Habe mich nun auch entschlossen, mal etwas Senf zuzusteuern... (gibt´s eigentlich Liquids mit Bratwurst-Senf-Geschmack?)
Der offene Videobrief von Philgood hat mich erstens begeistert und zweitens dazu gebracht, in meinem Bekanntenkreis Werbung zu machen, um Ministerin Steffens per Brief und/oder Mail zu demonstrieren, dass sie alleine eben nicht die Legislative von Deutschland ist und auch mit den Konsequenzen ihrer Äußerungen leben muss. Einen Brief habe ich selbst geschrieben und 7 weitere wurden von meinen Bekannten beigesteuert, darunter 3 (!) von Nichtrauchern und Nichtdampfern. Alle sprechen gegen Frau Steffens´ Bestrebungen, die Dampferwelt zu kriminalisieren. Ich hoffe sehr, dass auch von Euch noch viele Mails und Briefe hinzukommen, denn manchmal macht es auch die Masse. Sobald Frau Steffens merkt, dass Ihr Briefkasten voll Post der Empörung und Ablehnung ist und auch Ihr Outlook-Postfach überquillt, dürfte sie Zweifel bekommen, ob sie auf dem richtigen Weg ist. Gleichzeitig spreche ich mich natürlich auch für jede Patition und Unterschriftensammlung aus, aber dort bekommt sie eben "nur" ein paar wenige Dokumente, die sie schnell verschwinden lassen kann, wenn sie sie nicht mehr sehen will. Das dürfte auch sehr schnell passieren. Wenn Sie aber jedes Mal zumindest ansatzweise über Briefe und Mails hinweglesen muss, um die Inhalte zu filtern, kostet das kontinuierlich Ihre Zeit und dürfte nachhaltigeren Eindruck machen. Daher bitte ich ALLE, diesen mühsameren Weg mitzugehen, denn schließlich geht es um unser aller Interesse!
Hier nun mein Brief an die Ministerin:
Sehr geehrte Frau Steffens,
ich beziehe mich auf Ihre diversen Äußerungen zu den elektrischen Zigaretten und dem „Verbot“ des Verkaufs von nikotinhaltigen e-Liquids.
Ich halte es für eine absolute Anmaßung, dass Sie hier den Eindruck erwecken, Sie seien befugt, ein Verbot zu artikulieren. Auf welcher Grundlage
basiert denn diese Befugnis? Sie alleine sind nicht der Staat und auch Sie müssen sich den gesetzlichen Bestimmungen unterwerfen!!!
Warum sollten Sie ein e-Liquid-Verkaufsverbot aussprechen dürfen, solange gleichzeitig an jedem Kiosk, an jeder Tankstelle, in jedem Supermarkt
dieser Nation Tabakwaren verkauft werden?
Sie warnten eindringlich vor elektronischen Zigaretten, da der Nikotinkonsum genauso hoch wie bei herkömmlichen Zigaretten ist.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt? Wohl eher nicht!
Frau Ministerin: Dass das Rauchen, egal in welcher Form und in welcher Dosis, nicht gesundheitsfördernd und in den meisten Fällen sogar schädlich ist,
wird Ihnen jeder Raucher bestätigen. Dass der Nichtraucherschutz in den letzten Jahren so konsequent in den Vordergrund gerückt ist, kann man auf Grund
der vielen Studien zu den Gefahren des Passivrauchens ebenfalls in weiten Teilen nachvollziehen.
Dass der Teil der Bevölkerung, welcher der Suchtfalle „Rauchen“ erlegen sind, nun aber systematisch entmündigt wird, ist in meinen Augen absolut menschen-
verachtend!
Ich hoffe, Sie kennen als Ministerin das Grundgesetz und dessen Artikel 1:
Ich will es mal so ausdrücken:
Der Verkauf von Nikotin in Form von Tabakwaren ist in Deutschland erlaubt und gesetzlich so reglementiert, dass der Käufer volljährig sein muss.
Eine Beschränkung der Verkaufsmenge gibt es nicht.
Gleichzeitig wird in den letzten Jahren der Konsum dieser Tabakwaren überall reglementiert. Ich dürfte heute noch nicht einmal eine reine „Rauchergaststätte“ öffnen,
selbst wenn ich den Einlass in mein Lokal auf den Kreis der Volljährigen beschränken würde. Jeder Gast hätte dann die Wahl, ob er mein Lokal besucht und sich den Gefahren
aussetzt, oder eben nicht. Das ist kein Nichtraucherschutz, sondern das ist ein diktatorischer Eingriff in meine Freiheitsrechte!
(Schließlich durften die körneressenden Vegetarier oder Veganer zu jeder Zeit ein vegetarisches oder veganisches Restaurant eröffnen, obwohl es keine gesicherten Langzeitstudien
darüber gab, ob es nicht zu einer Mangelernährung führen könnte…)
Meiner Meinung nach verstößt schon allein diese Bestimmung gegen unser Grundgesetz!
Dass Sie dem ganzen Thema „Rauchen“ bzw. Nichtraucherschutz, unter welchem Deckmantel Sie sich der Sache ja gerne nähern, jetzt die Krone aufsetzen, ist nach meinem Ermessen eine Dreistigkeit,
die Ihres gleichen sucht.
Div. Zitate und meine Kommentierung
„Nikotin ist ein Nervengift und ein Suchtmittel. Deshalb gehören Warnhinweise auf die Liquid-Fläschchen.“
Wer das bis heute nicht weiß, der dürfte auch nicht in der Lage sein, die Warnhinweise zu lesen.
„Gerade Jugendliche könnten sonst zum Rauchen verführt werden.“
Wie das denn, wenn die Abgabe der e-Liquids durch die Händler auf Personen über 18 Jahren beschränkt ist?
„Die bisher erhältlichen Flüssigsubstanzen, die sogenannten Liquids, enthalten so hohe Mengen an Nikotin, dass sie als Arzneimittel einzustufen seien – und damit unter die strengen Zulassungsauflagen des Arzneimittelgesetzes fallen.“ in Verbindung mit „Bei der E-Zigarette wird Nikotin verdampft – und Nikotin wirkt pharmakologisch. Da liegt zunächst die Vermutung nahe, dass es sich um ein Arzneimittel handelt.“
in Verbindung mit „der Nikotinkonsum ist genauso hoch wie bei herkömmlichen Zigaretten.“
Nikotin ist ein gesundheitsgefährdendes Nervengift, das in vielen Fällen zu kardiologischen Erkrankungen führt. Dennoch sind Zigaretten, deren Nikotinkonsum im Umkehrschluss genauso hoch ist, wie der der e-Dampfer,
frei verkäuflich und nicht als Arzneimittel eingestuft, und das schon seit Jahrhunderten.
Dass die gesundheitsgefährdensten Bestandteile des Tabakrauchs nicht das frei werdende und inhalierte (aktiv und passiv) Nikotin ist, sondern die ganzen anderen Inhaltsstoffe, ist lange bekannt. All diese „Nebenprodukte“ gibt es beim Verdampfen von Liquids nicht! Kein Kohlenmonoxid, kein Kondensat, kein Benzol, keine Blausäure etc..
Somit sollte gerade von Ihnen, der ja der Nichtraucherschutz so wichtig ist, genau diese Form der „Suchtbefriedigung“ bei Nikotinabhängigen priorisiert werden!
Ich denke nur mal an so viele Familien mit kleinen Kindern, in denen die Eltern rauchen. Würden diese eZigaretten dampfen, wären die Kinder nicht über Jahrzehnte dem Passivrauch (Nebenstromrauch) ausgesetzt. Selbst wenn Nikotin als schädlich einzustufen ist, so konnte bis dato noch kein Nikotinausstoss bei e-„Rauchern“ gemessen werden. Es handelt sich also um PG-Dampf, der sicherlich Microspuren von Nikotin trägt, der aber
– und das sollte jedem halbwegs gesund denkenden Menschen klar sein – als wesentlich unschädlicher einzustufen ist, als der Rauch einer Zigarette.
Diese ungesunde Form der Befriedigung einer Nikotinsucht, aber eben bei weitem nicht so ungesunde Befriedigung wie beim gewöhnlichen Tabakrauchen, soll nun verboten werden? Was erreichen Sie damit?
Dass es für Alle wieder nur die traditionelle Suchtbefriedigung „Tabakverbrennung“ gibt. Obwohl diese nachweislich 1000 Mal schädlicher (!) ist, als das Dampfen einer eZigarette, wären dann wieder alle zufrieden?!
Die Tabakindustrie und der Staat als Steuerbegünstigter der Tabaksteuer schon!!!
Die ganzen ehemaligen Raucher und jetzt Dampfer, sowie deren direktes Umfeld wohl eher nicht!
Abschließend meine offene Frage an Sie: Stehen, oder standen Sie mit Leuten aus der Tabakindustrie/Tabaklobby in Verbindung und/oder haben Sie Ihre Forderungen bzw. Thesen z.T. aus fiskalischen Gründen artikuliert?
Eine Argumentation allein aus den Themen Ihres Ministeriums scheint mir nicht plausibel, es sei denn, Sie haben sich nicht ausreichend mit den vorhandenen Studien und den Inhalten des Themas e-Zigarette und deren Wirkunsweisen, Zusammensetzungen etc. informiert. Das wiederum würde ich als unverzeihlich betrachten, was einer vorsätzlichen Unterlassung Ihrer „Fürsorgepflichten“ als Staatsvertreterin entspräche und das will ich nicht glauben müssen.
Mit freundlichen Grüßen
