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Schreibt an Eure EU-Abgeordneten Zwecks Verhinderung der 2mg Grenze!
#951 Erste Reaktion auf meine Anschreiben
Hallo zusammen,
ich hatte Euch ja schon berichtet, das ich vor etwa einer Woche einen umfangreichen persönlichen Brief an diverse Abgeordnete des NRW-Landtags, des Bundestages und des EU-Parlaments verfasst und versendet habe.
Gestern habe ich eine erste Reaktion hierzu erhalten, die mich wirklich positiv überrascht hat. Ich erhielt gestern einen Anruf eines SPD-Abgeordneten aus dem Landtagsbüro des NRW-Landtages und führte mit diesem ein sehr freundliches und konstruktives Telefonat von über einer halben Stunde.
Der Inhalt und Verlauf des Gesprächs war durchweg positiv. Mein Gesprächspartner hatte sich gut auf das Gespräch vorbereitet und ging detailliert auf den Inhalt meines Schreibens ein. Auch konnte ich feststellen, das er sich mit der Thematik E-Zigarette und EU-Tabakrichtlinie tatsächlich auseinandergesetzt und im Vorfeld informiert hatte.
Er teilte mir mit, das nach seiner eigenen Erfahrung bei den meisten Abgeordneten des Land- und Bundestages eine große Unklarheit zum Thema E-Zigarette herrscht und die meisten nicht sehr viel mit dem Thema anfangen können. Aus diesem Grunde hatten auch seinerzeit viele Abgeordnete "Bauchschmerzen" bei der Ausweitung des NRW-Nichtraucherschutzgesetzes in Bezug auf E-Zigaretten. Doch gerade die Tatsache, das generelle Rauchverbot durch neuartige / alternative Rauchgeräte umgehen zu können, stieß auf sehr großen Widerstand (auch aus weiten Teilen der Bevölkerung), so das entschieden wurde, dies generell auszuweiten - eine Entscheidung, mit der auch viele Abgeordnete nicht sehr zufrieden seien.
Er stimmte mir zu, das die negativen Berichte aus den Medien natürlich einen großen Einfluss auf die Unsicherheit unter den Abgeordneten haben, er selbst wäre bis vor meinem Schreiben ebenfalls sehr verunsichert gewesen, was die Thematik E-Zigarette betrifft. Die Tabaklobby hege natürlich ein besonderes Interesse an negativen Artikeln und an dem Vorschlag der ENVI-Kommission, um den künftigen Absatz der Tabakprodukte nicht durch eine neue Konkurrenz zu gefährden.
Es stehe ebenfalls nicht fest, wie und in welcher Form über den Vorschlag der ENVI-Kommission über die Revision der Tabakrichtlinie in Bezug auf E-Zigaretten letztendlich entschieden wird. Kein Vorschlag zur Änderung einer Richtlinie oder eines Gesetzes würde letztendlich 1:1 so umgesetzt, wie er ursprünglich definiert wurde. Selbst nach Verabschiedung eines möglichen Gesetzes muss dieses erst auf Bundesebene geprüft werden - auch hier kann und wird sicher noch vieles passieren, gerade aufgrund des notwendigen Klärungsbedarfs. Er stimmte meiner Ansicht zu, das die E-Zigarette ein Genußmittel und weder ein Arzneimittel noch ein Tabakprodukt sei. Wenn die E-Zigarette eine wirkliche Alternative zum Tabakkonsum und im Vergleich dazu auch noch um ein Vielfaches weniger schädlich ist, dann sei dieses Produkt zu begrüßen.
Es sei wichtig und dringend notwendig, die Abgeordneten genauer über das Produkt "E-Zigarette" zu informieren und aufzuklären und lobte in diesem Zusammenhang meine (und unsere) Bemühungen hierzu. Mein Einverständnis voraussetzend, möchte er ein direktes Anschreiben an die zuständigen EU-Parlamentarier und Mitglieder der ENVI-Kommission richten, mein Schreiben beifügen und darum bitten, dieses zugunsten der E-Zigarette bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen und ihm eine Stellungnahme abzugeben. Sobald er eine Antwort erhalte, würde er sich wieder mit mir in Verbindung setzen. Dem stimmte ich natürlich zu.
Abschließend befragte er mich detailliert, wie die E-Zigarette funktioniert und wie meine Frau und ich es damit geschafft haben, nach langen Jahren endgültig den Tabakkonsum aufzugeben. Er selbst und seine Lebensgefährtin seien ebenfalls seit vielen Jahren Raucher und hätten mehrfach versucht, dieses aufzugeben, leider ohne Erfolg. Mein Schreiben hätte ihn neugierig gemacht, er habe sich anschließend informiert und würde gerne mehr dazu erfahren. Ich erklärte ihm die Funktionsweise und habe ihm von unseren positiven Erfahrungen beim Umstieg berichtet. Dazu habe ich ihm empfohlen, die Produkte in einem der vielen Dampfer-Shops in den größeren Städten einmal zu testen und sich dort einmal beraten zu lassen. Hierbei berichtete ich von meinen durchweg positiven Erfahrungen mit den Mitarbeitern der Dampfer-Shops und lobte deren Fachkompetenz und stetigen Bemühungen um die Sicherstellung einer einwandfreien Qualität ihrer Produkte und Liquids. Er klang sehr interessiert und kann sich durchaus vorstellen, die E-Zigarette selbst auszuprobieren.
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Fazit:
Ich persönlich bin wirklich positiv überrascht. Auf mein Schreiben wurde eingegangen, es war ein wirklich konstruktives und sympathisches Gespräch. Dies habe ich keineswegs erwartet. Das der Mann selbst ein Raucher ist und dieses aufgeben möchte, war ein großer Vorteil und ermöglichte einen sehr guten Gesprächsverlauf. Er war durchgehend interessiert und in der Lage, sich in unsere Situation hineinzuversetzen. Sein Angebot, die zuständigen EU-Parlamentarier und Mitglieder der ENVI-Kommission selbst anzuschreiben und mein Schreiben beizufügen, empfand ich als sehr freundlich und sehe das keineswegs als selbstverständlich an. Das zeigt und gibt Hoffnung, das nicht alle Politiker gegen uns Dampfer sind und durchaus willens sind, in unserem Interesse zu handeln.
Dies war wie gesagt nur die erste Reaktion, die ich auf mein Schreiben erhalten habe - ich bin gespannt auf die Resonanz der anderen Abgeordneten. Vielleicht war mein Schreiben nur ein kleiner Tropfen, aber ich bin davon überzeugt, das es wichtig ist, die Entscheidungsträger und deren Mitarbeiter über die E-Zigarette zu informieren, also Aufklärungsarbeit zu leisten und diese darum zu Bitten, unsere Interessen vor dem Europaparlament und dem Deutschen Bundestag zu vertreten.
Dafür möchte ich zunächst den vielen Dampfer-Kolleginnen und -Kollegen danken, welche dies schon getan haben bzw. regelmäßig per Anschreiben tun - macht bitte weiter damit, hört nicht auf.
Diejenigen, die vielleicht noch zögern sollten, möchte ich ermuntern: Auch ich habe mich hiermit zum ersten Mal schriftlich an die Politik gewandt, natürlich war ich entsprechend nervös, wann macht man so etwas schon? Aber habt keine "Angst" davor. Auch Politiker sind letztendlich nur Menschen. Schreibt Euren Abgeordneten aus Eurem Wahlkreis, Eurem Bundestagsabgeordneten und Euren Abgeordneten im Europäischen Parlament einen freundlichen, persönlichen Brief und beschreibt Eure Erfahrungen. Formuliert mit ihn mit Euren eigenen Worten, dieser Brief muss nicht "wissenschaftlich" oder anderweitig förmlich klingen. Schreibt den Brief so, das Ihr in selber aus Sicht eines Unbeteiligten gern lesen würdet. Erklärt ihnen die E-Zigarette "Einsteigergerecht" und gebt ihnen Links zu weiteren Informationen darüber. Schreibt ihnen, das Euch die E-Zigarette dabei geholfen hat, das Rauchen endgültig aufzugeben und berichtet darüber, wie es Euch heute dadurch ergeht. Schreibt ihnen, welche Befürchtungen ihr hinsichtlich der künftigen Gesetzgebung habt und bittet darum, Euer Interesse vor dem Bundestag und dem Europäischen Parlament zu vertreten.
Hierfür sage ich schon mal im Voraus vielen, vielen Dank.
#952 RE: Erste Reaktion auf meine Anschreiben
Wow, das ist wirklich ein tolle Erfahrung. Ich hoffe, dass dein Anschreiben und die Weiterleitung durch den Politiker weite Kreise ziehen werden!
Hört sich doch gut an und hoffe dassein bzw. auch Dein Schreiben was bewirkt/Bewegt.
Ich drücke Dir und uns die Daumen.
Zitat von Assja im Beitrag #954
Man kann auch alles kaputt reden, ist ein toller Brief mit einer tollen Reaktion... und Punkt
Der Meinung bin ich auch. Er hat reagiert, das Gespräch gesucht, das zählt. Hätte er ja nicht tun müssen.
Ich finds klasse und es lässt weiterhin hoffen.
#957 RE: Erste Reaktion auf meine Anschreiben
Hallo zusammen,
wie ich bereits berichtet hatte, habe ich vor etwa zwei Wochen einen umfangreichen persönlichen Brief an diverse Abgeordnete des NRW-Landtags, des Bundestages und des EU-Parlaments verfasst und versendet. Neben dem bereits aufgeführten Telefonat, welches ich mit dem SPD-Büro des NRW-Landtages geführt habe, sind nun auch einige Antworten eingetroffen:
Die erste Antwort habe ich von Herrn Wolfgang Bosbach (CDU) erhalten:
Zitat von Wolfgang Bosbach (CDU)
Sehr geehrter Herr,
in obiger Sache bestätige ich dankend den Erhalt Ihrer Mail vom 27.8.2013 und bitte Sie zunächst angesichts einer wirklich großen Arbeitsbelastung und einer Masse von Anliegen und Anfragen um Verständnis dafür, dass ich leider erst heute und nur kurz antworten kann.
Dies auch deshalb, weil mir die von Ihnen kritisierte Revision der Richtlinie für Tabakerzeugnisse durch die EU-Kommission nicht bzw. noch nicht bekannt ist, jedenfalls hat sich der Deutsche Bundestag mit dieser Thematik bis zur Stunde noch nicht befasst, so dass ich mir erlaubt habe, Ihr Anliegen zuständigkeitshalber an den Kollegen Herbert Reul MdEP weiter zu leiten, da Herbert Reul – im Gegensatz zu mir – Mitglied des Europäischen Parlamentes ist und somit in ständigem Kontakt zur EU-Kommission steht.
Ich selber kenne keinen vernünftigen, überzeugenden Grund, warum durch eine Richtlinie der Europäischen Union die E-Zigarette verboten werden sollte, denn Ihr Hinweis darauf, dass nach einem Verbot viele wieder zum Tabakkonsum zurückkehren könnten bzw. würden ist ja naheliegend.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bosbach MdB
Darauf folgend eine Antwort vom SPD-Europaabgeordneten Herrn Groote:
Zitat von Matthias Groote (SPD)
Sehr geehrter Herr,
vielen Dank für Ihre Anfrage zu der Tabakrichtlinie und zu der Regelung zu E-Zigaretten, über die der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments am 10. Juli 2013 abgestimmt hat. In den letzten Tagen und Wochen haben meine Kollegen und ich aus der SPD-Delegation im Europäischen Parlament eine Anzahl ähnlicher Zuschriften erhalten. Aus diesem Grund bitte ich Sie um Verständnis, wenn Sie eine gleichlautende Antwort erhalten.
Viele der Zuschriften stammen von Menschen, die mit Hilfe der E-Zigarette das Rauchen von Tabak entweder stark einschränken oder sogar vollständig aufgeben konnten. Viele dieser Menschen sind daher der Meinung, dass der Zugang zu E-Zigaretten in keiner Weise reglementiert werden sollte.
Derzeit kursieren eine ganze Reihe an Fehlinformationen und Missverständnissen zur Überarbeitung der Tabakrichtlinie, insbesondere zur Regelung der E-Zigarette. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass im Europäischen Parlament ein weiter Konsens darüber besteht, dass die E-Zigarette nicht verboten werden soll. Auch ich möchte die E-Zigarette in keiner Weise verbieten. Im Gegenteil: Ich sehe den großen Nutzen, den die E-Zigarette als Rauchentwöhnungsmittel haben kann, und ich weiß, dass sie vielen Menschen dabei geholfen hat, ihren Tabakkonsum zu reduzieren oder sogar komplett mit dem Rauchen aufzuhören.
Da E-Zigaretten eine relativ neue Erscheinung sind, gibt es für sie noch keine spezifische europaweite Gesetzgebung. In vielen Ländern ist ihre Regelung unklar; in vielen EU-Mitgliedstaaten gelten Sie bereits als Arzneimittel. Gerade weil die E-Zigarette so wichtig für viele Menschen ist, denke ich, dass gewährleistet sein muss, dass ihre Nutzer auch sicher sein können, dass die E-Zigarette bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt, dass ihre Sicherheit gewährleistet ist und dass sie sich darauf verlassen können, dass darin auch das enthalten ist, was auf der Packung angegeben ist.
In der Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich die Mehrheit der Abgeordneten für eine Regelung ausgesprochen, die die E-Zigarette unter die geltende EU-Richtlinie für Humanarzneimittel (2001/83/EG) stellt. Damit sind sie mit anderen Raucherentwöhnungsmittel wie z.B. nikotinhaltigen Pflastern oder Kaugummis vergleichbar. Da Nikotin bereits allgemein medizinisch verwendet wird, könnten E-Zigaretten auch von kostspieligen und langjährigen klinischen Studien ausgenommen werden (Artikel 10a der Richtlinie). Um den Herstellern von E-Zigaretten ausreichend Zeit für ihre Zulassung zu geben, ist eine Übergangsphase von drei Jahren vorgesehen.
In Deutschland werden Raucherentwöhnungsprodukte derzeit in Apotheken vertrieben. In anderen EU-Ländern wie etwa in Großbritannien sind sie derzeit auch in anderen Verkaufsstellen wie zum Beispiel in Supermärkten erhältlich. Es ist den Mitgliedstaaten überlassen, ob sie diese Produkte auch außerhalb von Apotheken zugänglich machen. In dem vom Umweltausschuss des Parlaments angenommenen Text werden die Mitgliedstaaten explizit dazu aufgefordert, E-Zigaretten weit möglichst, auch außerhalb von Apotheken, zugänglich zu machen. Auch ich bin der Auffassung, dass E-Zigaretten außerhalb von Apotheken erhältlich sein sollten.
Gesundheitsorganisationen wie zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Deutsche Herzstiftung e.V., das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V., das Deutsche Krebsforschungszentrum sowie diverse nationale und europäische Ärzteverbände unterstützen die neue Regulierung.
Schließlich möchte ich darauf hinwiesen, dass die im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments abgestimmten Änderungen noch durch weitere Verhandlungen mit Abgeordneten und Ministern der Mitgliedstaaten laufen werden.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinem Antwortschreiben weiterhelfen konnte. Sollten Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich gerne wieder an mein Büro wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Groote
Und abschließend eine Antwort vom Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Herbert Reul:
Zitat von Herbert Reul (CDU)
Sehr geehrter Herr,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der derzeit debattierten EU-Tabakproduktrichtlinie, die mich unter anderem über Herrn Bosbach, MdB, erreicht hat. Die Einstufung der E-Zigarette im Rahmen der Tabakproduktrichtlinie ist ein sehr komplexes Thema. Sowohl für die Einstufung als Genussmittel als auch Arzneimittel gibt es plausible Argumente.
Dass die E-Zigarette es ehemaligen Tabakrauchern ermöglicht, dauerhaft von ihrem Tabakkonsum loszukommen und zudem bereits von sehr vielen Menschen de facto als Genussmittel konsumiert wird, halte ich für eines der stärksten Argumente in der Debatte. Daher habe ich mich sowohl im ITRE-Ausschuss, als auch in der gesamten Fraktion dafür eingesetzt, dass die E-Zigarette nicht als Pharmaprodukt behandelt wird.
Die EVP-Fraktion wird beim Votum im Plenum im Oktober entsprechende Anträge einreichen und hoffentlich eine Mehrheit erreichen, damit E-Zigaretten weiterhin außerhalb der Apotheke erwerblich sind.
Beste Grüße
Herbert Reul MdEP
_________________________________________
Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament
Ein paar Antworten stehen noch aus, ich halte Euch auf dem Laufenden.
#958 RE: Erste Reaktion auf meine Anschreiben
für Deine Engagement. Irgendwie sind alle gegen die Verbannung der Eziggi in die Apotheke...man kann jetzt denken, die wollen aufgrund der anstehenden Wahlen keine Stimme verlieren oder aber es sitzen im EP einfach die Falschen.
Leider geht meine Meinung bzw. mein Gefühl immer mehr in die erste Richtung, da überaschenderweise plötzlich Alle nicht verstehen, warum man die Ezigarette verbannen möchte.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Antworten sind erst einmal positiv und man sollte das Glas nicht immer halb leer sehen, gell
Jean de la Bruyere (1645-1696)
Danke Fruchticus.
Zu Bosbach Aussage: "warum durch eine Richtlinie der Europäischen Union die E-Zigarette verboten werden sollte"
Gut das er zumindest sagt das er keine Ahnung hat. Gut auch das er das Schreiben weitergeleitet hat. Schlecht: Ein Bosbach weiß sehr wohl das EU-Richtlinien zum größten Teil in Deutschland umgesetzt werden. Das Bosbach nicht weiß das eine kleine Anfrage durch die Linke gestellt wurde und die Antwort darauf lautete das e-Liquid als Arzneimittel angesehen werden sagt eher viel aus. Klar, man kann nicht jede Aussage parat haben - dennoch erschreckend.
Zu Grootes Antwort: "Es ist den Mitgliedstaaten überlassen, ob sie diese Produkte auch außerhalb von Apotheken zugänglich machen"
Dies hat sich in den ersten Mitteilungen anders angehört. Nun ist es nur noch eine Empfehlung. Gleichzeitig die Abschiebung der Verantwortung der Umsetzung des Gesetzestextes. Unverantwortlich!
Herbert Reuls Aussage ist schonmal gut.
Da schon zwei gute Fragen auf AW freigeschaltet sind, schreibe ich direkt eine Mail an constanze.krehl@europarl.europa.eu
Zitat
Guten Tag, Frau Krehl!
Vielen Dank für Ihre Antwort http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-90...26.html#q393326
Vor allem auch, dass Sie sich die Mühe einer individuellen Antwort gemacht haben. Etliche Ihrer Kollegen zeigen nicht so viel Höflichkeit.
Ich bedaure allerdings, lesen zu müssen, dass Sie offenbar ein weiteres Opfer der grootesken Desinformation sind, die zu diesem Thema verbreitet wird.
Ich versuche Ihnen das hier in dieser Mail näher zu erläutern, da Abgeordnetenwatch auf der Frageform besteht, der Platz dort sehr begrenzt ist und bereits zwei gute Nachfragen von anderen veröffentlicht wurden.
-- "Elektronische Zigaretten haben sich zu einem beliebten Lifestyleprodukt und als Ersatz für Tabakprodukte, insbesondere für Zigaretten, etabliert."
Nun, ich glaube "Lifestyleprodukt" ist nicht der richtige Ausdruck. Ich würde es einfach ein alternatives, nikotinhaltiges Genussmittel nennen, das in seiner heutigen Form und Vielfalt dem Tabakrauch deutlich überlegen ist. Genau wie Cola und grüner bzw. schwarzer Tee koffeinhaltige Alternativen zu Kaffee sind.
-- "Die Gesetzgeber haben sich im Rahmen der Tabakproduktrichtlinie zum Ziel gesetzt, einheitliche Regelungen für die Produktion und den Vertrieb von E-Zigaretten zu schaffen."
Warum muß es überhaupt der Rahmen der Tabakproduktrichtlinie sein?
Das ist so als würde man Tee und Cola in eine Kafferichlinie quetschen, nur weil sie Koffein enthalten.
Selbst die Kommission hat als eine Option die Schaffung einer eigenständigen, den Produkten angemessenen Richtlinie erwogen. Dies jedoch verworfen. Hierzu hat Clive Bates gute Gedanken geäußert: http://www.clivebates.com/?p=1396
-- "Bis dato gab es dafür keine gesetzliche Grundlage, die aber zum Schutz der Verbraucher notwendig ist."
Bei diesem Punkt schließe ich mich der Frage von Herrn M. an: http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-90...53.html#q407953
-- "Es ist richtig, dass der von Ihnen benannte Kompromissvorschlag 57 die E-Zigarette unter die Arzneimittelrichtlinie fasst. Dies wird aber keine Nachteile für die Verbraucherinnen und Verbraucher haben."
Nun, hier muss ich mich den Einwänden von Frau A. anschliessen: http://www.abgeordnetenwatch.de/constanz...55.html#q407955
Wie ich bereits in meiner Frage an Sie und der an Herrn Schulz http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-90...38.html#q394438 erläutert haben, sorgt die Vielzahl an benötigten Zulassungen für absurde Kosten für die Hersteller bzw. Händler.
Ein englischer Händler hat beim MHRA (britisches Pendant zum BfArM) nachgefragt: https://www.youtube.com/watch?v=Yxeq8OjMxAY
Fazit: Für sein aktuelles Sortiment bräuchte er 900 Zulassungen, die ihn 1,8 Milliarden Pfund (über 2 Milliarden! - nicht Millionen - Euro) kosten würden. Was dabei nicht berücksichtigt ist, dass Jeremy Mean (Direktor des MHRA - der muss es ja wissen ...) in einem Interview sagte, dass die heute auf dem Markt befindlichen Geräte gar keine Zulassung bekommen könnten.
-- "Da auch bereits Nikotinpflaster sowie -kaugummis als Arzneimittel behandelt werden, wird es ein gesondertes und vereinfachtes Genehmigungsverfahren geben."
Aha. Und was bedeutet das genau für die Kosten der Zulassung?
Im Gegensatz zur simplizistischen Weltsicht von Frau McAvan sind diese Kosten auch für uns Verbraucher interessant, da wir sie letztendlich tragen müssen.
Jedenfalls für die wenigen Produkte, die überhaupt jemals eine bekommen. Wenn wir nicht mangels Auswahl an brauchbaren Geräten und Liquids wieder dazu genötigt werden, unsere Gesundheit mit dem altbewährten "Genussmittel" zu ruinieren.
-- "Weiterhin wird es eine Übergangsphase von drei Jahren geben, um sich auf dadurch entstehende Änderungen einzustellen."
Was nützt die längste "Übergangsphase", wenn diese Bedingungen niemals erfüllt werden können?
Genausogut könnte ich Sie bitten, ein Backup den Internets anzulegen. Sie haben drei Jahre Zeit ...
-- "Darüber hinaus werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, den Verkauf von E-Zigaretten außerhalb von Apotheken sicherzustellen."
Toll. Da wird sich Frau Stephan vom BfArM sicher überschlagen, diese unverbindliche Empfehlung umzusetzen. Besonders wenn nur ein paar Tabakriesen und Pharmakonzerne überhaupt Zulassungen für ihre geschmack- und nutzlosen proprietären Plastikstengel bekommen können.
Bevor Sie also abstimmen, möchte ich Sie dringend bitten, auch mal über den parteipolitischen Tellerrand hinauszublicken und auch den Argumenten der realen Dampferwelt Gehör zu schenken. Beispielsweise hier:
http://ig-ed.org/
http://blog.rursus.de/
http://www.rursus.de/docs/Fakten_zur_eZigarette_1.0.pdf
http://www.clivebates.com/
Ich würde Ihnen ja auch vorschagen, direkt mit mir und anderen Benutzern in den Foren zu sprechen:
http://www.e-rauchen-forum.de/portal.php
http://www.dampfertreff.de/
Aber hier hat Herr Groote, von dem wir uns verraten und verkauft fühlen, verbrannte Erde hinterlassen.
Mit freundlichem Gruß,
xxx
PS: Bei einer Antwort auf diesen Brief gehe ich davon aus, dass ich sie veröffentlichen darf, sofern Sie mir nichts Gegenteiliges schreiben.
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#961 RE: Erste Reaktion auf meine Anschreiben
So am nächsten Dienstag (den 8.10.) ist es also soweit. ALDE Group, PPE Group und ECR Group haben zusammen einen Kompromissvorschlag zur Abstimmung eingereich. Dieser Änderungsantrag bezieht sich auf Artikel 18 der TPD und ist unter der Amendment Nummer 170 zu finden: http://www.europarl.europa.eu/sides/getD...+DOC+PDF+V0//DE
Alles auf der Seite der EU zu finden: http://www.europarl.europa.eu/sides/getD...+DOC+XML+V0//DE
Der vorgeschlagene Kompromiss ist zwar nicht optimal/perfekt, gilt aber aufgrund der Einstufung im Rahmen der TPD als kleineres Übel. Die Liquids werden hiernach NICHT mehr als Arzneimittel eingestuft und dementsprechend sind die Dampfgeräte auch keine Medizinprodukte.
Es wird derzeit empfohlen, die Abgeordneten zur Zustimmung zum Amendment 170 zu bewegen. Wer also noch auf den letzten Metern MEPs anschreibt, sollte diese Empfehlung aussprechen. Eine Einstufung ausserhalb der TPD ist nicht in Sicht.
Details zu dieser entschärften Version sind unter obigem (ersten) Link zu finden.
Gruss
Andreas
Es war nicht der Mangel an Informationen, der zu diesem Desaster führte. Es waren die Angst und die Ignoranz.
"Und schon sehe ich die Kettenreaktion. Die chemischen Vorboten, die das Einsetzen einer Emotion signalisieren, die speziell dafür geschaffen wurde, Logik und Vernunft zu besiegen. Eine Emotion die anfängt dich zu blenden und davon abzuhalten die simple Wahrheit zu erkennen. Sie wird sterben und es gibt nicht das Geringste, was du tun kannst, um das zu verhindern."
Ich habe jetzt auch mal eine Mail ans BMELV ( robert.kloos@bmelv.bund.de ) geschickt
Zitat
Guten Tag, Herr Staatssekretär Dr. Kloos!
Ich wende mich direkt an Sie, da ich davon ausgehe, dass Sie wieder das BMELV im EU-Rat bei der TPD vertreten werden.
Mein Name ist xxx und mit dem Dampfen ("rauchen" sogenannter e-Zigaretten) habe ich nach über 30 jahren Glimmstengeln endlich ein brauchbares alternatives nikotinhaltiges Genussmittel gefunden. Nicht nur brauchbar, sondern Dank der Vielfalt der Geräte und verfügbaren Liquids dem Tabak sogar deutlich überlegen. Sollte diese Vielfalt durch Überregulierung vernichtet werden, wäre ich wohl gezwungen - mit großem Bedauern und Wut im Bauch - wieder den ganzen Giftcocktail des Tabakrauchs zu "genießen".
Ich hoffe, diese Mail landet nicht gleich ungelesen in der Rundablage, auch wenn Sie jetzt angesichts der Hast, mir der die Tabakrichtlinie durch das abgekürzte Gesetzgebungsverfahren der EU geprügelt werden soll, wahrscheinlich etliche Anschreiben zu diesem Thema bekommen.
Das liegt nur daran, dass es für viele von uns ein sehr wichtiges Thema ist. Und es gibt noch sehr viel mehr Dampfer, die nicht schreiben, weil sie entweder schon mit einem Gefühl der ohnmächtigen Wut resigniert haben, die Hoffnung haben, es werde schon nicht so schlimm werden, das Ganze ignorieren oder sich einfach nicht trauen.
Im Folgenden bemühe ich mich, verschiede aus meiner Sicht für die Entscheidung besonders relevante Aspekte zu erläutern, denen vermutlich auf Grund des Zeitmangels nicht genügend Beachtung geschenkt wurde. Bitte haben Sie Geduld mit mir und nehmen sich die Zeit, auch wenn es etwas umfangreich wird.
Lobbyvorwürfe
Ich kann Ihnen versichern, dass ich - außer als normaler Kunde - keinerlei Beziehungen zu Händlern oder Herstellern von E-Zigaretten / Liquids habe und auch die absurde Unterstellung einer Beziehung zur Tabaklobby entbehrt jeder Grundlage.
Ich bin einer jener Mailschreiber, denen MEP Paul Murphy in seiner Verschwörungstheorie unterstellt, wir müssen "Astroturfs" sein, weil wir so viele Details kennen. Im Umkehrschluss legt das den Verdacht nahe, dass er diese Details wohl nicht kennt und deswegen Minderwertigkeitskomplexe hat.
In einem Interview hat Frau Dagmar Roth-Behrendt uns Dampfern unterstellt, wir wären Büttel der Tabakindustrie. [ http://www.rferl.org/content/health-eu-s...s/25134903.html ]
Ich war einer der jubelnden Menschen auf der Zuschauergalerie. (Später mehr zu AM 170 und warum wir wirklich gejubelt haben.)
Und auch sonst verbreiten die Befürworter eine Arzneimittelregulierung ständig das grooteske Gerücht, eine Ablehnung derselben sei eine Stimme für die Tabaklobby. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Tabakindustrie ist - genau wie natürlich die Pharmaindustrie - für eine strikte Regulierung. Klingt komisch, ist aber so!
http://www.thegrocer.co.uk/topics/e-ciga.../344696.article Nicolites gehört z.B. BAT.
Der Grund wird schnell klar, wenn man deren Produktpaletten mit den heute marktüblichen Geräten vergleicht. Mit entsprechend aggressiver Werbung können sie vielleicht bei einigen ahnungslosen Rauchern Interesse wecken. Doch wer einmal die Vielfalt des echten Marktes kennengelernt hat, für den haben diese Randprodukte keinen Reiz mehr. Sie sind technisch, geschmacklich (und preislich) den anderen weit unterlegen. Nur wenige Umsteiger würden langfristig bei diesen relativ unbrauchbaren Plastikdingern bleiben.
Die Pharmaindustrie geht da offensichtlich wesentlich subtiler vor und ist auch nicht so ein willkommener Buhmann wie die Tabakindustrie. Mehr dazu von einem anderen Dampfer: http://blog.rursus.de/2013/10/big-busine...ie-in-bruessel/
http://www.e-zigaretten-lexikon.de/2013/...parlamentarier/
Konsequenzen einer Arzneimittelregulierung
Auch wenn immer von einer "Verbannung in die Apotheke" die Rede ist, die damit verbundene Apothekenpflicht mag sicherlich lästig sein, ist aber nicht das Hauptproblem.
In Interviews und Antworten tun Frau McAvan und Herr Groote (z.B. http://www.abgeordnetenwatch.de/matthias...44.html#q384444 ) immer so, als wären wir kleine Kinder, die nur jammern, weil es ihre Lutscher nicht mehr an der Supermarktkasse gibt. Und sie gefallen sich offenbar in der Rolle der großmütigen Gönner, wenn sie die (unverbindliche) Empfehlung an die Mitgliedsstaaten, den Verkauf auch außerhalb von Apotheken zu ermöglichen, verkünden. Die Reaktion auf eine entsprechende Anfrage beim BfArM kann ich mir vorstellen.
Und als weiteres Danaereschenk soll es eine "vereinfachte" Zulassung geben. Wie ich in meiner Frage an Herrn Schulz ( http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-90...38.html#q394438 ) und der Nachfrage bei Frau Keller ( http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-90...96.html#q408796 ) bezüglich der "vereinfachten" Zulassung aufgezeigt habe, reichen schon die Grundrechenarten, um die ganze Absurdität der fortwährenden Beteuerungen, "Man wolle ja nichts verbieten", zu zeigen: Der aktuell schnell wachsende freie Markt mit rasanten Innovationen und einer stetig wachsenden Zahl begeisterter Ex-Raucher, die jetzt Dampfer sind, würde komplett ausgelöscht und die überwiegende Mehrzahl Dampfer wieder in die Fänge der Tabakindustrie getrieben.
Wer würde davon profitieren?
Die paar Milliönchen für die wenigen benötigten (vereinfachten) Zulassungen als Arzneimittel bezahlen die Tabak- und Pharmakonzerne aus der Portokasse. Denn sie haben nur eine winzige "Auswahl". Genauer gesagt: Keine brauchbare Auswahl. Da fehlt sowohl die Vielfalt an Geräten, als auch an Aromen. Nur die wenigsten Dampfer - oder umsteigewillige Raucher - könnten damit zufrieden sein. Ich sicherlich nicht.
Was bliebe übrig?
Nur ein weiteres geschmack- und nutzloses Entwöhnungsprodukt, goldene Nasen bei Pharma- und Tabakindustrie und viele unnötig erkrankte und frühzeitig ablebende Ex-Dampfer.
http://www.e-zigaretten-lexikon.de/2013/...s-dampfer-feld/
Die "Experten"
Natürlich ist mir klar, dass niemand die Zeit hat, sich auf allen Gebieten mit den wissenschaftlichen Grundlagen vertraut zu machen. Es ist nur logisch, dass man sich in solchen Fällen auf den Rat von Experten verläßt, die einen entsprechend guten Ruf genießen. Dies sollte allerdings nicht in blindes Vertrauen ausarten. Beim Thema "E-Zigarette" werden die Äußerungen des DKFZ (Tabakkontrolle unter Leitung von Dr. Martina Pötschke-Langer) von vielen Politikern und Medien anscheinend völlig kritiklos als der Weisheit letzter Schluss propagiert. Ich möchte Sie dringend bitten, die Qualität dieser Äußerungen wenigstens stichprobenhaft zu überprüfen, bevor Sie sich bei einer so wichtigen Entscheidung darauf verlassen.
An der Demontage seines einstmals guten Rufs arbeitet das DKFZ schon selbst. Mit einer absurd falschen Aussage haben sie sogar verdienten Hohn und Spott eines anerkannten Wissenschaftlers in den USA geerntet. Kommentierte deutsche Übersetzung und Link zum Original: http://blog.rursus.de/2013/05/bewiesen-d...ema-ezigarette/
Und wenn Sie jetzt ein beliebiges Pamphlet aus diesem Haus zum Thema "E-Zigarette" nehmen und den (oft gut versteckten) Quellenangaben auf den Grund gehen, werden Sie feststellen müssen, dass die konkreten Zahlen dort oft objektiv etwas völlig anderes aussagen, als die Texte suggerieren. In diesem Licht betrachtet haben diese Ergüsse kaum mehr wissenschaftlichen Nährwert als http://www.dhmo.de/fakten.html
Diese Mühe hat sich schon ein andere Dampfer gemacht, dessen gute Recherchearbeit und hervorragende Quellenangaben ich immer wieder gerne nutze: http://www.rursus.de/docs/Fakten_zur_eZigarette_1.0.pdf
Aber im Gegensatz zu Frau Dr. Pötschke-Langer hat seine Arbeit keinen kritischen Blick zu fürchten. Sollten sich doch objektive Fehler eingeschlichen haben, wird er diese sicher gerne korrigieren.
http://www.e-zigaretten-lexikon.de/2013/...ur-e-zigarette/
Und warum wurden bisher nur solche "Experten" wie diverse Nichtraucherorganisationen oder Vertreter der Tabakbranche gehört? Ich finde in den Dokumenten des BMELV nicht den geringsten Hinweis, dass Sie jemals Vertreter der E-Zigarette beteiligt hätten:
Verbraucher: http://ig-ed.org/
Händler: http://www.vd-eh.de/de
Habe ich da etwas übersehen?
Oder interessiert sich der Verbraucherschutz nicht für die Meinung und Erfahrung derer, die er schützen soll?
Die Berichterstatterin und Verhandlungsführerin
Linda McAvan - Berichterstatterin des ENVI und somit federführend für das Parlament, was die TPD betrifft - wurde mit den Verhandlungen mit dem Rat beauftragt.
Sollte jemand, der federführend bei so einer Richtlinie ist, nicht wenigstens die Namen der wichtigsten Wissenschaftler kennen, die zu diesem Thema seit Jahren forschen und veröffentlichen?
Das hat Frau McAvan offenbar nicht nötig.
Nicht jeder muß Dr. Jean-François Etter kennen. Aber wenn es um wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Nikotin allgemein und neuerdings die "E-Zigarette" geht, dann kommt man an ihm einfach nicht vorbei. So war auch für den Autor des recht objektiven EU-Papiers http://www.europarl.europa.eu/eplibrary/...-cigarettes.pdf sein Buch eine der wichtigsten Quellen.
Und doch sagt Frau McAvan zu Beginn des ENVI-Workshops zur E-Zigarette am 07.05.2013 ( http://www.europarl.europa.eu/ep-live/de...TTEE&format=wmv ), dass sie keine Ahnung habe, wer die Experten seien.
Ok, bei den anderen "Experten" finde ich das nicht verwunderlich, beschränken sich ihre Veröffentlichungen zu dem Thema doch auf wenige Interviews, in denen sie sich ohne stichhaltige Begündung für eine Arzneimiitelregulierung aussprechen. Doch Dr. Etter?
Auch einen anderen renomierten Wissenschaftler, Dr. ricc*rdo Polosa, der im Publikum saß, kannte sie nicht mal dem Namen nach. Er ist u.a. wissenschaftlicher Direktor der italienischen Nichtraucherorganisation LIAF. Als er auf Anfrage freimütig sagte, dass er auch mal eine Studie im Auftrag einer E-Zigarettenfirma gemacht habe, hat sie gleich mit der Lobbykeule gewinkt. (Seit 35 Jahren bin ich Vegetarier. Das hat mich nicht davon abgehalten, als Softwareentwickler auch mal ein Werbespiel für einen Hersteller von Minisalami zu programmieren. Bin ich deswegen jetzt ein Schweinelobbyist?)
Leider gehört sie anscheinend zu den fanatischen Pharmafreunden, so dass ich erhebliche Zweifel habe, dass sie wirklich die Interessen des Volkes vertritt, die sich in der Abstimmung des Parlaments zugunsten von AM 170 und gegen AM 71 (Arzneimittel) manifestiert haben. Sie soll im Vorfeld der Abstimmung geäußert haben, die Arzneimittelregulierung sei für sie eine "rote Linie", und sie würde nichts schwächeres akzeptieren.
Auch verbreitet sie in Interviews eine höchst eigentümliche Sicht der Realität: http://www.clivebates.com/?p=1387
Beispiel: "... Als Arzneimittel werden E-Zigaretten sogar billiger, weil in UK darauf nur 5% MwSt sind statt 20% ..."
Aha. Der Rest der EU ist ihr sowieso egal. Und wer bezahlt wohl letztendlich die 600.000 Euro, die so eine "vereinfachte" Zulassung für jede Produktvariante mindestens kosten wird?
Das kann jedes Milchmädchen besser.
http://www.e-zigaretten-lexikon.de/2013/...groote-spielen/
Die Kinder, denkt an die Kinder!
Ja, Jugendschutz ist nötig und sinnvoll!
Aber so inflationär wie die Pharmafanatiker diese Karte ausspielen, ist das fast schon rhetorischer Kindesmißbrauch. Und impliziert: Wer gegen die Arzneimittelregulierung ist, muß ein gefühllosen Soziopath sein, der der Tabaklobby in den Allerwertesten kriecht und ihnen unsere Kinder als Menschenopfer darbringt. Billigste Polemik.
"Wir müssen doch die Jugendlichen vor der Versuchung schützen!"
Und dann werden regelmäßig Studien präsentiert, die angeblich eine Attraktivität für Jugendliche belegen sollen. Doch kaum erblickt so eine Studie das Licht der Öffenlichkeit, kommt gleich so ein böser Dampfer und schaut sie sich genau an: http://blog.rursus.de/2013/04/einstiegsd...te-pustekuchen/
Bei der IMCO-Sitzung am 30.05.2013 hat Dr. Schnichels von der Kommission zum Abschluss eine schockieren Zahl in den Raum geworfen, indem er aus der irreführend formulierten Zusammenfassung der "französischen Studie" falsch zitierte: http://blog.rursus.de/2013/06/wie-man-eu...t-oder-tauscht/
In letzter Zeit wird nur noch auf eine ungarische Phantomstudie verwiesen. Was man nicht lesen kann, kann man auch nicht widerlegen. Inzwischen kamen noch ein paar echte Studien dazu: http://blog.rursus.de/2013/09/studien-be...ht-interessant/
Ab 18 - keine Frage. Diese Beschränkung haben die meisten Händler sowieso heute schon aus Veantwortungsbewußtsein oder auf Verbraucherdruck. (Gilt übrigens nicht für Arzneimittel ...)
Für die Händler macht das sowieso keinen Unterschied, da das Gros der Kunden eher 40 bis 50 Jahre alt ist.
Artikel 18 (AM 170) - Ein Kompromiss
Ja, wir Dampfer auf der Zuschauergalerie haben gejubelt, als die Abstimmung für AM170 ausging.
Aber nicht etwa vor Begeisterung über die tollen Regulierungen.
Sondern darüber, dass der totale Siegeszug von Pharma- und Tabakindustrie durch die Arzneimittelhintertür damit vorläufig abgewendet war.
Darüber, dass Vernunft über Ideologie gesiegt hat.
Darüber, dass unsere verzweifelten Hilferufe trotz bürokratischer Ohrstöpsel und fanatischer Marktschreier vernommen wurden.
Darüber, dass wir - mit erträglichen Einschränkungen - auch in Zukunft unser nikotinhaltiges Genussmittel in seiner ganzen benötigten Vielfalt legal erwerben können.
Für uns war das die Wahl zwischen Pest und Schnupfen. Da jubelt man halt über die Diagnose "Schnupfen".
Es gibt etliche Einschränkungen, die uns als lästiger, unnötiger und kontraproduktiver Aktionismus erscheinen. Aber so wie der Entwurf jetzt ist, könnten die meisten von uns damit leben. Ich kann mich hier ganz den Worten von Clive Bates anschließen: http://www.clivebates.com/?p=1586
Besonders bedenkenswert finde ich seinen Vorschlag:
- Artikel 18 als vorläufige Regulierung so lassen, wie er jetzt von Parlament beschlossen wurde.
- Ein Zusatz, dass die Kommission in aller Ruhe und mit ausgiebiger und angemessener Beratung mit allen Betroffenen und kompetenten Wissenschaftlern, eine separate Richtlinie erarbeitet, die auf die Besonderheiten dieser Produktgruppe zugeschnitten ist. Diese wird dann bei Verabschiedung den Artikel 18 komplett ersetzen.
Noch schöner wäre natürlich, wenn einige der (unseres Erachtens) unsinnigen Restriktionen aufgehoben oder gelockert würden.
Achja: Kindersichere Verschlüsse für Liquidfläschchen sind inzwischen üblich. Stehen aber nicht in dem Entwurf ... (Polemik: Denken Sie an unsere Kinder!)
Der Rest der TPD
18.3.j -> 16.1 Grenzüberschreitender Fernabsatz
Sinn und Zweck dieser Beschränkung war doch wohl, Schmuggel und Produktfälschungen einzudämmen. Das funktioniert vermutlich auch bei Produkten, die sowieso hauptsächlich in Läden verkauft werden. Bei Produkten, die größtenteils im Internet vertrieben werden und deshalb oft nur direkt beim Herstaller - teilweise im EU-Ausland - bezogen werden können, ist das nur lästig und ärgerlich. Und was ist mit unseren Nachbarn, den Schweizern? Dürfen die dann nicht mehr bei unseren Händlern bestellen?
18.1 -> 17 Meldepflicht
Ok, gegen die Meldepflicht ansich habe ich nicht viel einzuwenden. Aber die 6 Monate Vorlauf scheinen mir eine exzessive Innovationsbremse zu sein. Gerade bei einem Markt, wo heute ein Produkt nach dieser Zeit schon längst von einem besseren Nachfolger abgelöst wurde.
Snusverbot
Betrifft mich nicht, da mich Snus nicht weiter interessiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das geschmacklich irgendwie mit dem Dampfen konkurrieren könnte. Aber nach Allem, was ich darüber mitbekommen habe, scheint mir dieses Verbot höchst kontraproduktiv, wenn man sich die Zahlen aus Schweden betrachtet und angeblich die Gesundheit der Verbraucher hier eine Rolle spielen soll.
Ansonsten
ist mir die TPD reichlich egal. Doch das wäre sie mir schon als Raucher gewesen. Einige Punkte wären zwar lästig, aber - außer für den Geldbeutel - kaum echte Einschränkungen. Die Tabakfirmen werden ihre Mehrkosten natürlich direkt auf die Endkunden abwälzen. Mit saftigem Aufschlag ("Wir müssen das machen - die EU ist schuld!").
Mentholverbot? Was soll's. Einfach ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf die Zigarette. Das knallt auch. Und es muss ja gesund sein, denn das Zeug gibt's auch in der Apotheke ...
Schlußwort
Bitte schützen Sie uns Verbraucher und unsere Gesundheit vor den (vermutlich sogar) gutgemeinten Bestrebungen, die E-Zigarette als erste brauchbare Alternative zum Tabak durch die Arzneimittelhintertür zu vernichten.
Bitte schenken Sie auch uns Verbrauchern und objektiven Wissenschaftlern Gehör und nicht nur den angeblich unabhängigen NGOs und vermeintlichen "Experten". Bitte informieren Sie sich auch z.B. bei http://ig-ed.org/ , http://blog.rursus.de/ und in den Foren wie http://www.e-rauchen-forum.de/ oder http://www.dampfertreff.de/
Bitte lassen Sie Artikel 18 so, wie er jetzt ist. Ohne weitere Einschränkungen.
Bitte fügen Sie noch den erwähnten Zusatz hinzu, dass dies nur eine Übergangslösung ist, bis eine der Produktgruppe angemessene separate Regulierung verabschiedet wurde.
Falls sie Fragen haben, werde ich sie Ihnen gerne nach bestem Wissen beantworten.
Mit freundlichem Gruß,
xxx
PS: Bei einer Antwort gehe ich davon aus, dass ich diese veröffentlichen darf, wenn Sie mir nichts Gegenteiliges schreiben.
#963 RE: Schreiben ans BMELV
Wow, da ist aber jemand zu Höchstformen aufgelaufen!
Alle Achtung, Zillatron!
Und schön mit Foto dabei, denn Astroturfs besitzen keine Fotos. Super Idee, wird direkt viel persönlicher!
Zitat von Zillatron im Beitrag #962
Ich habe jetzt auch mal eine Mail ans BMELV ( robert.kloos@bmelv.bund.de ) geschickt
Ich habe bisher weder von Dr. Kloos, noch von Dr. Grugel, dem ich Tags drauf diese Mail mit einer angepassten Einleitung auch schickte, irgendeine Reaktion bekommen. Doch habe ich eben unverdrossen auch noch das ganze Referat ( 223@bmelv.bund.de ) angeschrieben:
Zitat
Sehr geehrte Damen und Herren des Referats Produktsicherheit!
Ich wende mich an Sie, da unsere Vertreter im Rat, Dr. Kloos und Dr. Grugel, denen ich diese Informationen auch schon geschickt habe, womöglich anderweitig zu beschäftigt sind, sich eingehend damit zu beschäftigen. Ich habe jetzt noch das Kapitel "Sicherheit" hinzugefügt.
...
Und das zusätzliche Kapitel:
Zitat
Sicherheit
Als weiteres angebliches Argument für eine Arzneimittelfessel wird oft das Schlagwort "Sicherheit" in den Ring geworfen.
Welche "Sicherheit" ist denn genau gemeint?
Die technische Sicherheit von Akkus und Verdampfern?
An Ihrer Stelle wäre ich hier etwas pikiert. Wird Ihnen damit doch unterstellt, dass Sie unfähig seien, die existierenden ausreichenden Regularien des Verbraucherschutzes umzusetzen. Wir Verbraucher vertrauen hier ganz Ihner Kompetenz, uns vor echten Gefahren zu schützen. Und was lästige Fertigungsstreuungen und schlecht konzipierte Produkte angeht, funktioniert der freie Markt hervorragend: Was nicht gut und zuverlässig genug funktioniert, wird einfach nicht mehr gekauft und erledigt sich von selbst. Es gibt ja (noch) genügend Alternativen.
Eine Sicherheit vor gefährlichen Nebenwirkungen?
Was hat diese "Sicherheit" den vielen Toten genützt, die dem "sicheren" Arzneimittel Champix/Chantix (Vareniclin) zum Opfer gefallen sind? Oder der Masse an Menschen, die durch dessen Einnahme heftigste psychische und physische Störungen bekamen?
Und wieviele ernsthafte Erkrankungen bei Millionen heutiger Nutzer der frei erhältlichen E-Zigaretten und Liquids lassen sich im Vergleich dazu wirklich auf diese zurückführen? - Kein einziger mir bekannter Fall!
Das DKFZ hat sich lächerlich gemacht (s.o.), als sie einen "Fall" an den Haaren herbeigezogen haben. Echte Fälle hätten sie sicher schon mit Pauken und Trompeten in die Welt hinausposaunt. Sonst haben sie nur konjunktivüberfrachtete Phantombedenken zu bieten.
Die Sicherheit, immer die gleiche Dosis Nikotin pro "Anwendung" zu bekommen?
Wer will das?
Genau: Nur jemand, der explizit ein Entwöhnungsmittel wie Nikotinkaugummis, -pflaster, -inhaler, etc. haben möchte und seine Nikotinzufuhr exakt kontrollieren will. Die meisten von uns nicht.
Was macht ein normaler Raucher oder Dampfer?
Er nimmt soviel von seinem Genussmittel zu sich, bis er sich wohl fühlt. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist auch der Grund, warum die Nikotinobergrenze (1 mg) für Zigaretten in der alten TPD für die Gesundheit ein Schuss in den Ofen war: Wer vorher stärkere Zigaretten geraucht hat, der bekam von den kastrierten Kippen nicht mehr die gewohnte Menge und folglich hat er automatisch tiefer inhaliert und mehr geraucht, wodurch er deutlich mehr der eigentlichen Schadstoffe zu sich genommen hat. Die Tabakindustrie hat's gefreut.
Auch wer morgens einen Kaffee bekommt, der weniger Koffein enthält als gewohnt, wird unzufrieden und irritiert sein und automatisch mehr davon trinken, bis sich endlich das erwartete Gefühl einstellt.
Da die heutigen Geräte eben keine feste definierte Dosis abgeben und es vielen von uns Verbrauchern es sehr wichtig ist, unser Genussmittel genau auf unsere momentanen Wünsche einstellen zu können (z.B. steuerbare Spannung), würden bei einer Regulierung als Medizinprodukte alles, was uns wichtig ist, ersetzt durch etwas, das für ein Genussmittel unbrauchbar ist.
Sicherheit bei den Inhaltsstoffen der Liquids?
Ja, hier sehen auch wir Verbrauchen einen gewissen Regulierungsbedarf. Doch so eine erdrückende pharmakologische Zwangsjacke wäre völlig unangemessen. Bei Lebensmitteln, anderen Genussmitteln, Kosmetika, etc. gibt es schon durchaus adäquate Regulierungen im Rahmen des Verbraucherschutzes. Und warum will Ihnen hier jemand plötzlich Unfähigkeit unterstellen?
Was wir uns für Liquids wünschen würden, wäre ein einfaches "Reinheitsgebot":
- Propylenglykol (PG)
- Glyzerin (VG)
- Wasser
- Nikotin
- Lebensmittelaromen bzw. natürliche Extrakte
Mehr ist nicht nötig.
Eine Deklarationspflicht für den Nikotinanteil ist natürlich wichtig, aber das haben wir Verbraucher schon lange selbst bei den Herstellern durchgesetzt. Auch die Anteile der Trägersubstanzen (PG/VG) sollten spezifiziert sein.
Sinnvoll wäre sicher auch eine offizielle Negativliste für Aromen, die sich nicht zum Dampfen eignen. Also alle ölbasierten Aromen, da Öl hier nicht nur die Verdampfer unbrauchbar macht, sondern vor allem ein kleines, aber nicht zu vernachlässigendes Risiko einer Lipidpneumonie birgt. Auf diese Liste gehören dann auch noch Aromen, die nicht ausreichend thermisch stabil sind und bei den typischen Temperaturen (ca. 80 °C) zu schädlichen Substanzen zerfallen.
So ein "Reinheitsgebot" erscheint uns jetzt besonders wichtig, da nun vermehrt Tabakkonzerne versuchen, sich auf dem Markt zu etablieren. Und von diesen steht zu erwarten, dass sie versuchen werden, - wie beim Tabak - noch suchtverstärkende Mittel und anderen Unfug beizumischen.
Eine gelegentliche Kontrolle von Stichproben durch den Verbraucherschutz wäre völlig ausreichend. Bis jetzt machen dies einige entsprechend qualifizierte Verbraucher auf eigene Kosten in privatem Rahmen. Schon das reicht bereits weitgehend, um die Qualität zu sichern. Ein offizielles System wäre hier natürlich vorzuziehen und könnte systematischer arbeiten.
RAPEX?
Gelegentlich müssen sogar die wenigen RAPEX-Meldungen als Grund für eine Arzneimittelregulierung herhalten. Was ist denn das für eine Logik?
Das RAPEX-System ist doch genau dafür da, dass bei ernsten Produktmängeln schnell reagiert werden kann.
Bei einer RAPEX-Meldung wegen einer Charge schadstoffbelasteter Teddybären wäre es doch auch völlig absurd, alle Spielzeuge als Arzneimittel regulieren zu wollen.
Und wenn man sich dann einmal genau ansieht, worum es bei diesen Meldungen geht, dann sind die meisten Fälle eher lächerlich. Weniger Nikotin im Liquid als angegeben?
Wenn sowas öfters vorkommt, dann haben wir hier eine Firma, die sehr rasch ihre verärgerten Kunden verliert. Informationen über solche schwarzen Schafe werden in den Foren und anderen sozialen Medien schneller verbreitet als die Behörden reagieren können.
Und dann: 11 solche Meldungen in 9 Jahren bei mehreren Millionen Verbrauchern ... das scheint mir doch eher ein Zeichen für ein recht problemloses Produkt zu sein.
Mehr zu den RAPEX-Alerts: http://www.e-rauchen-forum.de/thread-64779-post-1347637.html
In letzter Zeit scheint der generalisierte Begriffe "Sicherheit" immer mehr zu einem Synonym für "willkürliche Beschneidungen der bürgerlichen Freiheiten" zu verkommen.
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#965 RE: Schreiben ans BMELV
Herrlich! Ich danke dir von Herzen, Zillatron!
Danke für's Lob!
Da freut mich natürlich.
Aber ich erwarte nicht wirklich eine Antwort.
Ich hoffe zwar, dass jemand sich die Mühe macht und diesen Roman liest. Ich wäre auch schon zufrieden, wenn's nur quer überflogen wird.
Doch selbst wenn's ungelesen in der großen Ablage landet, ist es wenigstens weiterer individueller Tropfen in dem Fass, das wir hier aufgemacht haben. Alleine wird er sicher nichts ausrichten können. Aber wenn genug Tropfen zusammenkommen, können wir auch dieses Fass zum Überlaufen bringen!
Also bitte: Gebt auch Euren Mail-Tropfen ins Fass!
Es muß ja nicht gleich so ein Roman sein. Ich kann halt nicht kurz und knapp ...
Im Extremfall reicht auch schon ein Einzeiler wie "Ich will weiter dampfen!", auch wenn's ruhig ein bißchen mehr sein darf.
Ohne Kampf kein Dampf!
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Glaubt man dem im Nachbarforum verlinkten Brief von Frederique Ries ( http://www.e-rauchen-forum.de/thread-707...html#pid1496778 ), so
scheinen unsere Mühen ziemlich vergeblich gewesen zu sein.
Ich will ja keine Panik verbreiten, aber wer nach der EU-Parlamentsabstimmung über Nik-Basen-Horter gelacht hat, wird wohl nicht mehr soo sicher sein, ob er nicht zu früh gelacht hat.
Verzweifelte Wuttirade auf ignorante Entscheidungsträger schenk ich mir (bringt ja eh nichts), denk mir mein Teil und geh lieber shoppen. Sicher ist sicher.
#968 RE: Schreiben ans BMELV
#969 RE: Schreiben ans BMELV
Zitat von Einar im Beitrag #967
Glaubt man dem im Nachbarforum verlinkten Brief von Frederique Ries ( http://www.e-rauchen-forum.de/thread-707...html#pid1496778 ), so
scheinen unsere Mühen ziemlich vergeblich gewesen zu sein.
Ich will ja keine Panik verbreiten, aber wer nach der EU-Parlamentsabstimmung über Nik-Basen-Horter gelacht hat, wird wohl nicht mehr soo sicher sein, ob er nicht zu früh gelacht hat.
Verzweifelte Wuttirade auf ignorante Entscheidungsträger schenk ich mir (bringt ja eh nichts), denk mir mein Teil und geh lieber shoppen. Sicher ist sicher.
Ein bissi Vorrat schadet nicht.
Unser Kampf beginnt erst dann, wenn es beschlossene Sache ist.
Da setze ich auf die zig-tausenden Dampfer (auch weltweit!).
Im Moment können wir nicht gewinnen....und ich weiss auch warum......egal:
Der Kampf hat noch nicht ansatzweise begonnen!
Erst in dem Moment, wo selbst politisch uninteressierte Dampfer nichts mehr bekommen...werden auch die sich verstärkt einsetzen.
Und: Wir müssen neue Waffen einsetzen
@ Qualmwichtel:
Ich befürchte, dass die überwiegende Mehrheit der uninteressierten Dampfer den scheinbar einfacheren Weg wählen wird:
Zurück zur Kippe, also ganz wie beabsichtigt.
Und auch engagierteren Dampfern fehlt vielfach einfach die Kraft (es gibt ja auch noch mehr Felder zu beackern) und die nötige Zuversicht, Rosinante noch einmal zu satteln.
"Im Moment können wir nicht gewinnen....und ich weiss auch warum..."
*neugierig*
#971 RE: Schreiben ans BMELV
Zitat von Einar im Beitrag #970
"Im Moment können wir nicht gewinnen....und ich weiss auch warum..."
*neugierig*
Ich habe vor 4 Jahren durch Zufall die E-Zigarette entdeckt und sie KOMPLETT als "Zigarette" wahrgenommen (das Wort "Entwöhnung" habe ich anfangs NICHT bemerkt...ich schwöre es...vielleicht, weil es mich nicht interessierte).
Natürlich war diese Kippe ohne Tabak...aber Hauptsache mein STOFF...Nikotin!
Nikotin ist zwar sehr schädlich (dachte ich, hätte es aber akzeptiert..so is das nun mal bei ZIGARETTEN)...aber ich rauche eben und wollte nicht damit aufhören. Mir war tatsächlich nur wichtig: "Nicht schädlicher als echte Kippen!"
Ich "rauchte" also mein leckeres Bananeliquid (für mich war "Rauchen"="Nikotinkonsum")...und es funktionierte!!! GEIL!
Dass es KEINE Zigarette ist...habe ich erst so nach und nach von den Dampfern gelernt...und vom Gesetzgeber und von der FDA..!
Die E-Zigarette (sprich dauerhafter oder gelegentlicher gewollter Nikotinkonsum per Vernebelungsprinzip) ist nichts anderes als eine "ZIGARETTE" (und was für eine....WOW!) und diese Form von ZIGARETTEN könnten wir Raucher seit 1964 haben!
(Nein, es IST kein "völlig neues Produkt" liebe Politiker, wo man noch Studien braucht!)
Das Prinzip der "Rauchentwöhnung mittels Nikotins" gibt es erst seit Ende der 70er (aber damit sind wir alle aufgewachsen).
Bei Zigaretten haben die Behörden keine Regelungsbefugnis, wie es jetzt aber bei E-Zigaretten (wieder mal) geplant ist...weil alle sagen, es sei keine Zigarette....
Zigaretten (= lt- EU-Definition "Nikotinabgabemittel") kann der Gesetzgeber nicht verbieten, denn Nikotinkonsum ist nun mal legal.
Jeder mündige Bürger hat das Recht, sich mit "Zigaretten" (= Nikotinabgabegeräte) zu "schädigen" und akzeptiert das da auch!
Mit den abartigsten Begründungen und "Maßnahmen" *) wurden rauchlose Nikotinzigaretten immer wieder verhindert.
Und heute...2013...spielen wir alle deren dreckiges Spiel wieder mit....wie die das ausgekaspert haben vor Jahrzehnten.
"Nein, es ist keine Zigarette!Wir rauchen nicht mehr, wir dampfen und das hat mit Tabak nichts mehr zu tun!"
Und wir sagen das gerne, laut und immer wieder!" Wir sind Ex-Raucher!Wir sind rauchentwöhnt und es funktioniert!"
Und genau das wollen die hören, denn damit können sie die E-Zigarette bis zur Unbrauchbarkeit wegregulieren!!! (...denn das sind alles gesundheitliche Ansprüche)...die Regulierungsfalle schnappt zu!
Wir müssen eine "Zigarette" verlangen!Die E-Zigarette hat die FUNKTION einer Zigarette...wenn auch rauchfrei!
Die haben sie uns zu geben und zwar in der gleichen Nikotinstärke, wie wir sie auch von Tabakzigaretten gewohnt sind!
Es bleibt nur noch der Aufstand (aber der gelingt nicht, wenn die Mehrheit der Dampfer weiterhin ihren Nikotinkonsum verschweigt und nur das "Rauchfrei sein" herausstellen! Das liegt aber daran, dass noch jede Menge Hintergrundwissen fehlt...is einfach so..soll nich überheblich klingen)
Ernsthaft "rauchfrei" werden wollen lt Suchtsurveys nur 4% (!) aller Raucher! (und VIELE davon sind unter uns!)
Nicht aufhören und sorglos weiterrauchen wollen 49% der Raucher! (dazu gehörte ich)
Der Rest der Raucher will "irgendann mal aufhören, aber nicht jetzt"....
Mit dieser "Rauchfrei-Entwöhnungs-Geschichte" halten wir selbst uns tatsächlich den Grossteil der Raucher vom Hals..die eigentliche Zielgruppe der E-Zigarette!! (wenn ich von "Rauchentwöhnung" etwas mitbekommen hätte, wäre meine erste BEstellung nicht erfolgt!Ich wollte RAUCHEN=Nikotin zum Spass).
Rauchen funktioniert OHNE Rauch (wie gesagt...das wissen die "Experten" seit 1964)...das müssen wir verstärkt herausstellen!
Um überhaupt noch zu "gewinnen", müssen wir komplett anders kämpfen!
Als mündige Bürger haben wir das RECHT auf etwas "Schädliches" bei Nikotinkonsum (wie bei Tabakzigaretten).
Rauch haben wir nicht mehr bei E-Zigaretten....aber das Nikotin...und hier wirds RICHTIG interessant:
Denn so schlimm, wie die das Jahrzehntelang darstellten....ist es nicht...wie erst wir E-Zigaretten-Nutzer ganz langsam erfahren haben durch alte und neue Studien.
Sogar die altehrwürdige 150 Jahre alte letale Dosis von 50mg haben wir gekippt (und das ist erst der Anfang..aber dazu brauchen wir ALLE Dampfer!)
*)
beispielsweise die allgemein gültige Definition von "Rauchen"...
"Rauchen ist definiert als bewusstes Einatmen von Rauch verbrennender Pflanzenteile bis in die Mundhöhle oder bis in die tieferen Atemwege und Lunge"
http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung....arker%20Raucher
..man raucht aber hauptsächlich wegen Nikotin....dass das Nikotininhalieren auch ohne Rauch geht, wussten die aber seit mindestens 1964!
Alleine damit werden wir "genötigt" zu sagen, dass wir "rauchfrei" sind....das aber ist bereits ein "gesundheitlicher Anspruch", der sich bei einem Genussmittel verbietet!
Jeder Weinproduzent wird per EU-Richtlinie verklagt, der "gesundheitliche Ansprüche" (und sei es nur indirekt) für seine Produkte in Anspruch nimmt!
Andersrum würde KEIN Weintrinker "gesundheitliche Ansprüche" stellen: Es säuft das, was es eben gibt.
André Malraux
Im Zeiten universeller Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zu einem revolutionären Akt
George Orwell
Zitat von Qualmwichtel im Beitrag #971
Um überhaupt noch zu "gewinnen", müssen wir komplett anders kämpfen!
Als mündige Bürger haben wir das RECHT auf etwas "Schädliches" bei Nikotinkonsum (wie bei Tabakzigaretten).
Und was ist dann mit den armen Jugendlichen, die vor neuartiger Nikotinaufnahme bewahrt werden soll? Die da oben kommen uns doch immer mit dem Statement "Wir dürfen nicht die selben Fehler machen wie damals mit der Zigarette....blabla.....Zigaretten würden wir heute niemals mehr zulassen".
#973 RE: Schreiben ans BMELV
Zitat von Qualmwichtel im Beitrag #971
Bei Zigaretten haben die Behörden keine Regelungsbefugnis (...)
Wir müssen eine "Zigarette" verlangen!Die E-Zigarette hat die FUNKTION einer Zigarette...wenn auch rauchfrei!
Die haben sie uns zu geben und zwar in der gleichen Nikotinstärke, wie wir sie auch von Tabakzigaretten gewohnt sind!
Hi Qualmwichtel,
ich bin Dir bei dem, was Du oben geschrieben hast, emotional sehr nahe, glaube aber, dass die ganze Geschichte mittelfristig haariger für uns wird, als wir befürchten.
Auf der einen Seite haben wir die Tabaklobby gegen uns, auf der anderen die Pharmalobby, dazu die Medien sowie eine desinformierte, mittlerweile schon beim Anblick einer Dampfe hustende Öffentlichkeit und mittendrin thront die große, lobbyinfizierte Glucke WHO (nebst ihrer willigen nationalen Vollstrecker), die ja schon mal erwägt, das Endgame für Tabak einzuleiten ( http://www.who.int/dg/speeches/2013/toba...1/en/index.html ).
Die Prohibitionisten sehen e-Zigarette und Snus als zu unterbindende Ausweichmöglichkeit der zu bekehrenden Raucher.
Ihnen ist schnurz, ob wir Fakten zur Unbedenklichkeit vorlegen, darauf verweisen, dass es sich um ein Genussmittel handelt, welches per definitionem eben nicht unbedenklich sein muss, ob wir darlegen, dass wir "schadstofffreier" "rauchen" oder, oder, oder ...
O-Ton PöLa: "Wir brauchen kein neues Nikotinprodukt."
Basta.
Wie will man ernsthaft auf Einsicht hoffen angesichts solch wilhelminischer Selbstgefälligkeit?
Die Tabakmultis wollen ihr eigenes Süppchen kochen, das uns nicht schmecken dürfte.
Die Pharmariesen fürchten um das Geschäft mit ihren nutzlosen NRP-Sachen und Teufelszeug wie Champix.
Und wir werden irgendwann einfach zerrieben.
#975 RE: Schreiben ans BMELV
Zitat von semikolon im Beitrag #972
Und was ist dann mit den armen Jugendlichen, die vor neuartiger Nikotinaufnahme bewahrt werden soll? Die da oben kommen uns doch immer mit dem Statement "Wir dürfen nicht die selben Fehler machen wie damals mit der Zigarette....blabla.....Zigaretten würden wir heute niemals mehr zulassen".
Komplette Heuchelei.
Dass Rauchen krank macht, wusste man bereits 1604 und es gab immer wieder "Rauchverbote":
http://www.drogenkult.net/?file=text012&view=8
Alle Regierenden wussten es und keiner hatte eine Lösung...denn die Leute hörten einfach nicht auf damit und schmuggelten, was das Zeug hält.
Also machten sie Tabaksteuer drauf und profitierten selber davon.
Was wäre geschehen, wenn man 1964 dieses Nikotinvernebelungsprinzip weiterentwickelt hätte und nach und nach "echte Tabakzigaretten" damit ersetzt hätte?
Es gäbe heute kaum noch Tabakelend und kaum noch neue Abhängige.... (JUGENDLICHE!)
Das Gleiche wollen sie uns heute weiss machen...genau das hätten sie vor mit E-Zigaretten.
Das hätten sie LÄNGST tun können!...aber irgendwie wollten sie nicht....dafür verschwanden alle rauchlosen Zigaretten seit damals mit einem vorgeschobenen Grund: Die Leute hätten sie nicht angenommen, zu beratungsintensiv, blabla.
Nö...die Behörden haben sie sich vom Leib geschafft! Vor allem mit eine Grund:
Nikotin sei eine Droge, die so süchtig mache wie Kokain und Heroin..was aber erst 1988 behauptet wurde.
Diesen Satz "Wir dürfen den gleichen Fehler nicht noch einmal machen" verwendeten sie auch mal in Blick auf "Light-Zigaretten".
Die böse Tabakindustrie hätte ja "leichte Zigaretten" herausgebracht (und so hätten die Leute gedacht, das wäre "gesünder"), aber die Leute hätten viel mehr und tiefer inhaliert und hätten genauso Krebs bekommen (das war Mitte der 90er).
Wieder back to 1964:
Hier WUSSTE man, dass Nikotin selbst kaum schadet und eine bestimmte Menge Nikotin ausreicht für Raucher!
Natürlich inhalierten Raucher mehr und tiefer, weil in den Lightzigaretten zuwenig Nikotin war!!!
Wenn schon rauchen...besser MEHR Nikotin rein, damit die Leute wenige rauchen! (kennt jeder hier...wenn man "satt" ist, hört man auf zu rauchen oder dampfen)
Und DIE wissen das auch: Zauberwort ist "Nikotinaufnahmeregulation"
Und was tun sie? Sie haben 2004 sogar den Nikotingehalt in Tabak gedeckelt bzw. sogar gesenkt in vielen Marken! Die Leute rauchten mehr....UND die EU-Kommission will nach gut dünken den Nikotingehalt in Tabak weiter senken!
Eine "perfekte Zigarette" (auch für neugierige Jugendliche) wäre eine mit NULL Teer und VIEL Nikotin (sowie keine Hustenreizunterdrücker...)
Warum?
1. Ein vorheriger Nichtraucher (z.B.Jugendliche) wird sogar abgeschreckt...der atemwegsreizende Dampf löst einen Hustenreiz aus und das Nikotin löst Übelkeit und Kopfschmerzen aus...einen "Kick" oder "Rausch" (wie von Jugendlichen gewünscht) gibts nicht...absolutes Mistzeugs!
Da kann noch so oft drauf stehen, dass es nach Schokolade oder Banane schmeckt...
2. Selbst WENN ein Jugendlicher Gefallen am Dampfen findet.....er wird durch das Nikotin ohne Tabak praktisch nicht abhängig.
Wir haben die perfekte "Zigarette"...
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