argument, dass nicht noch mehr Bürger nikotinabhängig werden sollen. Jedoch frage ich mich, ob dies nicht ein
voreiliger Entschluss ist, da es wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht ist, wie riskant die E-Zigarette ist und welche langfristigen Schäden drohen.

Der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wird sich mit der zukünftigen Regulierung der E-Zigarette sorgfältig auseinandersetzen und den Sachstand prüfen.

Falls dieser sich nicht ändert, werde ich den Vorschlag der Kommission sicherlich nicht unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Groote

--
Matthias Groote
Europäisches Parlament
Rue Wiertz, ASP 12G205
1047 Brüssel
Belgien



Wäre ja wünschenswert, wenn einige Abgeordnete so denken würden.


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20.02.2013 13:04
#24
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Hallo,
hab mich jetzt auch aktiv beteiligt und einen E-Mail Brief an Frau Dr. Sommer (CDU) geschrieben. Mal sehn was ich zurück bekomme.

Gruss

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