Werkstoff Wickeldraht

25.03.2014 20:19
#1
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Hallo Leute,

ich hab da mal eine Frage und hoffe, dass die nicht allzu dämlich ist.

Kann man um Wicklungen zu machen nicht Draht nehmen der sonst für Glühlampen genommen wird? Wenn ich jetzt richtig gegoogelt habe sind das Drähte aus Molybdän, Wolfram, Tantal und Niob. Klar Glühlampendraht befindet sich in einer Schutzatmosphäre, aber zum wickeln müsste es ja nicht solch ein geringer Drahtdurchmesser sein.

Ich lese immer, dass die Leute zum Wickeln als Hilfe Nadeln oder Zahnstocher nehmen. Würde das nicht auch super mit einer Metrischen Schraube funktionieren? Sei es nun normal oder Feingewinde. Damit würde ich doch eine super Wicklung hinbekommen oder?!

Gruß

Sebastian


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25.03.2014 20:38
#2
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Habe mich auch schon mal gefragt,
ob man nicht zur Not auch mal einen einfachen
Elektrokupferdraht oder ähnliches nehmen könnte.
Habe aber leider keinen richtigen Plan von der Materie.
Wäre interessant, wenn sich hier mal jemand äußert,
der das gut erklären kann.

DER SPÄTE WURM ÜBERLEBT DEN VOGEL!!


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25.03.2014 21:10
#3
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Ein bisschen Licht ins Dunkel - der Versuch mit wenigen Worten Antworten zu finden:

Glühdrähte wie zum Beispiel aus Wolfram würde uns nicht viel Freude bereiten.
Diese Metalle sind extrem weich und ein Draht in einer sinnvollen Stärke würde viel zu leicht reißen und ist zum Wickeln ungeeignet.
Wolfram glüht, weil der Eigenwiderstand des Drahtes extrem niedrig ist (im Vergleich zu Kupfer zum Beispiel).
Die zum Selbstwickeln verwendeten Heizleiterlegierungen (z.B. Kanthal) glühen wegen ihres im Vergleich hohen spezifischen Widerstandes.

Normaler Kupfer- oder Silberdraht macht Kurzschluss, sonst nichts - wärmt sich auf Grund seiner guten Leitfähigkeit auch kaum (nicht) auf. Somit unbrauchbar.

Die Wickelhilfe wird parallel zur Silikatschnur oder eines anderen Liquid-Transporteur gelegt, damit der umwickelnde Draht etwas Abstand zum Docht hat und das Bündel nicht abgeschnürt wird.
Die Wickelhilfe wird nach dem Wickeln und Einpassen in den Verdampfer wieder entfernt.
Sie dient nicht dazu (wie du vielleicht vermutest) den Draht drum rum zu wickeln, sondern hilft den Liquidfluss sicher zu stellen.

Beim Herstellen einer Microcoil-Wicklung sind deine Vorschläge sicher interessant. Hier kann man um die Schrauben, bzw. in die Gewindegänge wickeln.
Nur wie bekommst du anschließend die Wicklung wieder von der Schraube? (runter "schrauben" wäre eine Möglichkeit).
Darum verwendet man hier glatte Oberflächen, wie Bohrer-Schaft, Schraubendreher oder Imbusschlüssel.
Dort lässt sich die angefertigte Coil einfach durch abziehen weiter verwenden.


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25.03.2014 21:11
avatar  Foobar
#4
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Zitat von Azrael666 im Beitrag #1
Hallo Leute,

Ich lese immer, dass die Leute zum Wickeln als Hilfe Nadeln oder Zahnstocher nehmen. Würde das nicht auch super mit einer Metrischen Schraube funktionieren? Sei es nun normal oder Feingewinde. Damit würde ich doch eine super Wicklung hinbekommen oder?!

Gruß

Sebastian


habe es auf Youtube gesehen ein Amerikaner der es mit einer Schraube macht. geht tadellos und ist absolut gleichmäßig.


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25.03.2014 21:29
#5
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Hab ich auch schon ausprobiert, aber das Ergebnis war weder in Bezug auf Dampf, Geschmack noch Flash in irgendeiner Weise besser als bei einer klassischen Wicklung. Das Dochtmaterial reinpfriemeln war dann auch nicht so simpel wie bei ner Microcoil... Zugegeben, es war die optisch schönste Wicklung, die ich jemals hatte, aber da man die Wicklung nicht sieht, ist das ja ziemlich egal

Komplettgerät: eRoll
Akkuträger: ProVari V2 Satin Blue, Vamo ES, King Kong, FT Astro, FT Nemesis
Verdampfer: Nautilus, BT-V1 (Nr. 1237), Bulli A2 Klassik, Hades long, VD T-GT, VF K3.1V2, Boge 510D/CE2 im The Vapor, Boge 510D im Prive

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20.05.2014 22:58 (zuletzt bearbeitet: 20.05.2014 23:00)
avatar  Kney.
#6
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Zitat von Hahilinga im Beitrag #3

Glühdrähte wie zum Beispiel aus Wolfram würde uns nicht viel Freude bereiten.
Diese Metalle sind extrem weich und ein Draht in einer sinnvollen Stärke würde viel zu leicht reißen und ist zum Wickeln ungeeignet.



Wolfram hat mit HV3430 die größte Vickers-Härte aller Metalle. Zum Vergleich: Der Diamant hat eine Vickers-Härte von HV10060. Bezüglich der Brinell-Härte hat Wolfram nach Osmium den zweithöchsten Wert mit HB2570. 😉
Ein Draht aus Wolfram würde bei plastischer Veränderung daher wohl eher brechen denn reißen.
Dadurch wird er natürlich nicht geeigneter, jedoch wollen wir bei der Wahrheit bleiben, gelle? 😜


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20.05.2014 23:10 (zuletzt bearbeitet: 20.05.2014 23:12)
#7
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die anforderungen an den glühdraht in glühbirnen ist eine ganz andere.
zum einen herscht in einer glühbirne vakum - diese drähte brauchen also nicht oxidationsfest zu sein.
zum anderen sind die von uns verwendeten drähte auch bei hohen temperaturen zugfest und haben einen geringen wärmeausdehnungskoeffizienten.
nun, beides ist für unsere zwecke eher nebensächlich. allerdings führt neben den vergelichbar geringen rohstoffkosten eben auch die weite verbreitung als heizdraht zu einem recht geringen preis.

Zitat
damit der umwickelnde Draht etwas Abstand zum Docht hat und das Bündel nicht abgeschnürt wird.


etwas abstand zum docht führt schon bei geriner leistung zum kokeln.
besonders bei dochten die sich schlecht komprimieren lassen (wie beispielsweise silikat) ist das mit dem abschnüren kaum ein problem.


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