Liebe Dampfertreffer,

nun habe ich seit einiger Zeit bereits ein Konto bei Euch, aber habe mich noch nicht vorgestellt. Ich war ansonsten ein "stiller Leser" und habe bereits viele Tips und Anregungen von Eurer Seite mitgenommen.
Also möchte ich mich mich auch einmal vorstellen und aus der Anonymität an das "Licht der Öffentlichkeit" treten. Der Grund dafür?
Wir Dampfer haben es im (bewusst!) falsch informierten öffentlichtem Bewusstsein eh schwer genug.
Hier nur abzuwarten und zu hoffen dass alles gut geht, dass die Regulierungen, Gesetzesverschärfungen und öffentlichen Manipulationen von allein einen guten Ausgang nehmen ist Illusion.

Wir sind - so wie ich glaube - eine große Community, die aber nicht von der Anonymität lebt, sondern von einer "Masse" von Leuten, die Gewicht hat, aber nur, wenn diese Masse auch nach aussen ersichtlich ist. Gewicht hat wobei? Wir sind auch Wähler! Entscheidungen, Gesetze, Regulierungen...ach Leute, Ihr wisst was ich meine.
Es ist wie überall: Nur wenn man die Menschen mitnimmt und mit ihnen redet, bewirkt es etwas.
Dieses "Vorstellen" ist für mich hier kein politisches Pamphlet, sondern ich möchte eine zusätzliche Stimme von vielen sein.

Ok, wer bin ich? Ich bin nun bereits über 60 Jahre alt. Habe vor etwa 13 Monaten noch 300 Zigaretten die Woche geraucht und war seit Jahren in einem COPD-Programm. Treppen steigen - nur wenn es sein musste, Rolltreppe ausgefallen - barrierefreier Fahrstuhl irgendwo?, nach dem Bus oder der Bahn laufen - nie im Leben, Herzinfarktrisiko, Lebensqualität - eingeschränkt, Prognose des Arztes - nicht erfreuliches Lebensende.
Was blieb? Mich vorzeit verabschieden von der gesellschaftliche Teilahabe? Ich doch nicht!
Nun ging es los: Dampfershop aufgesucht - schlechtes Gerät empfohlen bekommen, wollte es bereits aus dem Fenster werfen und wieder rauchen.
Nicht aufgeben - möchte meine bessere Hälfte noch ein paar Jahre um mich haben! Internet? Ok, aber alles nicht "praxiserprobt" für mich, die Theorie kannte ich ja schon.

Nun kam ein guter Bekannter und gab mir einen Tip für passende Geräte. Ich also noch einmal Geld ausgegeben und mir etwas passendes gekauft: Holla, geht doch. Ich habe tatsächlich nach 45 Jahren - so unglaublich wie es klingt - von einem Tag auf den anderen meine bis dahin geliebten Zigaretten aufgeben können.
Gut, etwa 2011 hatte ich bereits mal die egoT probiert. Da ging es mir gesundheitlch noch einigermassen. War so ein Joke-Versuch.
Doch heute haben wir ein wirklich tolles Equipment zur Auswahl, dass der Umstieg für jeden möglich sein sollte.

Was passierte aber nun seit meinem Umstieg vor 13 Monaten? Nun, der entscheidende Tip meines Bekannten: Nautilus! Ja, Ihr Profis: Für einen Lungengeschädigten war das eine Offenbarung: Fertig-Coils und Liquids kaufen, Akkuträger (Alien 220 mit mehreren Akkus-wollte später "SUB-Ohm" dampfen, weils fast alle machten) und fertig war das Dampferparadies. Hätte ich das vorher gewusst: nach drei Tagen habe ich mir bei meiner Frau eine Pyro "gemopst" und gedacht, das waren doch tolle Zeiten mit einer Zigarette und wollte mich an die tollen Zeiten erinnern.
Ey, die Dinger stinken! Mein anfänglicher (heute weiss ich, völlig normaler Husten vom Dampfen (der Teer löste sich langsam) war noch nicht ganz verschwunden) aber die Zigarette war ekelig! Das war die letzte Zigarette. Eine Woche später hat auch meine Frau gedampft.

Der derzeitige Stand: Nach etwa 2 Monaten habe ich meine Liquids selbst gemischt und weitere zwei Monate später angefangen selbst zu wickeln (auch dank Eurer Hilfe).
Das Schönste an der ganzen Sache: Letzte Woche hat mein Arzt (als COPD-Patient ist man in einem Programm der regelmäßigen Lungenuntersuchung eingebunden, tägliche Medikation inklusive) sogar entschieden, dass ich meine bisherigen Medikamente nicht weiter einnehmen muss, weil sich meine Lungenwerte in dieser Zeit verbessert hätten.
Ich kann heute wieder nach dem Bus laufen, um pünktlich zu Hause zu sein...
Ich möchte hier aber keinen langweilen, sondern allen (noch) Rauchern Mut machen:


Lesepausen eingefügt ^^ ch

@der665 Ich gebe Dir da völlig recht. Aber selbst mein Arzt, der mir sagte ich bräuchte meine Medikament nicht mehr nehmen, war erst einmal erstaunt darüber, dass ich nach so vielen Jahren des Rauchens von einem Tag auf den anderen aufhören konnte. Als ich ihm dann sagte, dass das nur mit Hilfe des Dampfens gelingen konnte, war seine Begeisterung schon nicht mehr so groß. Versuche dann einmal in der kurzen Zeit die Dir bei einem Arztbesuch zur Verfügung steht den Arzt zu überzeugen. Ich habe es versucht: Nach kurzer Zeit und mit Blick auf die Uhr verabschiedete mich der Arzt mit den Worten: Dampfen ist aber auch nicht ungefährlich und dachte wohl eher auch: Quit or die.
Ich nehme mal an, dass mein Arzt dies nicht böswillig gesagt hat.
Aber ja, auch er hätte es besser wissen müssen. Aber wenn dieser Lobbyverein WHO, der besser heute als morgen abzuschaffen wäre, wo man sich fragt, wie diese Leute sich noch ruhigen Gewissens im Spiegel betrachten können, bereits derartige Statements unters Volk bringt, dann ist das nicht verwunderlich. Die "Qualitätsmedien" leisten da ja auch ganze Arbeit.
Wenn man dann mit seiner Dampfe irgendwo steht, fragen doch erst einmal viele Leute: "Hast Du keine Angst, dass Dir der Akku um die Ohren fliegt?" Ich weiss, es ist anstrengend mit den Leuten über das Dampfen zu diskutieren. Aber wenn die Leute Interesse haben, Raucher wirklich umsteigen wollen, bin ich immer gern bereit zu helfen.
Ist aber jemand völlig lernresistent und will partout dagegenhalten, bringe ich die Diskussion ganz schnell zu einem abrupten Ende mit dem Satz: "Akku explodieren?. Nö, kann mir nicht poassieren. Meine Dampfe hat eine Sauerstoffsonde". Dann ist Ruhe im Karton.
Aber ich halte es wie Du: Ich dampfe und das ist herrlich.