Review: Asmodus Minikin V2

20.04.2018 16:28 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2018 16:29)
avatar  Andi
#1 Review: Asmodus Minikin V2
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Vor ein paar Tagen war ich in einem der örtlichen Offline-Shops und habe den "Fehler" gemacht, die Minikin V2 mal in die Hand zu nehmen:

Obwohl sie - gemessen an meinen anderen Akkuträgern - doch eher groß ist, liegt sie unverschämt gut in der Hand. An und für sich versuche ich den Begriff "Handschmeichler" zu vermeiden, aber in diesem Zusammenhang drängt er sich geradezu auf! 🙂

Auch der großflächige Feuerknopf ist ein Traum! Seine Betätigung erfordert geringe Kraft, hat aber dennoch einen wohldefinierten Druckpunkt. Perfekt!

Bedenken hatte ich, weil die Minikin für Verdampfer mit 25mm Durchmesser (und sogar noch etwas mehr) ausgelegt ist. Die meisten meiner Verdampfer haben aber einen Durchmesser von 22mm, etliche sind noch kleiner. Nur zwei haben 23mm und ein einziger misst 25mm im Durchmesser. Aber der Kayfun Prime, den ich im Laden testweise drauf geschraubt habe, macht sich auf der Minikin gar nicht so schlecht.

Gekauft!

Was die Einstellung der Betriebs-Parameter angeht, hatte ich keine hohen Erwartungen. Ich weiß nicht, was daran attraktiv sein soll, die Bedienung über ein - relativ kleines - Touch-Display zu realisieren. Bis dahin war das immer eher ein Grund, dass sich mein Interesse für die Minikin in Grenzen hielt.

In der Praxis erweist es sich als genau so schlecht, wie ich es erwartet habe. Das Entsperren klappt regelmäßig erst nach mehreren Versuchen. Wenn ich die Temperatur einstellen will, treffe ich meist entweder die Watt-Einstellung oder gar nichts. Wenn ich die Watt-Einstellung getroffen habe, muss ich erstmal wieder ganz raus und von vorne anfangen: mit dem Entsperren. 🙁

Richtig enttäuscht hat mich allerdings die Funktion der Minikin. Ich weiß nicht ob es an der Software liegt oder ob es die Hardware einfach nicht besser kann.

Der Betriebsmodus mit einstellbarer Leistung ("Variable-Watt-Modus" bzw. "VW")

Ich muss vorwegschicken, das ich meine Verdampfer meistens mit sog. "TC-Drähten" wickle, vorzugsweise NiFe48 aber auch andere (Titan, SS304, ...).

Nicht nur um tatsächlich TC zu dampfen. Auch auf ungeregelten oder auf feste bzw. einstellbare Spannung geregelten Akkuteilen hat das Vorteile. Zu erläutern, welche das sind, würde hier zu weit führen.

Im "VW"-Modus haben "TC-Drähte" zwar keine Vorteile, aber auf den meisten mir bekannten Geräten zumindest auch keine Nachteile. Die Geräte messen während des Feuerns weiterhin auch den Coil-Widerstand und passen die ausgegebene Spannung an Veränderungen an, sodass stets die eingestellte Leistung ausgegeben wird.

Nicht so die Minikin: sie verwendet offensichtlich den unmittelbar vor dem Feuern gemessenen Widerstand, um die Spanung zu berechnen, die für die eingestellte Leistung erforderlich ist ... ähh ... wäre, wenn sich der Widerstand nicht verändern würde. Tut er aber. Also bricht die Leistung bei z.B. NiFe48 um fast die Hälfte des eingestellten Wertes ein.

Nun könnte man sagen: ok, einfach eine höhere Leistung einstellen, um das zu kompensieren. Funktioniert aber so nicht, weil bei mehrfachem Feuern in Folge der Coil nicht mehr kalt ist, einen höheren Widerstand hat, was letztlich dazu führt, dass mit höherer Leistung gefeuert wird. Das Dampferlebnis ist schlicht nicht reproduzierbar.

In meinem Repertoire habe ich nur zwei weitere Akkuträger, die sich im "VW"-Modus genau so verhalten: eine Vamo V6 und einen ZNA-Clone. Beide stammen aus dem Jahr 2014 als "TC-Drähte" noch nicht so das Thema waren. Insofern verzeihe ich es ihnen.

Also im "VW"-Modus funktioniert die Minikin richtig gut, nur mit Kanthal bzw. Drähten, die ihren Widerstand abhängig von der Temperatur praktisch nicht verändern. Mit Edelstahl-Drähten mag das Verhalten für viele noch akzeptabel sein, aber der oben beschriebene Effekt ist mess- und spürbar. Nur eben kleiner als bei z.B. NiFe48-Draht.

Betriebsmodus mit Temperatur-Kontrolle ("TC"-Modus)

Als erstes fällt auf, dass die Minikin während des Feuerns - bis auf die ausgegebene Spannung - keine Parameter in Echtzeit anzeigt sondern nur die voreingestellten Werte.

Während das im "VW"-Modus nicht überrascht, weil dort ja auch während des Feuerns nichts weiter gemessen wird, fehlt damit im TC-Modus auch ein - meiner Meinung nach - wichtiges Hilfsmittel, die optimalen Einstellungen zu finden. Dass hier auch beim Feuern nichts gemessen wird, kann eigentlich nicht sein. Das würde eine Temperaturregelung von vorn herein ad Absurdum führen.

Man muss also viel ausprobieren, um die optimale Einstellung fürs TC-Dampfen zu finden. Jedesmal wieder: Entsperren -> Leistung einstellen -> Entsperren (!) -> Temperatur einstellen -> Ausprobieren -> usw...

Hat man einmal funktionierende Einstellungen gefunden ... ist das Verhalten der Minikin fünf Minuten später wieder ganz anders 🙁 Ein Blick auf die ausgegebene Spannung (zum Glück wird wenigstens die in Echtzeit angezeigt) zeigt dabei inkonsistente Werte.

Letzlich ist ein angenehmes Dampferlebnis im TC-Modus einfach nicht reproduzierbar. Und ich habe wirklich einige Erfahrung mit der Einstellung und Funktionsweise einer Temperaturregelung. Dagegen ist das TC-Dampfen mit Joyetech/Eleaf/Wismec-Produkten ein Kinderspiel. Sei es mit der Original-Software oder erst recht mit ArcticFox.

Fazit:

Aus meiner Sicht ist die Minikin V2 nur fürs Dampfen im "VW"-Modus und mit Kanthal-Wicklungen wirklich gut geeignet. Da muss man dann auch nicht all zu oft ins Menü und wenn, dann muss man nur den gewünschten Leistungswert (Watt) anpassen.

Was ich noch nicht erwähnt habe: zumindest die Effizienz ist wirklich hoch. Mit einem Akkusatz hält die Minikin wesentlich länger durch als z.B. der Joyetech Cuboid unter gleichen Bedingungen.

Unterm Strich ein schickes, handliches und effizientes Gerät, mit dürftiger Implementation der gebotenen Features. Ob das seinen Preis wert ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Was mich betrifft brauche ich jedenfalls keine zweite Minikin.


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20.04.2018 17:23
avatar  LoQ
#2 RE: Review: Asmodus Minikin V2
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LoQ

Es gibt ja schon ein Review...aus der Sicht der VW Dampfer*innen ;-))
Asmodus hat ja 2 Updates zur Firmware gemacht, die gerade auch mit den von dir beschriebenen Problemen zu tun haben....
https://www.asmodus.com/asMODus-Minikin-...2-180-touch.htm
Ich weiß natürlich nicht welche Firmware Version du auf der Minikin hast

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20.04.2018 19:42
avatar  Andi
#3 RE: Review: Asmodus Minikin V2
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Zitat von LoQ im Beitrag #2
Es gibt ja schon ein Review...aus der Sicht der VW Dampfer*innen ;-)) ...

@LoQ Danke für die Info. Hast du einen Link? Ich habe keins gefunden.

Von den Firmware-Versionen werde ich sicher die eine oder andere ausprobieren und dann berichten.


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20.04.2018 20:02
#4 RE: Review: Asmodus Minikin V2
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Wissenschaftler haben endlich den wahren Grund für die globale Erwärmung der letzten 3 Jahrzehnte herausgefunden:
Die heutige Jugend ist einfach lange nicht mehr so cool wie WIR damals ...

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26.04.2018 07:25
avatar  Andi
#5 RE: Review: Asmodus Minikin V2
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Ich wollte ja noch andere Firmware-Versionen ausprobieren und dann berichten:

Ich hatte die letzte Version (V40) ausprobiert, dabei ist es dann auch geblieben, weil ich da keine weitere Zeit unnütz investieren will.

Auch mit der Version bleibt es dabei: Im Watt-Modus kann die Minikin mit "TC"-Drähten nicht umgehen und in den TC-Modi wird irgendwie irgendwas geregelt mit nicht nachvollziehbaren und nicht reproduzierbaren Ergebnissen.

Aber im Watt-Modus mit Kanthal-Wicklungen funktioniert sie prima.


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01.05.2018 13:54 (zuletzt bearbeitet: 01.05.2018 14:01)
avatar  Andi
#6 RE: Review: Asmodus Minikin V2
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Es hat mir jetzt doch keine Ruhe gelassen. Ich wollte sehen, ob man der Minikin V2 nicht doch noch etwas mehr Potential entlocken kann. Insbesondere habe ich dafür nun doch nochmal alle von Asmodus zum Download bereitgestellte Firmware-Versionen ausprobiert.

1. V36

Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die Version, die ursprünglich auf meinem Gerät installiert war. Ich konnte jedenfalls keinen Unterschied erkennen.

2. V38

Zitat
This firmware file retains the real-time resistance reading but increases the processing speed of the chip. Download here.



Auch bei dieser Version konnte ich keinen Unterschied zur ursprünglich auf meinem Gerät installierten Version feststellen. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit mag erhöht worden sein, bemerken konnte ich davon allerdings nichts. Weder im "Watt-Modus" noch in einem der "TC-Modi".

Unter "real-time resistance reading" verstehe ich etwas anderes. Fakt ist, dass im "Watt-Modus" während des Feuerns ein ggf. veränderter Widerstand weder angezeigt noch in die Leistungsregelung einbezogen wird. Ich behaupte, dass der Widerstand während des Feuerns gar nicht gemessen wird, sondern nur unmittelbar vor dem Feuern. Wenn ein Draht verwendet wird, der seinen Widerstand mit der Temperatur ändert ("TC-Draht"), fällt die effektive Leistung beim Feuern mehr oder weniger deutlich ab. Hinzu kommt, dass sich bei mehrmaligem Feuern in Folge die effektive Leistung ändert, weil der noch warme Coil beim zweiten Mal einen höheren Widerstand hat als beim ersten Mal und deshalb auch mit einer höheren Spannung angesteuert wird.

Aber das hatte ich im Prinzip ja schon in meinem ersten Beitrag geschrieben.

3. V39

Zitat
Due to popular demand, we have released a firmware file that hides the true value of a resistance that is read. When an atomizer is read, it will ask you if it is a new atomizer and once you select "YES", the resistance will lock to the device. We do not recommend this firmware file, as it hides the true value of the resistance of your atomizer, but if you are using stainless steel wires, (which resistances naturally fluctuate drastically based on heat) then this is the firmware for you. Download here.



Hmm, zunächst war ich mir nicht sicher, wie ich das verstehen soll und ob das mit meinem Problem zu tun haben könnte ...

Und tatsächlich werde ich beim ersten Druck auf den Feuerknopf gefragt, ob es sich um einen neuen Atomizer handelt - im "Watt-Modus" wohlgemerkt! Wenn ich bestätige, wird der Widerstand gemessen und so festgenagelt. Die Leistung wird jetzt stets aufgrund dieses festgelegten Widerstandes berechnet. Auch wenn ich mehrmals nacheinander feuere.

Das heißt zwar immer noch, dass die effektive Leistung (bei z.B. NiFe-Draht) viel niedriger ist, als eingestellt, aber immerhin ist sie immer gleich viel niedriger, egal ob der Coil vorher kalt war oder ich mehrmals nacheinander feuere. Das ist ja immerhin schon mal was, damit kann ich arbeiten!

Ich kann auch den zugrunde liegenden Widerstand manipulieren (via Menü) und z.B. den Heiß-Widerstand des Coils statt dessen Kalt-Widerstand einstellen. Dann sind auch die eingestellten Leistungswerte realistisch.

Eigentlich lege ich mit dieser Firmware im "Watt-Modus" nicht die Leistung sondern die Spannung fest, welche ich (als einziges) in Echtzeit während des Feuerns (und leider auch nur dann) mit realistischen Werten angezeigt bekomme. Sie bleibt auch währen der ganzen Zeit hübsch konstant - wie gesagt - unabhängig von der Coil-Temperatur und damit auch von dessen tatsächlichem Widerstand.

4. V40

Zitat
Due to the convenience of the "pressing the screen 3 times" to unlock and "clicking the firing button 3 times" to lock the device functions we have implemented on our Colossal, we have released a firmware file that gives the ability to a Minikin 2. This function needs to be enabled by entering the menu and selecting the lock option and changing it before it is active. To unlock the screen in this mode the screen will needed to be touched three times in quick succession. We've also added display of firing modes (Soft, Normal, and Hard) as well as a lock icon on the screen. This firmware also asks the user if the batteries are married. TFR has been removed from this firmware simply because we added so many features to this firmware that the chipset ran out of usable memory. Download here.



Diese Version funktioniert im Wesentlichen wieder so, wie V36 und V38. Es mag geringfügige Unterschiede im Regelverhalten geben, die ich dann aber wiederum nicht bemerken konnte.

Es gibt aber zwei Unterschiede zu den Vorversionen:

a) Man kann einstellen, ob das Entsperren des Displays via slide oder via triple-click stattfinden soll.
b) Auf dem Display befindet sich ein Schloss-Symbol, das anzeigt ob das Display entsperrt ist oder nicht.

Ich mag zwar das entsperren via sliding nicht besonders, aber der triple-click auf dem Display ist ja noch schlimmer. Für mich jedenfalls. Ich bleibe also lieber beim sliding. Immerhin: das Schloss-Symbol ist hilfreich, weil man erkennen kann, ob der Entsperr-Versuch erfolgreich war oder nicht.

TC-Modi

Die TC-Modi bleiben als solche über alle Versionen hinweg aus meiner Sicht gleichermaßen unbrauchbar. Meiner Meinung nach sollte Asmodus eine Firmware-Version herausbringen, die auf TC-Modi ganz verzichtet und statt dessen einen "echten" VV-Modus anbietet.

Fazit

Mit der V39 ist der "Watt-Modus" auch für andere Drähte als Kanthal oder Nickel-Chrome brauchbar, wenn auch mit der Einschränkung, dass man etwas "Denk-Arbeit" einsetzen muss, um die Diskrepanz zwischen nominaler und effektiver Leistung auszugleichen.

Dazu hätte ich gerne noch das Schloss-Symbol der V40.

Für vernünftige TC-Modi müssen sich die Leute bei Asmodus aber nochmal ordentlich auf den Hosenboden setzen. Oder eben darauf verzichten.


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